Dezember 16

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5 Orte, wo du dir deine Kritiker hinstecken kannst

Umgang mit Kritik

Liebst du Kritik?

Liebst du böse E-Mails?

Wenn du mit „Nein“ geantwortet hast, dann ist dieser Artikel für dich.

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • Wie du keine Angst mehr vor Kritik haben kannst
  • Wie du mit Kritik umgehen kannst
  • Und wie du sogar mit Kritikern Geld verdienen kannst

Legen wir los:

Neulich erreichte mich wieder eine „liebe“ Mail eines Lesers:

„Walter, deine E-Mails sind zum Einschlafen…“

Oder gönn dir diese tolle E-Mail eines Lesers:

„Sie gehen mir ganz klassisch auf die Eier.“

Herrlich, oder?

Doch nicht alle Blogger können Kritik mit einem Augenzwinkern verkraften.

In Wirklichkeit ist Kritik einer der Hauptgründe, warum viele Blogger ihren Blog niemals starten oder nach zu viel Kritik wieder einstampfen.

Dieser Artikel soll dir Mut machen und dir eine kleine Anleitung geben, wie du mit Kritik umgehen kannst.

Warum Kritik das Beste ist, was dir passieren kann

Sieh es mal so:

Jemand macht sich die Mühe, ein paar Zeilen zu schreiben und dir zu schicken.

Das heißt:

Die Person investiert nicht nur Zeit, um deinen Content zu LESEN, sondern auch noch darauf zu REAGIEREN.

Denn wenn sich niemand melden würde, dann wärst du den Menschen egal. Und „egal“ ist der schlimmste Zustand für einen Schreiber.

Leser können dich lieben oder hassen.

Aber nicht ignorieren.

Das siehst du bei den großen Stars unserer Zeit:

  • Justin Bieber – Er verdient Millionen und füllt ganze Stadien mit Fans. Doch bei Youtube haben seine Videos unzählige „Dislikes“.
  • Donald Trump – Die einen hassen ihn, die anderen verehren ihn. Aber egal ist er niemandem.
  • Sherlock Holmes (BBC) – Er ist ein so unangenehmer Soziopath, dass man ihn schon wieder mag. Und Kritiker hat er ohne Ende – aber auch Fans.

Zur Ermutigung an alle Content Producer da draußen, hier die beste Lebensweisheit zu diesem Thema:

„Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein.

– Aristoteles

Wann du auf Kritik hören solltest – und wann nicht

Natürlich gibt es Fälle, wo du auf Kritik hören solltest:

  1. Wenn du einen Fehler gemacht hast, etwas schief gelaufen ist oder du einfach eine Dummheit gemacht hast, dann ist klar, dass Kritik gerechtfertigt ist. Wenn du einen Newsletter falsch verschickst, ein Button nicht funktioniert oder ein Paket nicht ankommt.
  2. Wenn der Kritiker das Ziel hat, dir zu helfen. Das nennt man konstruktive Kritik. Deshalb filtere immer: Möchte dieser Mensch mir meine Fehler zeigen und mir helfen? Oder mich einfach „trollen“?
  3. Auch in „bösen“ E-Mails versteckt sich etwas Wahrheit. Versuche sie herauszufiltern und daraus zu lernen.

Aber…

Jetzt kommt das aber.

Wenn die Kritik gegen dich, deine Art oder deinen Stil ist, dann ist die beste Antwort diese:

„Danke für dein Feedback.“

Das ist meine Standard-Antwort auf alle Nörgler, Kritiker oder Hater, die sich direkt über mich, meine Art oder meine Inhalte beschweren.

Ich gehe nicht drauf ein, ich werte nicht, ich rechtfertige nicht.

Ich sage nur eins:

„Danke für dein Feedback.“

Solche Kritik geht in mein linkes Ohr rein – und aus meinem Po-Loch wieder raus.

Wie du von deinen „Hatern“ profitieren kannst

Aber ich gehe noch einen Schritt weiter.

Ich profitiere  sogar von „bösen“ Kommentaren.

Und du kannst auch von deinen Hatern und Trollen profitieren.

Deine Gegner versuchen, dich in den Kasten des Einheitsbreis und der glattpolierten Allerweltstexte zu stecken. Sie versuchen, dich zu zähmen und dir deine Kreativität zu rauben.

Solche Kritiker darfst du dir gerne an bestimmte Orte stecken.

5 Orte, wo du dir deine Kritiker hinstecken kannst

Ich habe für dich 5 Orte gefunden, wo du dir deine Kritiker hinstecken kannst.

Hier sind sie:

1) In einen Artikel

Wie du siehst, habe ich die kritische Mail meines Lesers als Einstieg für diesen Artikel verwendet.

Storytelling wird ja von allen bejubelt. Eine echte Mail eines echten Kritikers – eine tolle Story, wenn du mich fragst.

Übrigens Sven, wenn du das liest: Danke für die tolle Vorlage. Ich wünsche dir nur das Beste.

Weiterhin:

Echte Kritiker-Mails helfen dir, menschlich zu sein und eine Verbindung zu deinen wahren Fans aufzubauen.

Andere Menschen werden dich „vor dem Troll“ beschützen wollen und dich verteidigen.

Eine bessere Art, deine wahren 1000 Fans aufzubauen, kann ich mir kaum vorstellen.

2) In deine Lebensgeschichte

Heute erzähle ich meinen Lesern gern von den Kommentaren und Mails, die ich zu Beginn meines Blogger-Lebens bekommen habe.

Das ermutigt viele.

Denn leider sterben zu viele Blogs, weil viel zu früh irgendwelche Trolle ihren Müll auf die angehenden Blogger auskotzen.

Kotz. Brech. Spuck.

Menschen, die Müll in sich tragen, können auch nur Müll von sich geben.

Ich habe mal zu Beginn meines Blogs im Jahr 2013 einen kritischen Kommentar eines Lesers bekommen:

„Walter, hör auf über Google oder SEO zu schreiben. Du hast keine Ahnung!“

Heute lache ich darüber.

Es klingt wie ein Witz.

Denn mein Google-Ranking steigt seit Jahren und ich habe zum Thema Google-Traffic sogar einen ganzen Kurs gemacht – der auch meinen Kunden krasse Ergebnisse geliefert hat.

Berühmte Menschen erzählen immer gerne ihre Geschichten der „Ablehnung“:

  • Michael Jordan wurde vom Basketball-Team der Highschool abgelehnt!
  • Albert Einstein wurde gesagt, dass er so untalentiert sei, dass jeder weitere Cent in seine schulische Ausbildung reine Geldverschwendung sei.
  • Stephen Kings Roman „Carrie“ wurde 30 Mal von Verlagen abgelehnt.

Sammle die bösen Kritikerstimmen.

Eines Tages kannst du deinen Lesern (und Enkeln) daraus tolle Geschichten erzählen.

3) In ein Testimonial

Ich liebe die Startseite von Mark Manson:

„Manche Menschen nennen mich einen Idioten. Andere sagen, ich habe ihr Leben gerettet. Lies selbst und entscheide.“

Er nimmt also das Feedback eines verärgerten Lesers („Du bist ein Idiot“) als Testimonial auf seine Startseite und stellt es einem anderen Testimonial entgegen.

Genial.

Denn es zeigt sofort: Du kannst Mark entweder lieben oder hassen – aber ignorieren kannst du ihn nicht.

4) In deine Positionierung

Wenn du dich als Blogger für ein bestimmtes Thema positionieren möchtest, dann musst du die richtigen Leute erreichen – und die falschen abschrecken.

Indem du deine Kritiker zu Wort kommen lässt und zeigst, dass solche Aussagen nicht zu dir passen, verjagst du automatisch weitere Nörgler und Kritiker.

Beispiel:

Nehmen wir an, ein Fitness-Blogger bekommt eine wütende Mail eines Lesers:

„Ich habe dein E-Book heruntergeladen und sofort gemerkt, dass es kacke ist.“

Diese Mail kann der Blogger jetzt für sich nutzen.

Und zwar so:

„Lieber Thomas,
Du hast Recht. Meine Tipps funktionieren nicht, wenn man sie nur liest und nicht umsetzt. Ich bin kein Fan der bloßen Ansammlung von Wissen, sondern von echter Handlung. Vom Lesen hat noch keiner ein Six-Pack bekommen.“

So kann der Blogger zeigen, dass er Freund von echten Ergebnissen ist und es ihm nicht um theoretische Spitzfindigkeiten geht.

Profilschärfung? Check !

5) In deine E-Mails

Wenn dir gerade kein Thema für einen neuen Newsletter einfällt, dann greife doch die letzten negativen Kommentare deiner Hater auf.

Wenn dort sinnvolle Fragen auftauchen, dann beantworte sie.

Vielleicht haben andere Leser ebenfalls diese Fragen oder Bedenken.

So zeigst du, dass du keine Angst vor der Auseinandersetzung mit kritischen Meinungen hast.

Aber:

Beleidige niemals.

Sei ehrlich.

Aber sei kein Speichellecker und kriech deinen Lesern nicht in den Allerwertesten.

Zeige, dass du genug Nerven hast, um über der Kritik zu stehen.

Benimm dich nicht wie eine beleidigte Leberwurst, die zurückbeißt.

Vergiss nicht: Wahre Größe kann man nicht beleidigen.

Beispiel:

Ich habe in einem Newsletter mal eine kritische Mail eines Lesers beantwortet und im Anschluss noch meinen Kurs verkauft. So habe ich dank meines Kritikers sogar Geld verdient. Danke 🙂

Erfolg ist die beste Rache

Ich bin kein Fan von Rache.

Schreibe niemals böse Mails zurück. Antworte niemals auf Böses mit Bösem.

Stattdessen? Antworte mit Erfolg. Sei beständig, in dem was du tust und zeige deinen Kritikern, dass sie im Unrecht waren.

Nicht durch Worte. Durch Ergebnisse.

Lass dich nicht entmutigen.

Mach dein Ding.

Liebe deine Feinde – nichts ärgert sie mehr.

Schreib großartig, sei großartig,

Dein Walter

PS

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  • Hallo Walter,
    lieben Dank für diesen Artikel.
    Du hast mich gerade dazu angeregt einen oder auch gleich zwei Artikel zu verfassen. Die geistern mir nämlich schon lange im Kopf rum.
    
Danke für den Stubser… Mach weiter so!
    Liebe Grüße
    Thomas

    • Freut mich sehr.
      Hattest du die Artikel aus Angst vor Kritik zurückgehalten? Das kenne ich… Deshalb bin ich froh, wenn ich dich raus auf die Bühne schubsen konnte.
      LG, Walter

  • On point! & Danke, dass wir von Deinem Wissen profitieren dürfen.
    „Lieber Sven, wenn Du das hier liest…“ – Ich musste so lachen. 😀
    Tu weiter, was Dich erfüllt, lieber Walter.

  • Manche Kritiker schießen sich selbst ins Bein, wenn Sie ihre Kritik zuvor nicht zu Ende denken. Vor allem auf Youtube fällt mir das auf.

    Das „es“ ist wahrscheinlich nur so reingerutscht – in den besten Satz Deines Blogartikels: „Solche Kritik geht es in mein linkes Ohr rein – und aus meinem Po-Loch wieder raus.“

    Ich konnte mir einen Lacher nicht verkneifen.

    Danke für den Beitrag!

    Alles Gute und liebe Grüße aus Albanien
    Patrick

    • Hi Patrick,
      Wenn Leute auf Youtube in den Kommentaren „eskalieren“, dann helfen sie dir ja nur 🙂
      Und danke für den Hinweis mit dem Vertipper. Ist korrigiert 🙂

      LG, Walter

  • oh, ich bin so ne Mimose… und habe Schiss vor Kritikern und so… aber Dein Artikel hat mich amüsiert und mir gezeigt, dass man auch anders mit „doofer Kritik“ umgehen kann… ich schreibe Bücher und bekomme Rezensionen… und es ist ja ganz schön blöd von mir, mich nicht einfach nur an all den tollen Stimmen zu erfreuen – neeee… die ganz besonders bösen merk ich mir… da darf ich was ändern… tu ich auch… und danke Schreibsuchti-Walter, Du bist für mich ne wahre Offenbarung! Ehrlich, klar, wahr, blitzgescheit, erfolgreich und mega sympatisch … freu mich aufs persönliche Kennenlernen kommendes Jahr auf Deinem Seminar… all the best wishes to You, die Laura

  • Ein genialer Artikel und hilfreich für jede Lebenslage.
    Ich höre gerade Stephen Covey. Der Satz, der bei mir einschlug: Dein größter Kritiker ist dein größter Lehrer.
    Genail!
    DANKE für den Content. Super super wertvoll.
    Liebe Grüße!
    Yvonne

  • Dirk Kreuter sagt in seinen Seminaren, dass ein negativer Kommentar auf Facebook auf der eigenen Page das beste ist, was einem passieren kann. Man erhält dadurch Aufmerksamkeit. Der gesamte Freundeskreis des Kommentators sieht dann den Post. Deshalb baut er auch von Zeit zu Zeit Fehler in seine Posts ein. Die Besserwisser, die ihn berichtigen, bringen ihm publicity. Und das völlig kostenlos.

  • Danke für den tollen Artikel. Ich bin selbst schon etwas mutiger geworden und trotzdem beschleicht mich manchmal noch die Angst vor „böser“ Kritik.
    Ich habe mir deshalb ein file angelegt, wo ich alle positiven Kommentare und Wünsche speicher, damit ich darauf zugreifen kann, wenn mich mal eine böse Stimme umzuhauen droht.
    Lg Katharina

  • Moin Walter. Dein Artikel macht Mut und den brauche ich als Blogger. Jede Abmeldung aus meiner E-Mail-Liste schmerzt, aber damit werde ich auch noch selbstbewusst in Zukunft mit umgehen. 😉 Beste Grüße, Martin

    • Was ich mit Moralapostel meine: Wenn du deine Moral rüberbringen willst, dann musst du beim LESER anfangen. Sonst wird er dir nicht folgen.
      Ich bin DAFÜR dass man seine Werte und Moralvorstellungen predigt. Aber um Menschen für die eigene Moral zu gewinnen, muss man aus ihrer Perspektive schreiben. Nicht aus der eigenen. Kam im Podcast vlt. nicht ganz so rüber 😊

  • Ein solider Beitrag! Danke!

    „Denn leider sterben zu viele Blogs, weil viel zu früh irgendwelche Trolle ihren Müll auf die angehenden Blogger auskotzen.“

    Recht hast Du. Aber das gilt nicht nur für Blogs, sondern auch für Romanautorinnen und -autoren, die aus welchen Gründen auch immer im Netz verrissen wurden und beschließen, nie wieder zu schreiben – obwohl andere wiederum ihr schriftstellerisches Potential erkannt haben. Nur trauen sich letztere oft nicht, der vernichtenden Masse zu widersprechen.

    So gehen manche Talente verloren.

    Schade!

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