
Jesus im Sonderangebot.
Würdest du einen kaufen?
Ich ging durch die weltberühmte Via Dolorosa in Jerusalem. Die Straße auf der Jesus sein Kreuz getragen haben soll.
Doch anstatt mir die Straße anzuschauen, sah ich nur eins: Händler.
Schreiende Händler, die mir ihre Souvenire, Kreuze und angeblich heiligen Gegenstände andrehen wollten.
Es war ein riesiges Chaos.
Je stärker sie auf mich einredeten, desto weniger wollte ich bei ihnen kaufen.
Und weißt du was?
Genauso fühlen sich deine Leser.
Die meisten Leser sehen nur einen großen Haufen Blogger, Youtuber und Podcaster, die irgendwie alle das Gleiche rufen.
Das Internet ist wie ein Straßenbasar in Agrabar.
Mit einer Besonderheit: Jeder hat ein Megafon.
Wie kannst du dich da unterscheiden?
Wie kannst du in einer Welt voller Content-Creator besonders sein?
Wie kannst du in diesem Basar auffallen wie ein blauer Gini, der aus einem Affen einen Elefanten zaubert?
Es gibt viele Wege.
Ich zeige dir hier nur einen.
Es ist:
Der Hollywood-Trick.
Wie funktioniert dieser Hollywood-Trick?
2003 veränderte Johnny Depp die Filmgeschichte.
In dem Film „Fluch der Karibik“ spielte er den Piraten Captain Jack Sparrow und revolutionierte das Bild des Piraten für immer.
Piratenfilme waren nichts Neues. Alle Piraten waren gleich böse, gleich gefährlich und hatten eine Augenklappe.
Doch dann kam Johnny Depp.
Er spielte einen Piraten, der sich benahm wie ein Rockstar – frech, eingebildet, exzentrisch. Dabei war er egoistisch, skrupellos und witzig zugleich.
Eine Mischung wie sie die Welt noch nie bei einem Piraten gesehen hatte.
Diese Mischung machte Jack Sparrow zum Publikumsliebling und trug die gesamte „Fluch der Karibik“-Reihe zu einem Milliarden-Dollar-Projekt.
Was war Johnny Depps Geheimnis?
Er nahm den Gitarristen der Rolling Stones, Keith Richards, als Vorbild für seine Rolle.
Ein absolut ungewöhnlicher Ansatz.
Was heißt das für dich als Content-Creator?
Damit dein Leser nicht zum zehnten Mal „5 Tipps für bessere Produktivität“ lesen muss, brauchst du einen Spagat.
Einen Spagat zwischen deiner Branche – und einer komplett anderen.
So wie Johnny Depp einen Rockstar mit einem Piraten kreuzte, so musst du deine Branche mit einer anderen verbinden.
Und siehe da: So entsteht eine komplett neue Geschmacksrichtung.
Beispiel?
- Ich habe den das Thema Content-Produktion mit dem legendären Film „Terminator“ verbunden. Heraus kam der Content Terminator.
- Brian Dean kreuzte das Thema Wolkenkratzer mit dem Thema Google Ranking. Heraus kam die Skyscraper Technique.
- Lindsey Stirling vermischte die spießige Geige mit Tanz, Hip-Hop und Rock’n’Roll. Heraus kam ein Youtube-Star mit Milliarden von Klicks.
Siehst du das Muster?
Kreativität ist die Verbindung zweier Dinge, die vorher noch nie so verbunden wurden.
Bleibt für dich die Frage:
Woher nimmst du diese Verbindung?
Da gibt es einen endlosen Pool an Ideen:
Hollywood.
Verbinde deine Branche mit einem Kinohelden, einer Disney-Prinzessin oder einer berühmten Filmreihe wie „Der Pate“.
Deshalb nenne ich dies auch den Hollywood-Trick.
Warum unbedingt Hollywood?
Weil diese Milliarden Dollar schwere Industrie schon viele Bilder und Geschichten in den Köpfen deiner Leser erzeugt hat – und du einfach als Trittbrettfahrer diese Bilder nutzen kannst.
Hier ein paar Beispiele:
- Wie du mit der „Iron-Man-Methode“ hoch profitable Produkte entwickelst
- Wie du mit der Robin-Hood-Technik Kunden bei deiner Konkurrenz klaust
- Das Rambo-Prinzip des Erfolgs
In 2 Schritten und 5 Minuten zur fertigen Idee
Diese Hollywood-Parallelen müssen nicht in deiner Headline vorkommen.
Wenn du ein E-Book schreibst, dann würde ich diese Methode nicht als Titel empfehlen, damit du keine markenrechtlichen Probleme bekommst, wenn du berühmte Filme in deinen Titeln verwendest.
Aber du kannst sie auch einfach als kleine Metaphern in deine Texte einbauen.
Beispiel?
Hier:
„Wenn du bei deinem nächsten Bewerbungsgespräch souveräner sein willst als „Der Pate“, dann lies weiter…“
Solch kleine Vergleiche sorgen dafür, dass dein Text unverwechselbar wird.
Es gibt eine einfache Regel.
Joseph Pulitzer sagte:
„Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.“
(Hier gibt es weitere Zitate über das Schreiben)
Und was ist bildhafter als eine Szene aus einem Hollywood-Film?
Also:
- Definiere deine Botschaft.
- Finde eine Hollywood-Szene oder Figur, die deine Botschaft reflektiert.
- Fertig ist das neue und frische Bild.
In nur 5 Minuten kannst du so deinen verstaubten Content aufmotzen und dich von anderen Content-Creatern unterscheiden.
# Lesetipp: Wenn du noch mehr Marketing-Tricks erfahren möchtest, dann schau dir diese Bücher an: Die besten Marketing Bücher.
Vermeide diese 2 Fehler
Bei dieser Methode kannst du zwei Dinge falsch machen:
1) Auch hier können gewisse Protagonisten, Bücher oder Filme schon ausgelutscht sein.
So wurde im Marketing jahrelang immer Apple als Vorbild in jedem Buch und in jedem Vortrag genommen.
Ein weiteres Beispiel ist der Film „Ziemlich beste Freunde“. Der Film war extrem erfolgreich und monatelang erschienen Überschriften in Zeitungen, Magazinen und Blogs, die alle mit diesem Filmtitel „spielten“. Man zeigte Regierungschefs = Ziemlich beste Freunde. Man zeigte zwei Konkurrenten = Ziemlich beste Feinde.
Es ging so weit, dass wir in unserer Redaktion ein Verbot auf diese Headline bekamen.
Spring also nicht auf einen Trend auf, der schon so ausgelutscht ist wie ein Trinkpäckchen, an dem ein durstiges Regiment gesaugt hat.
Sei frisch.
Kreatives Schreiben ist immer eine NEUE Verbindung. Ein guter Schreibstil besteht immer aus frischen Bildern, um nicht langweilig zu werden.
2) Benutze keine Protoganisten, die dein Leser nicht kennt
Diesen Fehler machen meist Menschen, die einen sehr hohen Bildungsgrad haben und davon ausgehen, dass ihr Leser gewisse Personen kennt.
So spielen sie mit den Bildern aus „Warten auf Godot“, dem Nibelungenlied oder McBeth.
Einige Menschen können sich etwas darunter vorstellen – doch die Meisten nicht.
Benutze deshalb nur Filme, Romane und Helden, die du nicht erklären musst.
Denn diese Methode soll ja gerade das „Erklären“ und Aufbauen des Bildes erleichtern.
Bühne frei für deinen Content
Wenn dein Content mehr Pepp braucht, dann weißt du jetzt, welches Mittel du anwenden kannst:
Die Hollywood-Technik.
Meist musst du nur 5 Minuten recherchieren und findest eine Verbindung, die noch keiner vor dir gesehen hat.
Dann wird dein Content so besonders wie eine Nonne im Ferrari.
Schreib großartig, sei großartig,
Dein Walter
PS
Wenn du weitere Methoden haben willst, um unverwechselbaren Content zu produzieren, dann hol dir mein Buch „Der Content Terminator“.
Dort zeige ich dir 29 Waffen, die dich zu einer unaufhaltsamen Content Maschine machen, die der Konkurrenz den Hintern versohlt.
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Na, unter diesem Aspekt werde ich mir meine Texte noch mal genauer anschauen!
Mach das 😉
Wow, was für ein Sprachfeuerwerk wir hier wieder genießen durften 🎊 😊 Vielen Dank für die wunderbaren Wortraketen: In jeder deiner brillanten Leuchtmetaphern steckte noch einmal eine zündende tolle Idee für uns.
Die Familie nagt gerade am Bleistift wie ein Marder am Sportwagenkabel: Ob wir jemals so tolle Vergleiche kreieren können wie du? 🤔😄.
Viele Grüße und klar soweit 😄
Katharina
Danke für dein Lob.
Wenn ich deinen Text so lese, dann denke ich ihr seid auf einem guten Weg 🙂
LG, Walter
Du hast es wieder geschafft – Du hast ein eigentlich (alt)bekanntes Konzept aus der Versenkung geholt, ihm einen einprägsamen Namen gegeben und es so einfach und emotional ansprechend erklärt, dass man es einfach umsetzen MUSS. Chapeau! Jetzt werde ich es beim Schreiben immer bewusst im Hinterkopf haben. 😀
Euer Artikel ist ein Geheimtipp – weiter so! 😄
Danke 🙂
LG, Walter
Ein echt mega guter und aufschlussreicher Beitrag. Danke dir.
Bitte 🙂
Lieber Walter, Content Terminator ist bestellt. Bin schon lange Fan. Danke für deine wertvollen Inhalte. Liebe Grüße aus Bayern
Freut mich 🙂
LG, Walter
Hallo Walter habe jetzt deinen Rat aus einem anderen Blogartikel befolgt. Schreibe einen Listpost.
Bin gespannt wie dieser bei meinen Lesern ankommt. Lieben Gruß, Peter
Interessante Taktik, danke für den Beitrag!!!