August 3

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Kreatives Schreiben: Die besten 25 Übungen für kreative Texte

Kreatives Schreiben: 25 Übungen für kreative TexteDie Anklage lautet: Totschlag.

Die Tatwaffe: Langweilige Texte.

Die Täter: 80 Prozent aller Schreiber.

Die Anklage wird nur fallen gelassen, wenn die Autoren Buße tun und eine Sache lernen: Kreatives Schreiben.

Doch was ist dieses „Kreative Schreiben“ und wie lernt man es?

Das erfährst du in diesem Artikel.

Wenn du schuldig bist im Sinne der Anklage, dann lies weiter. Wenn du unschuldig bist, dann lies auch weiter, um dich nicht strafbar zu machen.

Was ist Kreatives Schreiben?

Kreatives Schreiben beginnt dort, wo du dich traust, deinen Kopf aus der grauen Masse zu stecken. Es macht dich zu einem bunten Hund. Du wirst von einem formlosen Schwabbelmonster zu einer Gestalt mit Ecken und Kanten.

Du wirst ein Schreiber mit Gesicht.

Das unterscheidet das Kreative Schreiben von Sachtexten, Pressemitteilungen und anderen langweiligen Texten.

Unternehmenstexte sind glattpoliert, fehlerfrei und befolgen gehorsam alle Regeln.

Kreative Texte dagegen brechen die Regeln ganz bewusst. Kreatives Schreiben macht dich vom bloßen Schreiber zum Künstler.

“Learn the rules like a pro, so you can break them like an artist.”
― Pablo Picasso

# Lesetipp: 10 Gründe, warum ich schlechte Texte schreibe – und auch publiziere

25 kreative Schreibübungen gegen kotzlangweilige Texte

Die Frage ist nun: Wie kann man dieses „Kreative Schreiben“ lernen?

Durch Übung.

Sorry, es gibt keinen Aufzug zum Erfolg. Du musst die Treppen nehmen.

Und die besten 25 Übungen für Kreatives Schreiben habe ich hier für dich gesammelt.

Am besten suchst du dir eine davon aus und setzt sie sofort um.

Und zwar heute. Keine Ausreden.

WICHTIG: Poste deinen Text mit der jeweiligen Nummer in die Kommentare. Gerne auch mit Link zu deinem Blog. Du motivierst damit andere, loszuschreiben!

Legen wir los:

Übung #1: Empöre dich

Kreatives Schreiben: Empöre dich, um besser zu schreiben

Rege dich auf, sei sauer, empöre dich.

Lass dich so richtig über ein Thema aus. Lass die Sau raus – oder was sonst in dir steckt.

Du wirst merken, wie sich deine Wortwahl verändert. Wie authentisch du plötzlich schreibst und wie leicht dir das Schreiben fällt.

In diesem Zustand der Rage bist du du. In diesem Zustand schreibst du am ehrlichsten.

Übung #2: Klaue den Anfang

Der Anfang ist immer das größte Hindernis beim Kreativen Schreiben. Hör auf, stundenlang über deinen Anfang nachzudenken. Nimm einfach den Anfang eines anderen Textes und mache etwas Eigenes daraus. Nachdem der Text fertig ist, änderst du einfach den Anfang. Fertig.

Übung #3: Sprich aus, was andere verschweigen

Warum klingen so viele Texte, als hätte der Autor einen Besen im Hintern?

Warum verstellen sich Menschen, sobald sie einen Artikel schreiben? Häufig ist es der Wunsch nach „seriösem Auftreten“. Dieses höfische Getue kannst du dir sparen.

Sei menschlich, sei ehrlich und sei wie der Junge im Märchen „Des Königs neue Kleider“. Sprich es aus: „Der König ist nackt!“

So wie ich in diesem Artikel über das Freelancer werden.

Kreatives Schreiben: Mein Video zu diesem Thema ->

Übung #4: Schreibe nur einen Satz

Häufig blockiert uns der bloße Gedanke an den riesigen Roman oder Artikel. Dieser Berg ist so groß, dass wir ihn nicht angehen wollen.

Der Trick: Setz dich nur hin, um einen Satz zu schreiben. Sage dir selbst: „Ich schreibe nur einen Satz“. Das schaffst du.

So überlistest du dich selbst. Denn nach dem ersten Satz kannst du auch einen zweiten schreiben. Und schwups bist du schon bei einer halben Seite.

Übung #5: Erzähle nicht, zeige

Diese Regel findet ihr in allen Schreibratgebern: „Show, don’t tell.“ Der Grund ist auch klar: es ist lebensnaher. Erzähle mir nicht, dass der Fußballer „beleidigt wegging“. Sage lieber, dass er „seine Sachen packte und wegging ohne ein Wort zu sagen.“ Dass er beleidigt war, kann und soll ich mir dann denken.

Hör auf, Gefühle zu beschreiben. Beschreibe lieber, was passiert – die Gefühle ergeben sich daraus.

Aufgabe: Ersetze folgende erzählte Zustände mit „Show“:
1) Er war müde.
2) Er war wütend.
3) Sie war glücklich.

Übung #6: Schreibe eine Liebeserklärung

Schreibe eine Liebeserklärung an jemanden, den du liebst. Du wirst merken, wie sorgfältig du die Worte wählst. Wie du anfängst über die tiefe Bedeutung jedes Satzes nachzudenken. Das ist das Ziel der Übung. Du lernst, jedes Wort und jeden Satz auf die Goldwaage zu legen.

Übung #7: Schreibe ein Gedicht

Selbst wenn du Sachtexte oder Romane schreibst, so solltest du ab und zu auch Gedichte schreiben.

Warum?

Weil du auch hier lernst, nach Worten zu suchen. Die Suche nach dem richtigen Reim trainiert deinen Wortschatz und deinen kreativen Muskel.

Übung #8: Schreibe ein Manifest

Du glaubst an etwas? Du stehst für etwas? Dann schreibe es nieder. Schreibe ein Manifest.

Sei dabei mutig und vergiss, was die „Gesellschaft“ als richtig diktiert. Dies ist dein Glaubensbekenntnis. Sei wie Luther und haue deine Thesen raus.

Reale Beispiele:

The Writers Manifesto
Das Manifest eines Träumers
The Rules of the NerdFitness-Rebellion

Übung #9: Verändere Werbung

Suche dir eine aktuelle Werbung aus einer Zeitschrift, Zeitung oder von einer Litfaßsäule. Schreibe sie um. Ändere die Überschrift, ändere die Botschaft, ändere die Wortwahl.

Tobe dich aus – als seist du der Chef einer großen New Yorker Werbeagentur.

Alles ist erlaubt.

Übung #10: Du hast nur 3 Wörter

Eine gute Übung, um den kreativen Schreibmuskel zu trainieren ist folgende: Fasse einen Film mit drei Worten zusammen.

Beispiel für den Kriegsfilm „Der Soldat James Ryan“: Schießen, finden, sterben.

Diese Übung ist besonders für die Autoren gut, die Schwierigkeiten haben, sich kurz zu fassen.

Als weitere Idee kannst du auch deinen Tag oder dein Leben mit nur 3 Wörtern zusammenfassen: Essen, schreiben, schlafen.

Übung #11: Schreibe eine Kurzgeschichte

Blogger müssen auch gute Geschichtenerzähler sein. Ich sage es immer wieder: Baue Geschichten in deine Artikel ein.

Hier ein paar Ideen für Kurzgeschichten:
– Du triffst nach vielen Jahren deinen Großvater.
– Du kannst eine Nacht nicht schlafen.
– Du bist ein einem fremden Ort und weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist.
– Du siehst ein Gespenst.
– Du verreist in ein Land, in dem du noch nie warst.
– Du wachst auf.
– Draußen regnet es.

Mach es nicht zu kompliziert. Kreatives Schreiben ist in erster Linie Übung. Nimm dir eine Idee raus und schreibe für 15 Minuten.

Dein Ergebnis darfst du gerne in den Kommentaren posten.

Übung #12: Führe einen Blinden

Stell dir vor, ein blinder Freund ist zu Besuch. Beschreibe ihm dein Zuhause, dein Büro oder die Natur. Erzeuge Bilder in seinem Kopf. Eine besonders gute Übung, um bildhaft zu schreiben.

Übung #13: Vergiss die Verben

Schreibe einen Text komplett ohne Verben.

Beispiel:
„Regen. Dunkle Nacht. Porsche Cayenne. Unfall.“

So lernst du, einen Text auf die wesentlichen Informationen zu kürzen. Ab und zu kannst du solche Momente auch in echte Artikel einbauen, um das Tempo des Textes zu erhöhen. So wird dein Schreibstil schön knackig.

Übung #14: Der Superlativ

Was war die peinlichste Situation in deinem Leben? Was war der schönste Moment? Was war der schlechteste Urlaub?

Jetzt darfst du übertreiben. Ja, du musst übertreiben.

Diese Übung soll die Kunst der Hyperbel (sprachliche Übertreibung) trainieren.

„Es fühlte sich an wie ein Elefant, der mir in die Eier trat.“

„Das Essen schmeckte als hätten es vor mir schon fünf andere gegessen und wieder ausgekotzt.“

„Ich war verliebter als Jack und Rose in Titanic.“

Übung #15: Free-Writing

Hau einfach auf die Tasten.

Das sieht dann so aus: fx<ÖIDOASASÄ-DFads öln.

Woran erinnert dich das? Österreich? Köln? Ossis? Finnisch? Eine mathematische Gleichung?

Knüpfe daran an.

Free-Writing basiert darauf, dass du nicht nachdenkst und einfach deine Finger laufen lässt. Das ist ein wunderbares Mittel, um Schreibblockaden zu lösen.

Übung #16: Was wäre wenn…

Was wäre, wenn Deutschland den 2. Weltkrieg gewonnen hätte? Was wäre, wenn du deinem jetzigen Partner niemals begegnet wärst? Was wäre, wenn du in einer anderen Stadt geboren wärst?

Schreibe es auf.

Man kann so tolle Gedankenspielchen spielen und die Kreativität trainieren. Vergiss nicht: Dein Gehirn ist ein Muskel. Nur Training macht dich und deinen Schreibstil besser.

Übung #17: Das Zitat

Nimm ein berühmtes Zitat und schreibe es um. „Ich kam, sah und siegte“ kann zu „Ich saß, aß und besiegte das Buffet“ werden. Mit ein bisschen Übung lernst du so, abgedroschenen Phrasen neues Leben einzuhauchen. Hier sind noch ein paar berühmte Zitate, an denen du dich austoben kannst:

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. “ – Mark Twain

„Gott würfelt nicht.“ – Albert Einstein

„Zeit ist Geld.“ – Benjamin Franklin

Übung #18: Die Phrase

Unsere Welt ist voller Phrasen und Binsenweisheiten:

  • Übung macht den Meister
  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
  • Aus dem Nähkästchen plaudern

Schreibe sie um, verändere sie und sorge so für frischen Wind in deinen Texten.

Beispiele:

„Es fiel mir wie Schuppen von den Haaren“

„Der frühe Vogel hat nen Vogel – wieso sollte ich früher aufstehen?“

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Sprich: Nicht gegen den Wind pissen.“

Übung #19: Das Zufalls-Wörterbuch

Schlage ein Wörterbuch auf einer beliebigen Seite auf. Tippe mit verschlossenen Augen auf irgendein Wort.
Dieses Wort ist der Anfang deines Textes. Jetzt lege spontan los und schreibe eine Geschichte (oder einen Artikel) zu diesem Wort.

Übung #20: Das Fremdwort

Schlage ein Fremdwörterbuch auf und wähle ein Fremdwort aus, das du nicht kennst.

Ganz wichtig: Lies nicht die Definition!

Die Aufgabe ist nämlich: Erfinde deine eigene Definition. Was könnte das Wort bedeuten? Versuch so glaubhaft wie möglich zu sein.

(Übrigens ist dies das Konzept hinter dem Spiel „Nobody’s Perfect„*. Probier das Spiel mal aus. Es macht einen unglaublichen Spaß.)

Übung #21: Erfinde eine Figur

Erfinde eine Figur für deine Geschichte – ja, auch Blogartikel sollten immer kleine Geschichten beinhalten.

Es kann der Held, eine Nebenfigur oder auch der Anti-Held sein.

Wer diese Figur ist, ist erstmal nicht wichtig. Wichtig ist, dass du diese Figur zum Leben erweckst.

Schließe deine Augen und stell dir die Figur vor. Und dann beschreibe Ihre Erscheinung und ihren Charakter in 5 Sätzen.

Für Fortgeschrittene: Beschreibe die Absichten und Ziele der Figur. Welchen inneren Kampf hat sie zu kämpfen?

Übung #22: Schreibe aus einer anderen Perspektive

Du hast einen Lieblingsroman oder einen Lieblingsfilm?

Suche dir eine Szene aus und schreibe Sie nicht aus der Sicht des „Helden“, sondern aus der Sicht seiner Schwester, seines Hundes oder seiner Vase.

Beschreibe aus der neuen Perspektive, was du siehst, fühlst, denkst.

Übrung #23: Erstelle eine Mindmap

Suche dir ein x-beliebiges Wort aus und schreibe es auf die Mitte eines Blattes.

Und jetzt schreibe um dieses Wort alle Gedanken, Gefühle, Phrasen, Zitate und Informationen auf, die dir einfallen.

Verbinde dabei die einzelnen Worte miteinander oder mit dem Ausgangsbegriff.

Nimm dir dafür 3 Minuten Zeit, ohne krampfhaft nach etwas passendem zu suchen. Wenn dir bei dem Begriff „Nacht“ das Bild von einem rosa Einhorn in den Kopf kommt, dann schreib es auf.

Nach diesen 3 Minuten nimmst du dir 10 Minuten uns fügst alle aufgeschriebenen Begriffe zu einem Text zusammen. Welche Textform du wählst, bleibt dir überlassen.

PS
Ich persönlich hasse Mindmaps, aber ich habe sie trotzdem aufgeführt, weil sie vielen anderen helfen.

Übung #24: Schreibe eine Fortsetzung

Warst du jemals unzufrieden über das plötzliche Ende einer Geschichte? Ich war sehr traurig als „Die Unendliche Geschichte“ dann doch zu Ende ging…

Oder fandest du das Ende eines Buches einfach kacke?

Dann ist jetzt deine Chance: Schreibe die Fortsetzung. Schreibe dein eigenes, neues Ende auf.

Übung #25: Pinkel jemandem ans Bein

Es gibt Dinge, die wollen bestimmte Menschen nicht hören.

Politiker hören ungern, dass ihre Diäten zu hoch sind.

Schreiber hören ungern, dass ihr Text langweilig ist.

Mütter hören ungern, dass ihr Kind unerzogen ist.

Schreibe auf, was andere verschweigen. Was andere aus „politischer Korrektness“ oder geheuchelter Höflichkeit verschweigen.

Du musst den Text nicht veröffentlichen, aber lerne, unangenehme Wahrheiten zu schreiben. Das macht deinen Blog unvergesslich.

Die echten Schriftsteller sind die Gewissensbisse der Menschheit.

Ludwig Feuerbach (1804-72), dt. Philosoph

Poste deinen kreativen Text in die Kommentare

Genug gelesen.

Jetzt kommt mein Call to Action.

Suche dir eine kreative Schreibübung aus und setze sie um. Das Ergebnis darfst du unten in die Kommentare posten. Gerne mit Link zu deinem Blog.

Ich bin gespannt.

Schreib großartig, sei großartig,

Dein Walter


  • Hi Walter,

    danke für die krassen Tipps.
    Hier meine Übung(en):
    #10 – Der Film „Star Wars“ -> Weltraum, Krieg und Laserschwert
    #11 – Google Werbung trieb ihn fast in den Ruin – Was er dann gefunden hat, änderte seine Situation drastisch
    ( http://erfolgswolf.de/google-werbung-trieb-ihn-fast-in-den-ruin-was-er-dann-gefunden-hat-aenderte-seine-situation-drastisch/#axzz4ogMt6alt )

    Gerne nehme ich natürlich so deine Einladung zur Verlinkung an 🙂
    Besten Gruß
    Ralf
    P.S.: Ich bin tot, kann aber damit leben! #erfolgswolf

    • Hi Ralf,

      Cooles PS 🙂 Die Headline für #11 gefällt mir auch.

      Habe mir die Geschichte auch kurz angeguckt. Gute Idee das ganze in eine Story zu packen. Das Buch „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ von Stefan Merath macht das auch 😉

      LG, Walter

  • Hey Walter,

    ich mag den Scheiß, den du schreibst! 🙂

    Hier eine kurze Geschickte (also #11):

    „Du kämpfst gerade mit dem übelsten Monster der Welt. Du schlägst deine Waffen hinein, trittst um dich, aber auch schlagen, kratzen, beißen und kneifen haben nicht geholfen. Der Kampf steht auf des Messers Schneide und nur noch kurze Zeit, dann fällst du …

    Doch da kommt dein Held daher: Auf hohem Ross und mit schimmernder Rüstung eilt er dir zu Hilfe und zwingt das Monster zu Boden.

    Du hörst dich sagen „Hallo Herr ISO. Vielen Dank für die Hilfe!“

    Herr ISO??????
    … “

    Fotografisch interessierte lesen hier, wie es weitergeht: https://www.karsten-kettermann.com/blog/iso-bildrauschen

    der Karsten

  • hallo Walter,
    lese immer sehr interessiert deine Tips und Tricks. Habe schon vile umsetzen können. Ich gehöre zu den Schreiberlingen die auch das grausamste aus dem wahren Leben nicht verschweigt. Meine Leserinnen finden als Resultat den Roman sehr spannend aber zu krass, zu ehrlich, was auch immer! Irgendwie hat mir das eine innere Bremse eingebracht, die ich momentan beim schreiben nicht lösen kann.
    Gerne lese ich weiter deine Tips

  • Hey Walter, ich mag deine straight forward Schreibe sehr. Als viele Worte Nutzerin kann ich mir da was angucken.
    Okay, hier kommt meine Übung Nr. 1 Ich empöre mich (kurz und knackig):
    Die Meditation. Neue Religion. Biste was, musste auch meditieren, sonst wirste nämlich nix! Bullshit! Meditation ist doch nur die Flucht aus deinem Leben. Was willst du schon in deinem Atem finden? Erleuchtung? Kannste vergessen! Dennoch packt sie mich immer wieder. Die Meditation.
    http://www.nicolewendland.de/blog

  • Vielen Dank für die nützlichen Tipps.
    Übrigens, ich wollte dich gerade pluseinsen, den Button gibt es aber nicht.
    Warst du nicht derjenige, der mal gepostet hat, dass Google+ gar nicht so schlecht ist?

    • Google Plus war mal gut. Ich war auch ein Fan davon, weil es den Google+-Author Rank gab. Diesen hat Google aber getötet. Damit ist Google+ für mich als Netzwerk gestorben…
      LG, Walter

  • Hi Walter,
    Übung macht den Meister -du bist einfach großartig!

    #5
    Wie du mit Hilfe von nur einer Dose an ein neues Handy kommst!

    Es scheppert laut.

    Rundherum schäumt eine riesige Cola-Pfütze auf.

    Scheiße- das klebt.

    Wie soll er das letzte bisschen Kraft zum Aufwischen mobilisieren.
    Körper und Sessel sind bereits verschmolzen.
    wenig später:

    -klatsch-

    Plötzlich reißt er seine Augen auf. Mit nur einem Satz springt er hoch, versucht sein Handy aus der klebrigen braunen Masse zu fischen.

    Ein müdes Aufblinken bevor es endgültig ausgeht.

  • Hey Walter,

    hier mein allererster Kommentar. Danke für die nützliche Schreib-Übung.
    Übung #5: Erzähle nicht, zeige
    1. Sein Gähnen sprengte Grenzen. Zum Glück sass er. Sonst könnte man bald bis zum Hinterausgang sehen.

  • super-Tipps, Danke. Ich habe jetzt 5x versucht, Dein ebook anzufordern und warte immer noch auf die Bestätigungsmail, die nie kommt (war vor ein paar Wochen schon das Selbe). So kann ich auch den Link nicht anklicken, um den Download zu bekommen. Sch… Technik. Spam-Ordner habe ich natürlich überprüft. Da ist auch … nichts angekommen.
    viele Grüße von
    Robert

    • Hi Robert,

      Schreib mir doch bitte einfach eine Mail an walterepp (at) schreibsuchti.de. Ich schicke dir das Buch dann manuell. Wie in guten alten Zeiten 🙂

      LG, Walter

  • Hey Walter 🙂 Danke für deine tollen Übungen und Tipps 🙂 !

    Übung #1 (auch #3 und #8 enthalten!?!)
    Mit der sehr kontroversen Überschrift: ‚Lass Magersüchtige DÜNN sein!‘

    https://happymehappyu.jimdo.com/mein-gratis-buch-an-euch/lasse-magers%C3%BCchtige-d%C3%BCnn-sein/

    PS: Kurzgeschichten baue ich nun auch mit ein:
    Bestimme den Fortlauf der Geschichte selbst! (zu finden in ‚Mein gratis „Buch“ an euch 🙂 in ‚♡ Happy Crazy Funny World‘)

    Sowie weitere Texte die gegen die Gesellschaftlichen Ansichten verstößen ??

    Ich hab eben meinen eigenen Kopf 😉

    Du wohl auch 🙂 = gefällt mir :))!!!

  • Tolle Übungen und saugute Ideen hast Du immer auf Lager, Danke Walter!
    Hier meine Übung zu entweder #6 oder #7 – kannst Dir aussuchen, wo es reinfällt 🙂
    Feuer und Flamme, nicht nur im Fell,
    Deine Galoppade unglaublich schnell !
    Ein perfekter Herdenchef und sehr smart,
    hast eine ganz spezielle, sehr feine Art.
    Dein Wesen recht ursprünglich und echt,
    im Umgang mit allen bist du überaus gerecht.
    Hab viel von dir gelernt in den letzten Jahren,
    bist mein Lehrmeister, habe viel erfahren.
    Du sensibles, kleines Pferd mit einem Herz aus Gold,
    täglich meine Sehnsüchte vom Himmel holt.
    Das was wir nun sind und was wir werden,
    verdanken wir DIR – hier auf Erden.
    Hast den Weg geebnet, Träume erfüllt,
    Momente in Seidenpapier gehüllt.
    Unser „Jac“ – edel, elegant, genial,
    als Freund einfach phänomenal.
    Nie vergessen, was ich hab versprochen,
    du weißt – es wird nicht gebrochen.
    Ein sanftes Wesen – aus einer anderen Welt ?
    Das Universum erfüllt Wünsche, es schickte uns einen Held.

    Mehr Kurz-, Lang- und Werbestories findet ihr auf meinem Blog zu unserem Pferdehof: http://jacsstable.blogspot.co.at/

  • Hey Walter 🙂 Danke für deine tollen Übungen und Tipps 🙂 !

    Übung #1 (auch #3 und #8 enthalten!?!)
    Mit der sehr kontroversen Überschrift: ‚Lass Magersüchtige DÜNN sein!‘

    https://happymehappyu.jimdo.com/mein-gratis-buch-an-euch/lasse-magers%C3%BCchtige-d%C3%BCnn-sein/

    PS: Kurzgeschichten baue ich nun auch mit ein:
    Bestimme den Fortlauf der Geschichte selbst! (zu finden in ‚Mein gratis „Buch“ an euch 🙂 in ‚♡ Happy Crazy Funny World‘)

    Sowie weitere Texte die gegen die Gesellschaftlichen Ansichten verstößen ??

    Ich hab eben meinen eigenen Kopf 😉

    Du wohl auch 🙂 = gefällt mir :))!!!

    Hoffe es klappt dieses Mal 🙂

  • -> Ü17:

    Ich kam, las und lernte.

    -> Ü10:

    Schreib-Suchti , Schreib-Tipps , Schreib-Ideen

    -> Ü13:

    Newsletter. Schreibsuchti. 25 Tipps. Übungen. Tun. Spaß. Erfolg. Glück. Dankbarkeit.

    -> Ü18:

    Eine Übung macht noch Texter.

    oder

    Man soll den Text nicht vor dem Ende loben.

    …… to be continued.

  • Hi Walter,

    #25 und #8

    Sie sterben bald.
    Wollen Sie wenigstens reich sterben?
    Und sogar noch glücklich dabei sein?
    Das geht.

    Mit ETF-Indexfonds.
    Diese Aktienfonds sind totsicher.

    Seien Sie nicht so doof wie der Rest der Deutschen.

    ETF-Aktienfonds sind jedenfalls sicherer als Sparbücher bei der Bank – nicht nur bei der Lehman Brothers Bank.

    Mit Banksparen sind Sie tod-sicher arm im Alter.
    Ärmer als mit ETF-Fonds.

    Langfristig sogar sicherer als ein Sparbuch bei der Deutschen Bank.

    Die Deutsche Bank wackelt.
    Wie gefährlich ist die Deutsche Bank?
    „Mit kriminellen Machenschaften heruntergewirtschaftet“
    „15 Milliarden Strafzahlungen“ der Deutschen Bank.

    http://www.arte.tv/de/videos/069880-000-A/wie-gefahrlich-ist-die-deutsche-bank
    (online am 03.08.2017)

    Wie gefährlich sind die deutschen Bankkonten insgesamt für die Sparer?

    Vergessen Sie Deutschland.
    Vergessen Sie das alternde Europa.

    Egal – wenn Sie ETF-Aktienfonds nutzen.
    Mit dem nur einem richtigen ETF-Aktienfonds haben Sie Anteile von gleichzeitig mehr als 1600 Aktiengesellschaften
    Weltweit.

    Trotzdem ist Geld egal.
    Aber werden Sie frei und unabhängig.

    Werden Sie unabhängig von Versagern, den deutschen Automanagern.
    Unabhängig von den deutschen Energie-Managern.
    Unabhängig von den Bank-Managern Deutschlands.

    Werden Sie frei von Ihrem Chef.

    „Geld ist geprägte Freiheit.“

    Fjodor Michailowitsch Dostojewski

    Keine (Familien-)Zeit gegen Geld tauschen.
    Zeit für eigene Kinder und Freunde oder Zeit für den Chef und die Firma.

    Solange weltweit Menschen Seife, Brot, Kleidung, Personen-Transportmittel, Medizin, Technik kaufen machen Sie Kasse.
    Global verdienen Sie mit.
    Vergessen Sie das alternde Europa.
    Kooperieren Sie mit dem jungen Asien.
    Oder mit dem jungen Südamerika.
    Und zukünftig einmal mit dem jungen Afrika.

    Verdienen Sie als (Finanz-)Partner der jungen Bevölkerung Asiens, Südamerikas und Afrikas.
    Und machen Sie viel mehr aus Ihrem Geld.

    Geld ist dann egal. Sch..ßegal.
    Wenn Sie genug davon haben.
    Es ist nur Mittel zum richtigen Zweck.
    Für welchen, müssen Sie entscheiden.
    Diese Freiheit ist dann wieder schrecklich anstrengend.

    Trotzdem.

    Machen Sie Geld zu Ihrer gedruckten Freiheit.
    Zum Anfang des Glücks. Dann auch jenseits von Geldangelegenheiten.

    Aber nur wenn Sie nicht ganz doof sind.

    Nur ein bisschen doof. So wie ich.
    Bis ich es begriffen hatte.

    http://etf-investment.de/

  • Hallo Walter,

    vielen Dank für die Inspiration!

    Ich habe ein Manifest für wirtschaftliches Wachstum geschrieben:

    Die Unternehmen in Deutschland weisen unterschiedliche Bilanzen in Sachen Umsatzwachstum und Agilität vor. Dabei schneiden gerade die großen DAX Unternehmen schlechter ab, obwohl sie Magnet für hoch intelligente Mitarbeiter sind. Wie kann das sein? …
    http://www.wachstum-fuer-deutschland.de/manifest-fuer-wirtschaftliches-wachstum

    Kommentare sind sehr willkommen!

    Herzliche Grüße,
    Anja

  • Wow Walter… das sind ja hammermäßige Übungen, die du da mit uns teilst. Und die ich für meinen zukünftigen Blog beherzigen werde 🙂
    Liebsten Dank dir!
    Da habe ich direkt so spontan Lust und Freude aufs Ausprobieren bekommen und mich an der Übung #11 (Kurzgeschichte) versucht:

    Es ist kalt.
    Dunkelheit und Enge halten mich in ihrer festen Umarmung. Erdrücken mich fast.
    Meine verkrusteten Augen erlauben mir nicht viel zu sehen.
    Stahl vor mir, Stein unter mir.
    Ich kann mich nicht bewegen..kein Stück.
    Mein Bein schmerzt. Ich kann nicht sehen, was da los ist, aber ich fühle eine siedende Hitze an der Stelle. Das ist nicht gut.
    Der Schmerz bringt mich fast um den Verstand.

    Ich habe Angst..

    Auf einmal ist da diese Stimme. Leise. Durchdringend.
    „Es gibt keinen Ausweg.
    Es gibt keine Rettung.“,
    züngelt sie mir giftig ins Ohr.

    Die Gewissheit durchzieht mich wie ein eisiger Blitz.
    Sie hat Recht.
    Es gibt keinen Ausweg, keine Rettung.
    Nicht für mich.
    Und nicht für irgendjemand sonst hier.

    Meine letzte Hoffnung stirbt in dieser Hölle auf Erden.

    – Ein kurzer Auszug der letzten Gedanken an den letzten Tagen im Leben eines Schweines aus der Massentierhaltung-

    Alles Liebe
    Anke

  • Hallo Walter,

    ich lese deine Beiträge immer mit großer Freude und habe viel von dir gelernt. Deine Art zu schreiben ist ehrlich, frisch und direkt. Das mag ich.

    Mein eigener Blog Umweltgedanken ist ein Blog über Nachhaltigkeit & Umwelt. Auch diese Texte können interessant sein und müssen nicht immer nüchtern nur Fakten darlegen 😉

    Meine Übung/ Beispiel

    Auszüge aus dem Blogbeitrag „Soziale Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz – so schaffst du es frei zu sein“ – passend zu Übung #1, Übung #3 und Übung #25

    … Jeder weiß was passiert, wenn Hennen in Massen auf dem Boden oder in Volieren gehalten werden. Sie rupfen immer wieder ihren Artgenossinnen die Federn aus und picken sie wund bis aufs Blut…

    … Einige von euch arbeiten im Freiland, sozusagen in „artgerechter“ Biohaltung. Andere zählen sich eher zu der Gruppe Bodenhaltung mit Gehacke und Blut…

    … Merke dir: Von Natur aus bist du ein freier Mensch. Also fühle dich verdammt nochmal auch auf der Arbeit frei. Wehr dich. Kommunikation ist alles…

    … Fang bei dir selbst an etwas zu verändern. Das merken auch die anderen…

    … Sei mutig, sage deinem Gesprächspartner, wenn dich etwas stört…

    … Sag es direkt, sage stopp. Körpersprache verstehen kann nicht jeder…

    … Pack die Emotionen in den Koffer und hole sie erst raus, wenn sachliche Argumentationen nicht mehr helfen…

    Den vollständigen Originaltext kannst du hier lesen: http://www.umweltgedanken.de/soziale-nachhaltigkeit-arbeitsplatz/

    Liebe Grüße
    Anja

  • Schöner Artikel. Ich habe deinen Newsletter schon eine ganze Weile abonniert und ich lese die Texte auch. Umsetzen ist da wieder so eine Sache. Sicher, das ein oder andere unbewusst. Aber die Übungen nehme ich mir immer vor, wenn ich mal Zeit habe. Ich hab da so einen Ordner in meinem E-Mailfach. Und da schieb ich die Newsletter von dir rein. Bei jedem denke ich „boah, das ist so nützlich, das muss ich bald machen!“. Tja. Und der Ordner wird voller und voller. Als Foodbloggerin tobe ich mich textlich ja eher im Intro meiner Rezepte aus. Und das werde ich JETZT tun. Mit einer der Übungen aus diesem Text. Bevor ich den Link speicher in meinen Favoriten „To Dos Bald“ 🙂
    Liebe Grüße, mach weiter so!!!
    Julia

  • #1 Ich würge beim Aufschreiben. „Können Sie bitte noch „vollumfänglicher Leistungsumfang“ integrieren?“ Hä? Nein. Kann ich nicht. Ich bin Texterin und kein Volldepp mit Blabla-Bulimie. Dich sollte man in eine Anstalt für Sprachgestörte sperren. Und dir die Tastatur wegnehmen. Tschüss. Such dir einen Sachbearbeiter beim Finanzamt als Texter.
    Für alle anderen hab ich ein Wundermittel gegen Werbesprech:
    https://www.textmatters.org/blog-1/werbesprech

  • Hi Walter,

    einen genialen Text hast du wieder einmal rausgehaun! Danke dafür!

    Inspirierend! Hier mein Textspiel:

    #11:
    „Ruh dich aus. Meine Männer und ich bewachen dich“, säuselte der Anführer und lächelte süßlich.
    Leoni war nach ihrer viertägigen Todesflucht zu erschöpft, um zu misstrauen, und schloss ihre Augen.

    Wer mehr von mir lesen und hören mag, klicke hier:
    https://konflikt-power.de/sonderfolge-mein-neues-buch-82-mal-textgift/

    Dort erwähne ich dich, Walter. Erinnerst du dich?

    Viele liebe Grüße

    Axel

  • Hallo Walter,

    kennst Du das?
    Du gehst in einen Buchladen, mit dem Entschluss ein Buch von einem ganz bestimmten Autor, von dem du bis jetzt nur gehört; aber nichts gelesen hast zu kaufen.
    Über dessen Werke sich die Kritiker mit Wohlgefallen gegenseitig übertrumpfen und ihn als „Dichter im Zirkus der Lesereisen“ und „berüchtigten Kultautor“ und seine Arbeiten mit „…da kommen einem die Tränen“ und „…schuf er sich selbst ein verwahrlostes und himmelschreiendes Denkmal“ bejubeln.
    Dann stehst Du also in dem Buchladen, gehst gezielt in die Rubrik, in der seine Werke neben denen von Brecht und Hesse stehen.
    Greifst dir ein Buch von ihm, dessen Titel dich anspricht und liest zuerst was auf der Rückseite steht und denkst dir <> und schlägst gezielt die zweite Seite mit seiner Kurzbiografie auf, in der er wie oben erwähnt besungen wird.
    Jetzt willst du´s genau wissen; aber doch nicht zu viel und lässt die Seiten des Buchs über den Daumen springen, um es irgendwo in der Mitte aufzuschlagen und eine Ahnung zu erhaschen, wie er denn schreibt, der hochgelobte, der berüchtigte; aber ja nicht zu viel, damit es dir die Vorfreude nicht versaut.
    Dann liest du den ersten Satz und der haut dich glatt um, so dass du den ganzen Absatz liest und dich zwingen musst, nicht auch gleich die ganze Seite zu lesen.
    Du fährst also nach Hause, das Buch im Gepäck und du weißt, dass du seit langem wieder mal ein wirklich gutes Buch von einem guten Schreiber in den Händen hältst.
    Du hast schon lange kein so gutes Gefühl mehr gehabt, fast wie der kleine Junge an Weihnachten, kurz vor der Bescherung. Sonst hast du die letzten Jahre eben nur Texte gelesen, die wie Gebrauchsanweisungen eben gelesen werden wollen, seelenlos und eigentlich auch inhaltslos, nur zum Zweck um Wissen anzuhäufen, das eigentlich keiner braucht und dem Verfasser etwas Butter aufs Brot zu bringen.
    Aber jetzt ist das anders, jetzt ist es wie damals bei Hesse und dem Steppenwolf den du mit Leib und Seele verschlungen hast, ab der ersten Seite in die Geschichte, in den Kopf und in das Herz des Autors eingetaucht bist, ja eingesogen wurdest, darüber die Zeit völlig vergessen hast und fast traurig warst, als du das Buch gefühlt in viel zu kurzer Zeit durch hattest und aus dem Grund einfach wieder von vorne anfingst.
    Dieses Gefühl, dass ich lange Jahre als verschütt glaubte, diese helle, heiße Flamme brennt wieder mit all den Facetten und Farben, wie sie nur die Fantasie, angeregt durch das Werk eines Wortakrobaten zu Tage bringen und dagegen jeder Flatscreen mit fünfhundert Zoll Diagonale und seinen tausend Sendern aus aller Welt nur kläglich abstinken kann.
    Den Autor, den ich hierfür verantwortlich mache, der ist „Charles Bukowski“ und sein Werk, dass ich verschlinge hat den Titel „Aufzeichnungen eines Dirty Old Man“ – aber warum ich Dir das schreibe mein Lieber? – weil Du eine Mitschuld trägst, weil du mich durch deinen Blog und deine Anregungen wie „lesen sollte für dich genauso wichtig sein wie essen“ wachgerüttelt und zum nachdenken gebracht hast und allein dieser Vergleich mit dem Essen mich ein Kunstwerk und keine Gebrauchsanweisung in meinen Einkaufskorb legen hat lassen denn; ich stopfe ja auch kein Junkfood in mich hinein sondern ich esse nur Sachen, von denen ich weiß, dass sie mir gut tun, mich bestärken und meinen Körper anregen und unterstützen!
    Warum also sollte ich meinen Geist so eklatant vernachlässigen und ihm Junkfood zu Gemüte führen.
    Jedem „Schreibsuchti“ muss eine Leseratte voraus gehen nur, um bei dem Vergleich von Junkfood zu bleiben, handelt es sich bei der Leseratte nicht um einen Allesfresser, sondern eher um einen Gourmet!
    Bukowski hatte ich nach nur wenigen Seiten neben Hesse zu meinen Lieblingsautoren aufs Podest gestellt und wie auch bei Hesse, wird dies ganz bestimmt nicht das letzte Werk sein, das ich lesen werde und Dir Walter möchte ich für den Funken, die Initialzündung ganz herzlich danken.

    Stephan

  • Ich bin im Moment von Dan Harmons „Writing circle“ besessen.
    Storystrukturen alá Heroes Journey.

    Ich komme gar nicht mehr dazu, selbst zu schreiben, weil ich mir immer
    wieder Szenarien ausdenke, die in das Schema passen. 😀

    Gruß
    Anton

  • Hi,
    hab gerade erst deinen Blog entdeckt und direkt mal gebookmarket. Find den Content richtig gut und werd mir daran mal ein Beispiel nehmen, danke dafür.
    Viele Grüeß Sebi

  • Hi Walter!

    Echt eine wahnsinns Leistung, so eine umfangreiche Sammlung an Übungen auf die Beine zu stellen!

    Ich fühle mich wie ein Kind an Weihnachten, dass zu viele Geschenke auf einmal bekommen hat und sich nicht entscheiden kann, was es zu erst auspacken soll. :O

    Habe aber bereits mit meiner Lieblingsübung angefangen (Daumen hoch, dank dir habe ich nun eine Lieblingsübung) und mich in der Übung #1 über die ganze Welt empört. 😀

    Eine Frage hab ich jedoch: Ich habe einen deiner Beste-von-Welt-Artikel über „die Überschrift“ gelesen und danach plötzlich wie von selbst etwa 40 Überschriften gebärt.
    Würdest du das Überschriften-Schreiben ebenfalls zu einer kreativen Übung dazu zählen?

    PS: Um weitere Zeugen für die Anklage wegen Totschlags zu finden, wird der Artikel geteilt.

    Sorry Walter, aber wir wollen ein ehrliches Verfahren. 😀

  • Kreativ schreiben is geil. Aber „habe ich etwa 40 Überschriften „gebärt“ “ is mir zu kreativ. Muss das nicht geboren heißen?
    🙂 sorry hab hier bisschen Kritik gewolft

  • Hi Walter,
    manchmal gehen mir meine eigenen Texte echt am A. Dann nehme ich meinen Hut und werfe ihn am liebsten drauf! „So einen Mist muss man erstmal hinbekommen“, denke ich dann, und blicke starr in die Ecke. Die Ecke geht mir dann wieder übelst auf den Piss, weil ich endlich den Rotweinfleck, entstanden bei der Einweihungsparty, wegmachen muss. Wie lange schon geht mir dieser Fleck auf die Nerven? Zurück zu meinen bescheidenen Text. Ich beginne mich für andere Tabs in meinem Laptop zu interessieren und stoße auf deinen Artikel. Schwupps habe ich Tipp #1 umgesetzt und diesen Kommentar verfasst.

    Danke für die tollen Tipps!
    Liebe Grüße aus Österreich,
    Karin
    http://www.karinbornett.at

  • # 13
    Ein Dunkler Saal. Viele Menschen. Düfte. Husten. Stille. Applaus. Musik. Tenor, Bariton Sopran. Eifersucht. Liebe Intrigen.Rache. Hohes C. Applaus. Schuss. Echtes Blut. Schreie. Vorhang. Dann hysterisches Lachen. Ende! Anfang?

  • #8
    Stets galt er ihr als wahrer Held,
    der frei,- da ohne Gut und Geld
    doch wusste was alleine zählt.

    Sie aber war ihm Last und Qual,
    letztendlich blieb ihm nur die Wahl,
    zu sagen : „Hey! Du kannst mich mal!“

    Dies aber ging nach hinten los.
    Beherzt greift sie nach seinem Schoß.
    Und was einst klein, wird hart und groß.

    Die Zeit der Leidenschaft begann,
    bis endlich eines Tages dann,
    er ihr bot die Ehe an.

    Sie aber sagte lachend nein:
    „Dich Held zu zähmen, das war fein!
    Frei! Ungebunden möcht ICH sein!“

    Dies also war des Heldes Fall,
    der bös sich denkt,: „Die hat nen Knall!“
    wohl wissend so ist’s überall.
    Leonie Lucas 021017

    Schnell und spontan, aber es hilft langsam zu lösen, was lange, viel zu lange schwie

  • #11 und #12 ( naja irgendwie… oder so … ;-)!! )

    „Erzähl mir, was du siehst!“ Jan hakt sich bei mir unter, während er auf seiner anderen Seite, sein weißer Blindenstock klackert auf den Steinen des Hinterhofes, den wir gerade überqueren um erst an die kleine Seitenstraße und dann auf die viel befahrene Hauptstraße zu kommen, die zur nächsten U-Bahnstation führt.
    „Okay“, ich hole ein Mal tief Luft, denn alles haarklein zu be schreiben liegt mir nicht besonders. Ich mag es auch persönlich nicht, wenn mir in Büchern jede Kleinigkeit vorgegeben wird und mir so die Möglichkeit zu eigenen Bildern nimmt, nun ja, ich bin aber auch nicht blind, kann also..
    „Alles klar? Gibt es nicht zu sehen? Dann weißt du ja, wie ich mich fühle.“ Als er merkt, dass ich zusammenzucke, greift er nach meiner Hand, tastet kurz über den traubengroßen Rosenquarz meines Lieblingsringes an meinem Mittelfinger. Dann drückt er sanft zu. „Ich mache Spaß. Keine Sorge. Alles gut.“
    Ich bewundere Jans Humor und lege los.
    „Wir gehen gerade zwischen den steinernen Müllcontainern vorbei.“
    „Das rieche ich!“ Wieder lacht er und bringt mich dazu, innezuhalten bevor ich wirklich begonnen habe, weil ich nicht anders kann als ihn zu betrachten. Er ist, was bei meinen knapp 1,60m kein Wunder ist, mindestens einen Kopf größer als ich. Gleiche ich einem rotwangigen, übergroßem Apfel, so ist er das Ebenbild eines Athleten, dessen Leben erst am frühen Abend beginnt, wenn die Sonne in faszinierende Rottönen aber ohne die Kraft Bräune zu verleihen, beschließt, dass der Tag seine Schuldigkeit getan hat, und die Nacht beginnen darf (…)
    ****
    Ich weiß, in der Schule wäre dies „Aufgabe verfehlt“, beide Aufgaben. Doch ich poste es dennoch um zu zeigen, was dabei raus kommen kann, wenn man sich an eine Aufgabe setzt und dann einfach schreibt, was einem in den Sinn kommt! In meinem Fall ein Anfang …
    Ich freue mich, diese Seite gefunden zu haben, denn sie löst so langsam eine laaange Schreibblockade!Danke!!
    Gruß Leonie

  • Super Tips! Danke!
    Ich habe eigentlich kaum Erfahrung im kreativen Schreiben, deswegen hier meine ersten Gehversuche mit Übung Nr. 5:

    1) Er war müde:
    Seine Lider begannen schwer zu werden. Nur noch schemenhaft konnte er seine Umgebung wahrnehmen und das aufgeregte Geplapper der Familie wurde langsam zu einem leisen Gemurmel, das vielleicht irgendwann für irgendjemanden eine Rolle spielen mochte, aber nicht jetzt und vor allem nicht für ihn.

    2) Er war wütend:
    Seine Lippen presste er so fest zusammen, dass sein Mund zu einer schmalen, blassen Linie wurde. Sein Gesicht aber, vor allem seine gewaltige Nase, wurde feuerrot und die wulstigen Adern an seinen Schläfen fingen an zu pulsieren.

    3) Sie war glücklich.
    Endlich! Sie warf sich in seine Arme, ihre Tränen zurückdrängend. Halb lachend und halb weinend sanken beide zu Boden. Sie umschlang ihn und drückte ihn so fest an sich, dass ihm kurz die Luft wegblieb.

  • #13: Butjadingen – Hund – Name – Knacki – Groß – Graubraun – Gestromt – Beschuldigung – Alte Frau – Biss – Lüge (!!!) Versicherungsbetrug – Augenzeugin – Tochter – Polizei – Beschlagnahmung – Elektroschocker – Hundeentführung – / Eltern – Hundebesitzer – Bericht – Nordwest-Zeitung – Gerichtsverhandlung – Anklage – Körperverletzung – Artikel – Kreiszeitung – Fehlentscheidung – Richter – / Vater – Mediensucht (?) – Frühstücksfernsehen – Buten und Binnen – Bildzeitung – Hundeherausgabe – HILFE

    Verbunden mit der Übung #13 ist hier die Wortkette keiner fiktiven sondern ärgerlicherweise wahren Story, die eigentlich genug an den Nerven meiner Eltern und meinen gezerrt hat, jedoch leider noch nicht zu Ende ist. Wir wollen den Hund wiederhaben!

    Konstruktive Tipps und Ratschläge gerne gesehen, die Seite hat grad ein Sternchen bekommen, und die Mailadresse darf auch für Fragen rausgegeben werden, das erlaube ich dem Inhaber von dieser Seite http://www.schreibsuchti.de.

    Die Schreibtipps sind z.T. echt super, und ich muss jetzt wieder meine Step-by-Step-Vorlage erweitern, damit ich sie alle auf einen Blick vor mir haben.

    Danke.

  • #5
    Er war müde:
    Er rieb sich die Augen und versuchte angestrengt die Augen offen zu halten. Doch er verlor diesen Kampf. Immer wieder sank sein Kopf schwer auf seine Brust.

    Er war wütend:
    Er schlug nicht mit der Faust auf den Tisch. Er griff nicht nach dem Messer vor sich. Er stand da mit ausdruckslosem Gesicht. Nur innerlich zitterte er vor Wut und tat all das, was er seinem Körper verbot.

    Sie war glücklich.
    Sie drehte sich mit weit ausgebreiteten Armen im Kreis, wirbelte herum wie ein Derwisch. Auf ihrem Gesicht lag ein breites Grinsen.

  • #3: 3 Gründe, warum du einen Furz nicht anzünden solltest
    1. er BRENNT! Hättest du das gedacht?
    2. das tut WEH! Ernsthaft!
    3. du verhinderst einen Lachanfall! hahaha!

    (nicht ausprobieren! dient nur der Schreibübung!)

    #5:
    1) Er war müde.
    Das Bett war so kuschelig weich, dass er nicht mehr an sich halten konnte und seine Augen sich langsam schossen.
    2) Er war wütend.
    Keiner der 12 Anwesenden, die um einen langen, glänzenden Tisch herum sassen, sagte ein Wort. Es war mucksmäuschenstill. Man hätte eine Ameise pinkeln hören können. Auf einmal stiess er einen Urschrei aus und knallte seine geballte Faust vor sich auf den Tisch. Ein Zucken und angsterfüllte Gesichter waren das Resultat.
    3) Sie war glücklich.
    Sie liess ihre Zähne an der Luft trocknen.

    #9: Drei Wetter Regel. Die Vorhersage hält.

    #10: Detektiv, London, gruselig

    #16:
    Was wäre, wenn unsere Fenster alle komplett schalldicht wären? Wir würden es nicht mitbekommen, wenn morgens die Vögel erwachen und uns mit ihrem lieblichen Gesang natürlich wecken. Wir wären verdammt, uns ausschliesslich mit unseren eigenen Geräuschen zu umgeben. Wären abgekapselt von der Welt.

    #18:
    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, also erkenne dich selbst und trage von nun an einen Helm.
    Aus dem Nähkästchen plaudern: Mal wieder aus der Werkzeugkiste gebrabbelt.

    Tolle Übung. Vielen Dank Walter. Hat Spass gemacht! 🙂

  • äasdojgnn0ü04rjÄUGojjgraMoiwlischplu.*

    Mein lieber Scholli. Da ist sogar für mich alten Schreiberlingshasen echt wirklich tatsächlich unglaublicherweise ein Haufen neues Zeug dabei, was ja schier unmöglich ist und niemals sein kann, aber eben doch so ist. Wow. Danke für diese feine Sammlung. Es winkt: Sandra

  • Macht Spaß! Danke für die Ideen!
    Hier ein Übung, die ich gleich mal probiert habe:-)

    1.Er ist müde
    Es juckt ihn an der Nase, an den Augen und besonders am Ohr. Beim Reiben am Ohr fallen ihm jedes Mal die Augen zu und sein Kopf kippt mit einem kleinen, heftigen Ruck fast bis zur Brust. Doch nur fast, denn der kleine , heftige Ruck weckt ihn immer wieder auf.
    Er zieht eine Grimasse, wenn er versucht beim Gähnen die Lippen geschlossen zu halten und nicht wie andere seine Gesichtszüge völlig unkontrolliert entgleisen zu lassen, um mit weit aufgerissenem Mund sein Zäpfchen zur Schau zu stellen. Es fröstelt ihn. Er beschließt lieber jetzt schon zu Bett zu gehen, denn länger kann er seinen Körper nicht mehr zwingen, aufrecht auf diesem harten Stuhl zu sitzen. Er erhebt sich steif und verabschiedet sich mit der Gewissheit, dass ihm Karies heute scheißegal ist. Nur noch pinkeln, damit er beim Schlafen nicht gestört wird, denn es gibt nichts was ihn mehr ankotzt, als nachts aufs Klo zu müssen – naja außer von einer Toilette zu träumen und …. aber das ist eine andere Geschichte.

  • Hey Walter,
    auf der Suche nach Übungen für Kreatives Schreiben bin ich durch Zufall über deinen Blog gestolpert und direkt mal hängen geblieben ;). Dein Newsletter flattert auch fleißig in mein Postfach 🙂
    Ich hab es also in den letzten Tagen tatsächlich geschafft mich zu Schreibübungen zu motivieren. Vielleicht deshalb, weil sie nicht so viel Zeit verschlingen wie ein großer Text (das Ziel hab ich erstmal ein Stück weiter nach hinten verfrachtet ;D) und es sich verdammt viel besser anfühlt kleine Schritte zu gehen, als überhaupt keine.

    Hier erste Ergebnisse zu Übungen #5:

    Er war müde:
    Er schrak hoch, als Hannah ihm ihren Ellbogen in die Seite bohrte. In seiner rechten Hand hielt er immer noch den Kugelschreiber, den er bei seiner Einführungswoche in der Uni heimlich vom Tisch eines Dozenten hatte verschwinden lassen. Max richtete seinen Blick nach vorne und kniff die Augen angestrengt zusammen. Die Buchstaben auf der Tafel verzogen sich zu einem endlosen Gewirr aus weißen Schriftzeichen. Sein Kopf machte Anstalten erneut nach vorne zu fallen und nur mit Mühe konnte er sich dagegen wehren. Die letzte Nacht hätte nicht erst im Morgengrauen enden sollen. Er hielt sich seine halbwegs kalte Wasserflasche an die Schläfe, ohne Erfolg. Seine Augenlider wogen mindestens zehn Tonnen.

    Sie war wütend:
    Ihre ziellosen Schritte waren kurz und schnell und hallten in der leeren Partyhalle, deren Boden mit großen Fliesen gesäumt war, immer wieder nach. Keine viertel Stunde bevor sie das Bierglas vom Tresen genommen und ihrem Freund hinterher geworfen hatte, war die Welt noch in Ordnung. Ihre Nasenflügel blähten sich bei jedem Atemzug auf und bebten, ihr Herz pulsierte unermüdlich, kurz davor, ihr aus der Brust zu springen. Sie sah die beiden vor sich, alleine in der Halle, er umschlang mit seinen Händen ihren Hintern, sie seinen Nacken, während sich beide ihre Zungen bis zum Anschlag in den Rachen schoben. Maja hatte sich extra beeilt, um früher da zu sein und ihn zu überraschen, doch damit hatte sie nicht gerechnet. Sie stapfte zurück zum Tresen, die Scherben knirschten unter ihren Keilabsätzen. Mit unterdrückten Tränen griff sie hinter die Theke, holte ein Glas nach dem anderen hervor und warf sie mit aller Kraft auf den Boden, so dass die Scherben in jegliche Himmelsrichtungen davon sprangen.

    Ich freu mich über eine Rückmeldung 🙂
    Liebste Grüße,
    Nadine

    • Hi Nadine,
      genau dafür sind diese Übungen auch gedacht: Dass man sich das Schreiben zur Gewohnheit macht 🙂 Die großen Texte kommen mit der Zeit.
      Denn wie Stephen King sagt: Auch ein dickes Buch schreibt man Satz für Satz.
      LG, Walter

  • Danke für die guten Tipps hier meine Nummer 1#

    Volleyball

    Die Situation in meinem Volleyball Verein wird immer beknackter, das eine Mal ist die eine Hälfte der Mitglieder da, das nächste Mal die andere. Die Übungen müssen alle bis zum Erbrechen oft durchgegangen werden, Techniken bis zum Umfallen verbessert. Es ist ja okay das man dadurch etwas mehr Übung bekommt, aber mittlerweile ist es echt zum Kotzen, dass das Training deswegen so oft ausfallen muss weil weniger als fünf Leute kommen, da der Rest sich schlechte Ausreden einfallen lässt. Unsere Trainerin nervt das auch das sie sich dauernd neue Übungen ausdenken muss, die auch mit wenigen Personen durchführbar sind. Deswegen ist sie auch öfters mal ziemlich verärgert, wenn nur sechs Leute kommen. Sie hat schon einige Male auf diesen Missstand aufmerksam gemacht, aber es ändert sich ja doch nichts.

  • Übung #11
    Fremder Ort
    Ich erwache. Die Sonne brennt. Um mich herum Natur. Vögel zwitschern.
    Ich liege auf einer Wiese. Ein Wald grenzt wenige Meter entfernt.
    Ich schau mich um, ich bin allein.
    Wie lange hatte ich hier geschlafen? Was mache ich hier? Meine Gedanken rasen.
    Ich war mit Micha und Kai unterwegs.
    Wo sind die? In der Nähe? Ich fange an zu rufen. Keine Antwort. Ein Blick aufs Handy – Akku leer – Mist. Das darf doch alles nicht wahr sein.
    Ich beschliesse einfach loszulaufen.
    Irgenwann muss ich auf jemand treffen.

  • Ich habe noch nicht so viel Erfahrung und bedanke mich für die Tipps. Als Schreibübung habe ich Nummer fünf gewählt:
    1 er war müde:

    Das gähnen, welches sich langsam in ihm ausbreitete brach binnen Sekunden an die Oberfläche. Er arbeitete nun seit fünf Uhr in der Früh und hatte letzte Nacht kaum ein Auge zugetan. Jetzt, gerade mal nach der hälfte seiner Schicht wollte sein Körper den verpassten Schlaf nachholen. Die Augen wogen inzwischen so schwer wie Blei und es verlangte ihm einiges an mentaler Kraft ab, sich auf das geschriebene Wort vor ihm zu konzentrieren. Noch fünf Stunden durchhalten…

    2. Er war wütend:

    Er war der Chef der Firma. Hoch angesehen bei seinen Freunden und Familie doch hier in der Firma zählte das nicht. Hier musste er Streng sein und die Regeln durchsetzen damit die Firma wie ein perfektes Uhrwerk funktionierte. Gerade war er dabei durch die Gänge zu schlendern um nach seinen Angestellten zu sehen als er Frank Sierra erblickte, dieser lag mit dem Kopf auf seinem Schreibtisch und schlief. Es war nicht das erste Mal ,das dies geschah. Tief in ihm begann es zu kochen. Er stürzte an den Schreibtisch und schlug so fest er konnte darauf. Ein ziemlich verwirrt wirkender Frank sah ihm entgegen. „Mr. Brown..wie?“ Es genügte ihm. Wie oft musste man diesem Taugenichts noch so vorfinden, nur durch ihm würde die Firma Verluste hinnehmen müssen. Seine Hände krampften sich zu einer Faust zusammen und er hatte mühe damit ruhig zu bleiben. Er würde ihn Feuern.

    3 Sie war glücklich:
    Ein Lächeln tat sich auf als sie mitbekam wie Mr. Brown Frank anschrie. Sie bekam immer ein wohliges Gefühl wen jemand angeschrien wurde. War sie verrückt. Ein Sadist. Vielleicht beides. Ihr machte diese Tatsache jedoch nichts aus. Gerade spielte sich die schönste Scene ihres sonst so trostlosen Arbeitstages ab. Und gerade als sie dachte besser könnte es nicht werden schrie Mr. Brown dem schläfrigen Frank zu das dieser gefeuert sei. Ein Lachen unterdrückend beobachtete sie wie Frank seine Sachen zusammen packte und geknickt durch die Gänge schlenderte. Ein Augenschmaus für ihre Seele. Zufrieden mit sich selbst und der Welt widmete sie sich wieder ihrem Job.

  • Übung #11 Kurzgeschichte: „Ich erwache an einem fremden Ort“. Danke für die Anregung! Ist meine erste Kurzgeschichte und ich weiß nicht, ob sie gut ist, aber es hat Spaß gemacht zu schreiben und ging nach den ersten paar Sätzen wie von allein 🙂 Gerne konstruktive Kritik!

    „Aufwachen!“ Jemand rüttelt an meinem Arm. „Na los, Aufwachen! Endstation junge Dame.“
    Ich öffne die Augen und schaue in das Gesicht eines Mannes. Es ist der Schaffner, der eben mein Ticket kontrolliert hat. Warte mal – das war doch direkt nach Abfahrt in Budapest? Ich schrecke hoch. „Endstation? Wie kann das sein? Wo sind wir?“.
    „Endstation. Sie müssen raus.“ Damit dreht sich der Schaffner um und verlässt mein Abteil. Verwirrt greife ich nach meinem Rucksack und steige aus dem Zug auf das Bahngleis. Es ist heiß. Auf dem einzigen Gleis fährt der Zug davon. Ich bin alleine und hab keinen blassen Schimmer, wo ich bin.
    Es gibt keine Schilder oder Anzeigetafeln, kein Bahnhofsgebäude und – kein Netz.
    Also gut, irgendwo in der Nähe eines Bahnhofs muss es ja eine Stadt geben oder zumindest ein Dorf. Ich gehe los. Jetzt habe ich das Abenteuer, das ich wollte, als ich mich vor einem Monat dazu entschlossen habe, eine Zugreise durch Osteuropa zu machen und mir ein Interrail Ticket gekauft habe. In der letzten Woche bin ich durch Polen und die Slowakei gereist, gestern war ich in Budapest. Bis jetzt ist meine Reise ohne Zwischenfälle verlaufen. Wie konnte es mir nur passieren, im Zug einzuschlafen und meine Station zu verpassen. Mein Ziel war Belgrad. Jetzt bin ich irgendwo im nirgendwo. Wahrscheinlich noch in Serbien … hoffentlich. Ich kann mich nicht erinnern, bis wohin der Zug fahren sollte. Ich folge der Straße, die neben den Gleisen verläuft jetzt schon seit einer halben Stunde und noch ist keine Zivilisation in Sicht. Linkerhand ist das Bahngleis und rechst von mir nichts als Wiesen. Endlose Wiesen und in der Ferne kann ich einen Wald erkennen. Oh Gott! Was ist, wenn ich nie wieder auf Menschen treffe? Was ist, wenn ich mitten im nirgendwo auf einer verlassenen Straße verdurste? Es ist so unendlich heiß und ich habe kein Wasser mehr. Nur noch einen Müsliriegel. Wie lange ich damit wohl überleben kann? Und immer noch kein Netz.

    Warte! Ist das ein Haus? Oder bilde ich mir das aufgrund der Hitze und des Wassermangels nur ein? Ich bin mittlerweile zwei Stunden unterwegs und schwitze aus allen Poren. Nein, da ist noch ein zweites Haus! Ich fange an zu rennen. Ich habe tatsächlich ein Dorf gefunden. Ich klopfe an dem ersten Haus, das ich erreiche, an. Eine Klingel gibt es nicht. Stopp! Was mache ich hier eigentlich? Wer weiß, was das für Menschen sind? Kann ich denen überhaupt vertrauen? Aber bleibt mir etwas anderes übrig? Nein, wohl eher nicht! Also klopfe ich ein zweites Mal.
    Ein alter Mann öffnet mir die Tür. „Ha?“ Er sagt etwas in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Ich probiere es mit Englisch, doch das bringt mich nicht weiter. Ich versuche es mit Händen und Füßen. Zeige ihm meine leere Wasserflasche, laufe auf der Stelle und versuche ihm mit zwei erhobenen Fingern zu erklären, dass ich seit zwei Stunden unterwegs bin. Er schüttelt nur den Kopf und zuckt mit den Schultern. Als er die Türe schon wieder schließen will, halte ich ihm mein Zugticket unter die Nase. Belgrad steht darauf und das scheint er zu verstehen.
    Er gibt mir ein Zeichen zu warten und kommt kurze Zeit später mit einer Wasserflasche, die er mir in die Hand drückt, und seinem Autoschlüssel erneut aus der Tür. Ich folge ihm zu seinem Auto. „Steige niemals zu fremden Menschen ins Auto und schon gar nicht zu fremden Männern!“ – das wurde einem als Kind immer gesagt. Aber was anderes bleibt mir wohl nicht übrig. Also steige ich ein. Wir fahren durch das Dorf und in die entgegengesetzte Richtung aus der ich gekommen bin. Ich kriege leichte Anflüge von Panik, versuche mir dies aber nicht anmerken zu lassen und sage erstmal gar nichts. Er würde mich ja sowieso nicht verstehen. Doch nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir einen Bahnhof. Ich bin erleichtert. An diesem sind sogar ein paar andere Menschen, ein Kaffeeautomat, Ticketautomaten und Anzeigetafeln.
    Gott sei Dank! Manchmal lohnt es sich, völlig fremden Menschen Vertrauen zu schenken. Ich schüttle dem alten Mann die Hand und bedanke mich. Er lächelt mich an, nickt und fährt davon. Der nächste Zug nach Belgrad geht in 20 Minuten!! Ich kann es nicht fassen. Mit einem Kaffee in der Hand warte ich am Gleis. Was für ein aufregender Tag. Ich werde wohl nie wieder in einem Zug einschlafen. Aber irgendwie kommt man doch immer ans Ziel.
    Ich erreiche Belgrad zwei Stunden später mit einem Lächeln im Gesicht.

    • Ich finde die Idee an sich wirklich gut und denke, du bist sicher auf dem richtigen Weg. Lange habe ich überlegt, wie ich das beschreiben soll, was mir in deinem Text etwas fehlt (meine Meinung).
      Ich glaube du solltest dich mehr trauen. Trau dich mal auch etwas unsittlichere oder einfach ungewöhnlichere Worte in den Mund zu nehmen. Ich denke das würde dem Text noch etwas mehr Würze verleihen und ihn auch persönlicher machen. Es kann ja nie schaden etwas auszuprobieren.
      Ich hoffe die Kritik hilft dir.
      Liebe Grüsse

  • 1) Ich habe viele Artikel über kreatives Schreiben gelesen und es regt mich total auf, dass ich das einfach nicht kann! Das ist wie eine Winterkleidung in der Wüste – einfach nicht zu gebrauchen, diese dumme Sachtexte, die man nach Regeln schreiben muss. Ich möchte doch endlich wie eine Raupe zum Schmetterling werden! Mich einfach von der Luft tragen lassen und endlich einfach frei schreiben können! Und warum zum Höllenhund kann die Laura – Nein, einfach alle in meiner Klasse – Sachen analysieren, während ich vor Verzweiflung versuche, diesen verdammten Text zu entziffern und nicht mal die Handlung dieses Textes herausziehen kann??? Was habe ich in mein verdammten Lebensverlauf falsch gemacht?

  • So bekommt man wohnungen leer

    holler rie und holla ra wir lassen die leutchen einfach erfriern
    frühjahr sind e nur mehr gerippe da und wir können die wohnung neu vermieten
    und die braven handwerksleutchen haben
    wieder mehr arbeit
    frühjahr zwei menschen gerippe und zwei von katzen
    hollalra hola rie

    bin krank körperlich und friere immer noch

  • Einfach mal was ausprobiert. Vielen Dank für wundervolle Tipps.

    #5
    Es drückte in förmlich in seine Kissen. Nach 36 Stunden hatte er keine Chance mehr, sich gegen die bleischweren Knochen zu wehren. Schon nach wenigen Sekunden umhüllte ihn eine traumlose Schwärze.

    #10
    Sherlock: Detektiv, Drogenabhängig, Genial
    Findet Nemo: Ozean, Suche, Freunschaft

  • Übung 12)

    Hier geht es nach rechts in mein Zimmer. Ich mag es warm deshalb steht meine Heizung bereits jetzt auf Stufe 5. Obwohl es erst Oktober ist. Ich habe den Raum in einem ganz sanften erdigen Gelb gestrichen. Wenn das Licht kalt ist scheint der Raum fast weiß zu sein. An der Decke hängt meine bisher einzige Lampe. Ein Weinroter Stoffring der nach oben und nach unten geöffnet ist. Solche Lampen haben bestimmt auch in den 60ern viele Zimmer beleuchtet. Sie hing hier bereits als ich eingezogen bin. Sie gefällt mir. Vor dir liegt ein großer Perserteppich auf dem Boden, Fransen hat er keine. Die dominierenden Farben sind eine Art Lachsrot am Rand und Beige im Innenteil. Die Flächen mit gestickten dunkelfarbigen Ornamenten verziert. Auf dem Teppich stehen zwei Sessel. Sie sind sehr schlicht aus Fichte gebaut. Rückenpolster und Sitzpolster sind hellbeige, die Armlehnen sind aus Holz. Das Design ist gradlinig und schnörkellos. Zwischen den Sesseln die sich leicht schräg gegenüberstehen steht mein improvisiertes Tischchen. Zwei Vinyl Container aus durchsichtigem dunkelgrauen Kunststoff, auf denen eine dunkle Holzplatte mit grünem Ledereinlass liegt bilden einen eleganten Quader auf dem man seinen Drink abstellen kann. Links an der Wand neben den Sesseln steht meine Plattensammlung in einem zweistöckigen schlichten Regal. Im Regal selbst steht außerdem meine schwarze Anlage, die mittelgroßen Boxen stehen oben auf dem Regal. Wenn die Anlage eingeschaltet ist, leuchtet ein Knopf links neben dem CD Laufwerk in Blau. Ein schöner Kontrast zu dem glänzenden Schwarz der Anlage. Mein Plattenspieler steht ebenfalls auf dem Regal zwischen den Boxen, ungefähr auf Höhe des Bauchnabels, wenn man davor steht. Die ganze Konstruktion hat etwas eigenartig sakrales an sich. Man könnte sie als meinen Musikaltar bezeichnen.
    Rechts daneben mit einigem Abstand steht mein hohes Bücherregal. Ich habe es angeschrägt aufgestellt weil es die Lese- und Musikecke auf diese Weise gemütlich abschließt. Neben einigen Biografien berühmter Musiker und Autoren, Romanen und philosophischen Werken steht auch meine Bandmaschine in meinem Bücherregal. Sie ist vollfunktionsfähig und mit ihrer Holzverkleidung und den beinen VU Metern auch optisch eine Freude. Das Regal ragt in meine Gaube hinein und blockiert die eine Hälfte meines ersten Fensters. Das ist aber kein Problem. Viel Licht wird nicht abgehalten, da mein Zimmer in der Nordwestecke des Hauses liegt.

    Gleich rechts neben der Tür steht meine Kleiderstange. Durch den Schornstein der durch mein Zimmer geht wirkt es so als sei sie in eine Nische in meiner Wand eingelassen. An den Schornstein habe ich meine Gitarre gehängt.

Meine Kleiderstange ist aus Kupfer und die beiden Zweibeinleisten die sie halten sind aus dem selben dunklen Holz wie mein Plattenschrank.

    Daneben steht mit einigem Abstand mein großer Schreibtisch. Er ist aus hellem Holz und hat zwei Schubladen direkt unter der Tischplatte, sowie ein Großes Fach links daneben. Meine Olivgrüne Schreibmaschine steht auf dem Tisch. Immer bereit, falls mich die Muse küsst.
Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und vor mir die Wand nicht genug Reiz bietet brauche ich nur nach links aus meinem zweiten Fenster zu schauen.
Mit dem Rücken sitze ich dabei zur Dachschräge unter der sich mein Futonbett befindet. Es besteht nur aus einem Honigfarbenen Breiten Holzrahmen und der Leinenweißen Matratze.
    Ich mag es schlicht, deshalb hängt auch nur ein einziges Bild an meinen ansonsten freien Wänden. Es zeigt das Gesicht einer alten Kubanerin in Blau auf Gelben Hintergrund. Eine Fotografie die Marie in Kuba geschossen und dann übermalt hat. Es war ein Geschenk zu meinem 22. Geburtstag.

  • #1

    Mich kotzt es gerade an im Büro zu sitzen.

    Die Routine ist nicht zu ertragen. Die Pflicht, jeden Tag hier mein Pensum abzusitzen, zu arbeiten oder so zu tun. Wofür? Damit der Verkehr rollt? Tut er auch so. Mal schlecht, dann schlechter. Wen kümmert es? Den Gehetzten in ihren schwarzen, blankpolieren Karossen, die irgendwie alle wie zu kurze Leichenwagen aussehen? Passt ja auch, Tod sind die meisten da drinnen eh schon. Wenn die Karre autonom fahren würde, könnten sie sich gleich nach hinten legen.

    Den Gehetzten in ihren Karossen, die Tag für Tag im Stau stehen oder vor der Waschanlage, wenn mal der erst Sonnenstrahl raus kommt.

    Merken doch eh nichts mehr. Ob sie nun was länger warten oder nicht. Scheiße drauf sind, sie sowieso. Weil sie ein scheiss Leben haben. Weil sie glauben, ein tolles leben zu haben, weil die Position in der Firma toll ist, weil der Wagen der beste ist und sie die Größten. Merken die noch was? Derzeit nicht, aber irgendwann vielleicht.

    Mich kotzt das alles an. Ich brauche die scheiss Kohle um das hier alles einigermaßen zu ertragen, mehr nicht. Für den Verkehr langt es auch dicke, wenn ich hier drei mal die Woche sitze, den Rest kann man eh knicken. Ändert sich doch ständig alles und wofür man ne Menge Zeit investiert hat, ist plötzlich nicht mehr wichtig. Alles nur Beschäftigungsmaßnahme, bloß nicht Zeit haben über den ganzen Mist, der um uns rum passiert nachzudenken. Rein ins Rad, raus aus dem Rad, fressen, schlafen, scheissen und wieder rein.

  • Der Rasen hatte ein Ei gelegt. Anders waren die Geschehnisse des übernächsten Tages nicht zu erklären. Der Rasen hatte ein Ei gelegt, es heimlich in einem Nest verborgen und der Igel hatte es ausgebrütet. Am dritten Tag nach dem Akt der Schöpfung geschah es. Da weder die deutsche Sprache noch irgendeine andere menschliche Sprache über die Worte verfügt die zur Beschreibung der Geschehnisse von Nöten wären, muss Ich hier improvisieren.
    Es fing damit an dass der Gartenzwerg umfiel, in die Höhe gerissen wurde und wie von einem Exorzisten behandelt fuhren alle Dämonen aus ihm, in einem gigantischen bösartigen Schrei. Danach fiel er wieder zu Boden, blieb für einen Moment reglos liegen und lief dann fluchtartig davon. Jedoch nicht ohne aus dem Schuppen eine Spitzhacke und eine Axt zu entwenden, die Zeitung zu klauen und das Auto kurz zu schließen. Er hatte allen Grund zu fliehen, denn der Garten, mit allen darin befindlichen Tulpen, Eugenien, Zierrosen, Mauerblümchen und Fliegenpilzen explodierte. Er brach auf wie eine Kokosnuss die vom Baum in den Grand Canyon hinab gefallen war. Wer gebären will muss leiden. Das trifft in der Natur zwar tatsächlich nur selten zu, einer Giraffe flutscht ihr Giraffenbaby nur so aus dem Uterus, es fällt dann zwei Meter in die Tiefe, da Giraffen im Stehen gebären, und fängt sofort mit dem Laufen an. Menschenfrauen hingegen gehen durch eine stundenlange Tortur die aus viel Blut, Schweiß und anderen unangenehmen Körperflüssigkeiten besteht, um unter Müh und Not ein hässliches, haarloses, faltiges Ding auf die Welt zu pressen, das außer schreien und kacken noch gar nichts kann und dem man alles jahrelang beibringen muss. 42 Jahre später entwickelt es dafür dann eine Atombombe, holzt einen Nationalpark ab, lässt einen Kindergarten bombardieren oder wählt Donald Trump.
    Nicht so der Garten. Er hatte eine Idee geboren. Diese Idee reckte sich, lachte, dankte seiner Gartenmutter für die Geburt und raste und hüpfte laut lachend und gackernd davon, um allen Gärten von sich zu erzählen. Nur eine Woche später schlug die Revolution los. Die Gärten erhoben sich und überwucherten die Häuser der Menschen mit dornigen Ranken, gegenüber denen sich das Dornröschen Schloss noch hätte schämen müssen. Der Spargel schoss, die Gartensprenger sprengten und die Bäume schlugen lange und kräftig aus. Sie brachen den Asphalt auf, besamten das Parkhaus und steckten die Kirchen in Brand. Dann riefen sie die Republik aus.
    Von den Menschen überlebte nur, wer in hohen Apartmentblöcken ohne umliegende Grünflächen lebte und seine Zierpflanzen und Küchenkräuter schnell genug aus dem Fenster geworfen hatte. Tod durch Basilikum, stellt man sich üblicherweise anders vor.

  • Erstmal muss ich meinen Glückwunsch ausdrücken. Ich hatte heute so Lust kreativ zu schreiben und suchte nach einer Idee, einer Inspiration. Google zeigte als erstes diesen Artikel an, den ich auch damals schon mal gelesen hatte. Ich las ihn nochmal und dann dachte ich bei Punkt 7 „Ach da hab ich das her!“ Ich habe eigentlich immer gesagt, ich kann keine Gedichte schreiben, nur Prosa. Aber seit einiger Zeit versuche ich mich auch ab und zu an Gedichten mit dem Gedanken „naja ich sehe es als Übung weil ich bei Gedichten meine Worte genau wählen muss.“ Hier ist eins, wozu mich letzten das herrliche Herbstwetter inspiriert hat:

    Der Himmel strahlt
    so warm und satt.
    Der Herbst ist da
    und jedes Blatt
    scheint mit Blattgold überzogen.

    Punkt 5 hatte ich mir auch gemerkt ohne zu wissen dass er von hier war. So hat letzten ein Kumpel einen Text geschrieben und mich gebeten drüber zu schauen. Dann kam nach einer wörtlichen Rede der Hinweis „meinte er ironisch“, oder so ähnlich. Da sagte ich ihm auch, er soll das nicht sagen, sondern zeigen. Die Ironie muss erkennbar sein, ohne dass man es dem Leser sagen muss!

    Danke für deine Texte, Walter, ich kommentiere selten aber ich merke, ich lerne viel 🙂

  • Die Tipps sind echt super und ich hab mich gleich ein bisschen ausprobiert 🙂
    Hier sind meine Ergebnisse zu #5, würde mich auch sehr über ein kleines Feedback freuen.

    1) Seine Augenlider wurden zunehmend schwerer und seinen Kopf musste er inzwischen mit beiden Händen stützen, damit er nicht einfach auf den Tisch knallte und seine Augen vollends zufielen. Die stickige Luft in dem großen Besprechungsraum und die Tatsache, dass es draußen bereits dunkel war, taten ihr übriges. Gerade noch so konnte er ein Gähnen unterdrücken, als ihn der Blick seiner Chefin streifte.

    2) Eine Frage nach der anderen prasselte von den Reportern auf ihn ein. Keine einzige dieser wollte und konnte er beantworten, er wusste ja noch nicht mal selbst was genau passiert war. Er spürte das zunehmende Brodeln in seinem Magen und die Hitze sich in seinem Körper ausbreitete. Lange würde er diese Situation nicht mehr aushalten ohne einen der Reporter anzuschreien. Er beeilte sich zu dem großen Firmengebäude zu kommen, dass sich vor ihm in die Höhe streckte.
    Dabei presste er seine Lippen aufeinander und runzelte angestrengt seine Stirn, während er seinen Schritt beschleunigte.

    3) Sie musste immer noch Lächeln, wenn sie an den gestrigen Tag dachte. Nie hätte sie erwartet, dass es das Leben einmal so gut mit ihr meinen könnte. Sie spürte wie sich ein warmes Gefühl in ihr ausbreitete und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Schnell drehte sie sich um und warf sich auf ihr Bett. Am Besten würde sie gleich ihre Schwester anrufen und ihr von allem erzählen.

  • Hallöchen.
    Habe durch Zufall gerade diese Tips gefunden und dachte mir ich versuche mich gleich mal daran. Ich habe erst vor kurzem das Schreiben für mich entdeckt und übe noch fleißig.

    Übung 9:
    Der Mond steht still am Firnament
    Kein Schein, kein Licht was in der Dunkelheit noch brennt.
    Die Nacht hängt tief über ihrem Geist
    als sie zu seinem letzten Abschied reist.
    Ein Abschied der für immer scheint
    und doch im Tod irgendwann wieder vereint.

    Übung 13:

    2 Jahre. 2 Jahre scheinbar unendlich kaum fassbaren Glücks. 2 Jahre Vollkommenheit. Dann Leere. Tiefe, alles zerfressende Leere. Dunkelheit in einem über alles liebenden Herz.

  • Hallo Walter,

    gestern bin ich auf deinen Blog gestoßen und es hat mich umgehauen.
    Dein Stil zu schreibe ist sehr erfrischend und deine Tipps sind der Wahnsinn. Simple aber erleuchtend 😉

    Danke, fürs Mitreisen und Teilen!

    Hier nun meine ersten Schreibversuche. Spontan herausgewürgt:

    Übung#2

    Fast spuckte ich auf den Boden. Ich war schockiert.

    Das Grauen bahnte sich seinen Weg direkt vor meinen Augen. Vorbei am Teller verschwand es plötzlich. Die Angst stieg empor.

    Wo ist es?
    Da!

    Die Serviette bewegte sich verdächtig. Und es kroch hervor. Ein Ungeheuer wie aus einer fernen Zeit.

    Es blieb stehen. Ich betrachtete es. Und, so schien es mir, es betrachtet mich. Da hockt es nun, mitten auf dem Tisch. Mitten im Restaurant. Eine Kakerlake. Schreien, ekeln, spucken? Oder einfach weiteressen? Empören? Oder ignorieren?

    Während ich weiter darüber grübelte, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, aß ich genüsslich den Salat mit frittierten Mehlwürmern.

    Guten Hunger!

    Übung#5

    Seine brennend roten Augen hatten Mühe den richten Schlüssel zu finden. Er empfand das Öffnen der Eingangstür wie das Knacken eines Panzerschrankes. Ein Kraftakt. Als wollte er mit einer Hand ein Flugzeug heben.
    Kaum fiel die Tür hinter ihm wieder ins Schloss, rutsche sein Rucksack langsam an ihm herunter. Er schleppte sich mit schlürfendem Gang über den Flur. Bis er endlich das Schlafzimmer und das ersehnte Ziel erreichte: sein Bett.

    Kein Wort. Keine Geste. Nichts.
    Nur ein Blick, der die ganze Wut offenbarte, die sich seit sehr langer Zeit in ihm angestaut hatte. Die Venen an seiner Stirn quollen heraus, als wollten sie seinen Gegenüber packen. Sie pulsierten immer schneller. Sein Gesicht verfärbte sich immer weite ins Tiefrote. Er spürte nichts mehr. Der Zorn übernahm nun die Kontrolle.

    Der Tage hätte nicht besser laufen können. Ihr Blick schweifte in die Ferne. Sie spürte die leichte Sommerbriese. Das frische Gras. Die warmen Sonnenstrahlen. Sie spürte die Harmonie der ganzen Natur auf ihrer Haut und das schöne Gefühl, geliebt zu werden.

  • Übung#7

    Wo kein Anfang, da kein Ende.
    Auch keine abrupte Wende.

    Wer nicht beginnt zu schreiben,
    der kann auch nicht treiben,
    die Texte vor sich her,
    bis der Füller ist leer.

    Ist die Arbeit erst geschafft
    und die Texte zusammengerafft,
    stellt sich ein, das schöne Gefühl
    und das finanzielle Kalkül.

  • Danke deine Tipps waren hilfreich, habe mich auch gleich ran gesetzt
    „Übung 11“

    Heute ist es kein schönes Wetter, draußen Regnet es wie aus Eimern. Wer sich dieses blöde Wetter nur ausgedacht hat? Die Antwort werde ich wohl nie bekommen. Jedenfalls sehe ich das als gute Gelegenheit so etwas in dem Haushalt zu tun und meiner Leidenschaft nach gehen das schreiben, egal was draus wird, es wird gut.
    Ich sitze über meinem Block und denke nach was ich Anfange zu schreiben, da bemerke ich doch das der Regen eine leise Melodie an meinem Fenster spielt und so lausche ich einer weile dem zarten Regen.
    So schnell kann man von vielen Dingen abgelenkt werden.
    Nun widme ich mich dem schreiben und habe entschlossen,das es eine kleine süße Regen-Geschichte wird sie soll heißen“Wenn kleine Fische im Regen tanzen“

    • Die männliche Form schließt Frauen/Mädchen/Omas/Opas/Tanten/Onkel ein. Wer/was ein Problem damit hat, der/die sollte woanders lesen. Ich werde meinen/meine Text/Texte nicht durch er/sie/es Formen für Autor/innen zerstören.
      Mit freundlichem Gruß und freundlicher Grüßung,
      Walter

      • Hallo Walter, es ist als Mann leicht zu sagen, dass Frauen mit eingeschlossen sind. Sie fühlen sich aber nicht eingeschlossen, sondern vernachlässigt. Ich fände es eine wirklich gute Übung, mal zu schauen, wie wir Texte geschlechtergerecht formulieren können, ohne den Lesefluss zu stören. Oder ist dir die Herausforderung zu groß?

        • Fühlst du dich als „Kunde bei DM“ oder als „Bewerber für den neuen Job“ etwa nicht angesprochen? Nur weil da kein /inn steht sind wir doch nicht ausgeschlossen. Verlieren wir bei der Disskussion um er/sie/es nicht den Blick für’s große Ganze? Feminimus beginnt nicht bei der Schreibweise.

    • Ich fühle mich auch ohne /innen und *innen angesprochen.

      Es ist so lästig, immer an die Endungen zu denken, die ja nicht immer konsequent geschrieben werden.
      Schon mal etwas von folgenden Wörtern gelesen:
      Kinder und Kinderinnen
      Teenager und Teenagerinnen (oder beginnt das Geschlecht erst später?)
      Oder wie steht’s mit der politischen Neuschöpfungen von Gefährder/*innen?

    • Das ist der perfekte Aufhänger für Übung 1. es gibt kaum etwas in unserer Zeit über das ich mich mehr aufrege wie über das ständige gendern. Das macht jeden Text unlesbar. Wenn das so weiter geht wird man bald kein Buch und keinen Film mehr sehen können.

  • Er ist müde
    Da ist es wieder, dieses Gähnen das er nicht mehr kontrollieren kann. Die Abstände werden kürzer, die Augenlider schwerer. War das ein schnarchen? Er glaubt noch dieses typische Geräusch – hrrr schrrr – für einen Bruchteil der Sekunde gehört zu haben. Sein Kopf ist leer, die Gedanken weichen, die Musik lullt ihn ein und wird monotoner. Griechischer Wein wirkt doppelt. Er atmet tiefer ein, holt Luft um noch länger zu gähnen. Alles drumherum ist ihm egal, sein Widerstand gegen die Nacht ist noch schwerer zu brechen, bis er nachgibt und die Dunkelheit gewinnt. Auch sein Computer verabschiedet sich in den Ruhemodus.

    Er war wütend
    120 Dezibel zeigt die Lärmampel, als er wieder einmal losbrüllt:“Ich will meine Ruhe haben, man versteht sein eigenes Wort kaum“. Er nimmt das Klassenbuch und wirft es fest auf das Pult. Die Schüler der Ersten Reihe zucken zusammen und reißen die Augen auf. Auf Geschrei folgt ängstliche Ruhe, bis wieder jemand den Trigger auslöst.

    Sie war glücklich
    Wieder dieses schöne kribbeln im Bauch. Sie jubelt:“Endlich geschafft“, nachdem sie jahrelang an der Uni auf diesen Tag hinarbeitete. Ein paar mal umkreiste sie tanzend ihre Kommilitoninnen und alle hüpften im Takt der Heiterkeit. Einige fielen sich in die Arme, verdrückten ein paar Freudentränen und die Anspannung der letzten Wochen entwich, wie die Luft aus einem Ballon. Und so fielen sie ins Gras und betrachteten zufrieden die vorbeiziehenden Wolken und die Schatten der passierenden Studenten, die zum Hörsaal 1 pilgerten.

  • Übung 5

    1) Er war müde.
    Seine Augen fielen immer wieder zu, sein Kopf sackte zur Seite. Irgendwann gab er auf und sackte in den unweigerlichen Schlaf.

    2) Er war wütend.
    Nun ließ auch er alles los. Seine Augen traten heraus, dann schlug er mit flacher Hand auf den Küchenschrank. Seine Worte, seine Stimme, alles kam heraus, roh, unkontrolliert, aus den tiefen Tiefen, irgendwo, dort, wo seine Enttäuschung lag.

    3) Sie war glücklich.
    Ihr Lachen sprudelte über, sie verschluckte Worte und ließ dabei keine Nachfragen zu, sie strahlte so sehr, dass sich dies auch niemand getraut hätte, nachzufragen natürlich, denn es war echtes Glück. Ein solches, dass Magenschmerzen verursachte, weil der bloße Anblick die Frage provoziert: Wann habe ich das letzte Mal so gefühlt?

  • Aufgabe 5: Erzähle nicht, zeige!
    1. Deutlich zeichneten sich schon blaue und violette Ringe unter seinen Augen ab, während er noch immer an einem Essay arbeitete. Hin und wieder streckte er sich, um seine Glieder zu entspannen. Bei jedem weiteren Gähnen, das ihm entfuhr, nahm seine Konzentration ab bis sie kaum noch vorhanden war.
    2. Während seine Eltern so geschlossen und zusammen vor ihm standen und ihn gemeinsam tadelten, ging sein Atem immer schneller und kürzer. Hitze stieg in ihm auf und er hatte das Gefühl, seinen Kopf in eine Wanne voll Eiswürfel stecken zu müssen, um einen kühlen Kopf zu wahren. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er abwechselnd zu seinem Vater und seiner Mutter, nahezu unfähig etwas zu erwidern, obwohl er der festen Überzeugung war, dass er nichts falsch gemacht hatte. Mit jedem Wort seiner Eltern stieg die Hitze und er musste die Hände zu Fäusten ballen, um sie nicht gleich an die Brust seines Vaters zu legen, damit er ihn wegstoßen konnte.
    3. Negative Gefühle konnte sie schon immer gut verstecken. Umso echter war das Strahlen, das sich jetzt auf ihr Gesicht stahl, als sie in das Gesicht ihres Bruders sah. Eine angenehme Wärme hüllte sie ein und breitete sich in ihr aus. Ihre Augen leuchteten wie sie es lange nicht mehr getan hatten. Selbst wenn sie es gewollt hätte, das Lächeln konnte ihr niemand so schnell aus dem Gesicht nehmen.

  • Aufgabe 13: Vergiss die Verben

    Glockenspiel. Schwarze Kleidung. Trauer. Tränen. Zu viele Tränen. Kein Entkommen. Sarg. Pastor. Erzählung. Gebet. Stickige Luft. Enge. Fülle. Atemnot. Herzrasen. Sterne vor den Augen. Dunkelheit.

  • Aufgabe 17: Das Zitat

    „Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage.“ – Stopfen oder genießen; das ist hier die Frage.
    „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“ – Dies ist wenig Geld für Kim Kardashian, aber unglaublich viel für mich.

  • Nummer 10: Der Film „The Crow“ (Brandon Lee) in drei Worten:
    „Paarmord. Liebe. Schutz.“

    Warum Schutz und nicht Rache oder Vergeltung? An mehrere Stellen zeigt Eric Draken, dass er die Gesellschaft schützen will. Zitat: „Mutter ist das Wort für Gott in den Herzen und auf den Lippen aller Kinder dieser Welt. Deine Tochter irrt nachts durch die Straßen und sucht Dich“

    Nummer 21 (Charakterbeschreibung in fünf Sätzen)

    „Bleich und hohlwangig ohne jedoch ausgemagert oder besonders kränklich zu wirken stand Bjørn an einem viktorianisch verzierten Operstionstisch. Undeutlich vor sich hin murmelnd –wie typisch für ihn — prüfte der hochgewachsene Mann im Laborkittel kritischst einen gläsernen Kolben. ‚Reagenzglas, nicht Kolben!‘, zischte er mahnend mit kehliger Bassstimme und verkrampfte die geballte, seit beginn unruhige nicht in die Arbeit involvierte Hand. Auffällig mag für Fremde sein lederener Herrenrock wirken, der wie eine Ode an die Gothic Szene scheinen mag. Nach einigen Minuten konzentrierter Arbeit setze er das Glas in eine sterile Halterung und rief donnernd: ‚Margaret, Morgen werden wir ein Mittel gegen Glasknochen haben, oder ich stürze mich vor das nächste Tesla-Auto!'“

    Ich habe mich an einer Mischung aus der fortgeschrittenen Variante und der Standard-Aufgabe versucht. Nicht explizit aus geschlossen, war das Einbetten der Beschreibung in einen Text. Meinungen?

  • # 11 – zumindest habe ich versucht sie kurz zu gestalten 😉

    Sei froh, dass du noch lebst!

    „Sei froh, dass du noch lebst!“ – Wie sehr ich es hasse das zu hören. Soll das jetzt mein Leben sein??? Ich liege hier, an dieses Bett gefesselt und alles was ich machen kann ist meine Augen zu öffnen.
    Sie kommen jeden Tag und fragen mich, ob ich die Finger bewegen kann, ob ich irgendwas bewegen kann, ob ich irgendwas spüre.
    Ja, ich spüre etwas. Wut. Alles in mir brennt und ich kann es nicht kundtun, ich kann es niemandem entgegen brüllen. Und ich spüre noch etwas die Enge in meiner Brust, weil ich an dieses Leben gefesselt bin und dem ganzen nicht entfliehen kann.
    Warum habe ich diese blöde Erklärung nicht fertig geschrieben, dass ich keine Lebenserhaltenden Maßnahmen haben möchte? Dann wäre ich nicht in diesem Schlamassel. Dann würde ich hier jetzt als Geist durch die Gegend schweben und den anderen zu sehen. Aber so. Ich kann hier nur liegen und habe ein extrem eingeschränktes Sichtfeld, weil ich sonst nichts bewegen kann. Ich kann nicht meinen Kopf zur Seite drehen und aus dem Fenster schauen. Nick sagt, dass es ein toller Ausblick ist. Schön für ihn. Dann soll er mein Bettgestell mal verändern, damit ich es auch sehen kann.
    Ich habe mir früher oft die Frage gestellt, was schlimmer ist. Blind, oder taub zu sein. Ich bin beides nicht und doch irgendwie schon.
    Ich kann nur hören, was man mich hören lässt und nur sehen, was man mich sehen lässt.
    Ich kann nicht meine Lieblingsmusik hören, ich kann Nick nicht freudig lachen und Scherze machen hören. Ich kann keinen Sonnenaufgang sehe, keine Verfärbung des Himmels, keine fröhlichen Gesichter.
    Meistens sehe ich nur die Deckenplatten in diesem blöden Krankenzimmer.
    Und wünsche mir, dass ich einfach nur eingeschlafen wäre. So wie Opa. Einfach. Kurzes Unwohlsein. Schmerz. Dunkelheit. Keine Schmerzen mehr. Frieden. Ruhe. Ende.

    Aber so ist es nicht. Am meisten ärgere ich mich darüber, dass ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe. Ich wusste, dass irgendwas nicht stimmt, als ich immer vergesslicher wurde. Ich dachte ich wäre überarbeitet, nicht fokussiert, dehydriert, unterversorgt von Mineralien und Vitaminen. Ich hatte kurz überlegt zum Arzt zu gehen, aber wer geht schon zum Arzt weil er mal wieder vergessen hat, dass im Kofferraum noch ein Päckchen liegt, dass man zur Post bringen wollte. Oder die Milch zu kaufen. Oder so in Gedanken war, dass man den normalen Weg nach Hause gefahren ist, ohne bei Oma anzubremsen. Oder fragt, ob man das Dings aus dem Backofen haben kann, nur, weil der gerade geöffnet wird und nicht sagt, dass man die Butter aus dem Kühlschrank haben möchte?
    Das sind doch Lappalien und mal ehrlich, ich dachte eher, dass ich dement werden würde und fand es einfach nur verängstigend mich irgendwann an nichts mehr erinnern zu können, wie die Frau in dem Film. Sie war eine hoch brillante Professorin mit einem fantastischen Gedächtnis und nachdem sie sich erst nur auf ihrer Routinelaufstrecke verlaufen hatte wusste sie am Ende in ihrem eigenen Haus nicht mehr wo die Toilette war und hat sich eingemacht.
    Wer will denn schon so enden? Und mal ehrlich das ist eine Krankheit die sich eh nicht aufhalten lässt. Warum soll man dann zum Arzt gehen und früh eine Diagnose bekommen, wenn man mit dem Ergebnis nichts anfangen kann?
    Woher sollte ich wissen, dass es auch andere Dinge sein könnten? Hat Doktor Google mir das kundgetan? NEIN.
    Tja, und jetzt liege ich hier und darf mir täglich anhören „Sei froh, dass du noch lebst.“ Je länger sie es mir erzählen umso mehr verschwindet das Ausrufezeichen hinter dem Satz, wird zu einem Punkt und wandelt sich ganz langsam zu einem Fragezeichen.
    Am Anfang dacht ich noch. Wie furchtbar, ich liege hier und muss mich waschen lassen. Ich werde von wildfremden Menschen angefasst. Aber mal ehrlich. Das findet nur in meinem Kopf statt. Als wenn ich auch nur irgendwas davon spüren würde.
    Die Ärzte erzählen mir, dass ich es irgendwann wieder spüren werde. Mein Nerven wurden schließlich nicht beschädigt. Was wissen die schon? Liegen die hier und spüren nichts, oder liege ich hier und sehe mir die Decke an?
    Warum sind diese Krankenhausdecken eigentlich so wahnsinnig langweilig? Warum ist nicht schon mal jemand auf die Idee gekommen Bilder an die Decke zu malen, oder aufzuhängen? In unserer modernen Zeit sollte die Decke aus Bildschirmen bestehen. Dann könnte ich endlich mal was Anderes sehen.
    Ob sonst noch jemand weiß, dass die Deckenplatte direkt über mir 253 Punkte hat?

    Es sind jetzt 99 Tage an die ich mich erinnern kann. Die ich in dieser bewegungslosen Hülle verbringen musste und ich rechne es Nick hoch an, dass er jeden dieser 99 Tage bei mir war und vermutlich auch die 43 Tage davor. Er hat mir davon erzählt, wie es war, als er nicht wusste, ob ich wieder aufwache. Ich würde ihn so gern in meine Arme ziehen und ihm sagen, dass alles wieder gut wird. Aber wie soll ich das tun?
    Zum einen kann ich mich immer noch nicht bewegen und zum anderen glaube ich ja selber nicht daran. Wie soll ich ihm etwas vorgaukeln. Er kennt mich so gut, er würde mir an den Augen ablesen, dass ich es nicht so meinen würde. Ich wünschte nur, ich könnte mit meinen Augen sprechen.
    Jeden Tag versuche ich ihm mit Blicken zu erklären, dass ich mal etwas Anderes sehen möchte. Aber der einzige Moment, wo ich mal nicht die grauen Platten sehe ist, wenn ich gewaschen werde. Alle drei Tage. Dann für einen kurzen Moment werde ich umgelagert und ich kann einen Blick nach draußen erhaschen. Es ist wirklich ein toller Ausblick. Könnte ich ihn doch nur öfter sehen.

    Tag 100 und die gefühlt zehnte Therapeutin erscheint in meinem Blickfeld. Und ich kenne sie. Ich bin mit ihr im Kindergarten gewesen. Die kleine Antje haben wir sie genannt. Klein ist sie immer noch, aber mit Abstand nicht mehr so elfengleich wie früher. Jetzt sieht sie mehr wie die Trollin, aus der Eiskönigin aus. Wenigstens lächelt sie auch genauso.
    Das erste was sie macht, bevor sie „Hallo“ sagt ist mein Kopfteil hochstellen und mein Bett in Richtung Fenster schieben. Und ich kann das Meer sehen. Nick hat es tatsächlich geschafft eine Klinik zu finden die direkt am Meer liegt und endlich weiß ich, woher er die Kraft nimmt jeden Tag zu mir zu kommen und nicht völlig daran zu zerbrechen. Ich kann ihn sehen, direkt vor meinem Fenster erstreckt sich das Meer und ich kann einen einsamen Kitesurfer sehen. Er ist mit seinem 15er Kite unterwegs, also ist es nicht besonders windig. Er gleitet über die kleinen Wellen und springt sogar. Wir sind schon so lange hier, dass er es endlich lernen konnte.
    Es ist einer der schönsten Augenblicke, den ich seit Wochen gesehen habe. Mir laufen Tränen über die Wangen und ich hebe meine Hand um sie wegzuwischen. Es ist so eine gewohnte Bewegung, dass es mir nicht einmal auffällt.

    Tage später und nach zig weiteren Untersuchungen erklärten die Ärzte mir, dass mein Kopf sich neu gebootet hatte und jetzt wieder richtig verknüpft ist. Ich kann wieder alles bewegen und alles spüren.
    Heute stehe ich am Strand und Nick hält mich in seinen Armen. Ich spüre seinen Kuss auf meinem Kopf während wir der Sonne zusehen, wie sie untergeht.
    Wir haben unsere alten Jobs aufgegeben und leben jetzt hier am Strand. Vieles hat sich mit der Krankheit verändert, aber anderes nicht. Die Liebe zum Meer und die Liebe zwischen uns.

    ENDE

    • Der Text ist wirklich gut und man kann ich sehr gut in die Person hineinversetzen. Hat mich emotional voll gepackt.

      Mich hat nur das Ende etwas irritiert. Das war mir zu schnell. Es wirkt für mich so, als hättest du es eilig gehabt, die Geschichte zu beenden. Und mir ist 3x die Phrase „Und mal ehrlich“ aufgefallen, das hat mich bei der Länge des Textes etwas gestört.

  • #11
    Zebraschatten

    Der Bus rollte gemächlich durch die in der Hitze flimmernden Straßen. Er schaukelte hin und her, als wollte er mich in den Schlaf wiegen. Bei meinem Gegenüber hatte das anscheinend funktioniert. Der Mann trug ein T-Shirt, das schwarze und weiße Längsstreifen besaß. Aus Langeweile begann ich, sie zu zählen. Zwei vom Kragen aus, dann fünf bis zum Bauch hinunter. Die Streifen in der Mitte wurden durch die beiden Ärmel gedrittelt, was mich irgendwie aufregte.
    Der Mann jedoch lehnte weiterhin in sich zusammengesackt am Fenster des Busses. Sein Mund stand halb offen und im Moment visierte eine Fliege ihn als augenscheinlichen Landeplatz an. Gespannt beobachtete ich, wie sie zuerst auf der Nase des etwas stattlich gebauten Mannes landete, dann noch zweimal um seinen Kopf kreiste und sich schließlich auf seinen Schuh setzte.
    Ich seufzte leise. Gelangweilt lehnte ich meinen Kopf an die aufgewärmte Fensterscheibe und starrte auf die Gebäude, die quälend langsam vorbeizogen. Der Bus hielt an einer Ampel. Ich seufzte genervt und zählte die weißen Streifen des Zebrastreifens, den ich von meiner erhöhten Position aus fast ganz sehen konnte. Fast. Ich verdrehte die Augen. Den Letzten konnte ich nicht vollständig sehen, da er zur Hälfte unter dem Bus verschwand. Wenn es denn der Letzte war. Und nicht der Vorletzte.
    Ich schloss die Augen. Eigentlich sollte ich heute noch meine Hausaufgaben fertig machen. Alle anderen hatten in der Pause noch irgendetwas hingekritzelt und behaupteten am nächsten Tag, sie hätten die Aufgabenstellung nicht verstanden. Als der Bus endlich zischend stehenblieb, hievte ich mich aus dem Sitz, warf noch einen letzten Blick auf den Mann mit dem gestreiften T-Shirt, das mich immer noch höhnisch anzugrinsen schien.

    Ich starrte auf das linierte Blatt, das inzwischen von Kritzeleien übersät war. Eigentlich sollte ich meine Interpretation von Kafka fertigstellen. Frustriert riss ich das Blatt aus meinem Collegeblock und schrieb sorgfältig die Überschrift auf eine neue Seite. Ganz ehrlich, die Geschichten von diesem Typen waren so verworren wie meine Haare am Morgen, nachdem ich geduscht und mit noch nassen Haaren geschlafen hatte. Ich schaute einmal quer durch mein Zimmer, auf die Tasten meines Klaviers. Sie beruhigten mich auf eine seltsame Art und Weise durch die Monotonie des schwarz-weißen Rhythmus.
    Es schien so einfach. Schwarz. Weiß. Schwarz. Weiß. Die Uhr tickte.

  • #11 Du kannst eine Nacht nicht schlafen

    Hellwach liege ich in meinem Bett. Der letzte Kaffee war wieder mal zu spät. Die vielen kleinen Geräusche in der Wohnung machen mich nervös. Drei Fenster weiter läuft laute Jazz Musik. Genervt stehe ich auf und laufe zu Spülmaschine um sie zu stoppen. Rastlos Räume ich mehrere Spielsachen auf und trete dabei auf einen Legostein. Immer diese Unordnung hier und allen ist es egal, denke ich gereizt. Wie schön wäre es jetzt einfach rauszugehen und zu laufen. Laufen soweit einem die Füße tragen. Alles machen worauf man Lust hat. Plötzlich merke ich das ich meinen rechten Schuh in der Hand halte. Ich schlüpfe rein und binde ihn zu. Soll ich das wirklich machen? Eine Nacht ganz allein? Ohne an Konsequenzen zu denken? Während ich weiter darüber nachdenke, ziehe ich schon meinen linken Schuh an und nehme meine Jacke von der Garderobe. Ein letzter Blick in den Spiegel und schon stehe ich auf der dunklen Straße. Ich folge der Jazz Musik und schaue durch das hell erläuchtete Fenster. Ein Mann und eine Frau tanzen ausgelassen Arm in Arm. Ich bin neidisch auf diese pure Freude die ihre Gesichter zeigen. Plötzlich fängt die Frau an sich auszuziehen. Unter ihrem Shirt ist sie nackt. Kleine pralle Brüste hüpfen auf und ab zum Klang des Saxophones. Der Mann nimmt eine der Brüste in die Hand und saugt an der Brustwarze. Sie genießt es sichtlich und läßt ihre Hüften zum Klavierspiel kreisen. Während sie weitertanzt zieht der Mann sich aus und legt eine neue Jazz Platte auf. Zu spät bemerke ich das der Mann mich gesehen hat. Er lächelt und geht zurück zur Frau.

    Fortsetzung folgt..
    Das war mein erster Text nach über 10 Jahren. Bitte seit gnädig.
    Liebe Grüße Angelina

  • Ich glaube, meine Schreibblockade ist weg 🙂

    Übung #11: Schreibe eine Kurzgeschichte (zu: Draußen regnet es.)

    Grau
    Draußen regnet es. Die Wolken brechen und ergießen sich über unserer Welt. Die Regentropfen prasseln auf den Asphalt. Ich kann es hören. Ich starre in die Ferne. Ich kann nichts erkennen. Alles ist grau und verschwommen.
    Ich sehe ein Pärchen die Straße entlanggehen. Sie laufen Arm in Arm und teilen sich einen Regenschirm. Trotzdem tropfen ihre Haare vor lauter Feuchtigkeit. Die Haare sind grau. Beide haben lange Haare, der Mann trägt einen Pferdeschwanz, man sieht trotzdem wie schütter sein Haar ist. Der Pferdeschwanz steckt in dem Kragen seines dünnen Mantels, der der Nässe sicherlich nicht standhält. Er muss alt und schon oft getragen sein. Von dem Pferdeschwanz fließt der ganze Regen sicherlich in seinen Kragen, seinen Rücken hinunter. Bestimmt fröstelt der Man furchtbar, denke ich während ich nach draußen sehe.
    Die Frau hat ihre Haare offen, sie kleben ihr nass im Gesicht, gerade streicht sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Dabei fließt ein Wassertropfen von ihren Haaren auf ihre Hand. Sie versucht ihre Hand mit ihrer Jacke abzutrocknen. Vergebens. Die Arme hat ja nur ein Strickjäckchen an! Der Stoff trieft auf ihren Rock, ein langer Jeansrock. Wenn er trocken ist, ist er bestimmt heller, aber im Moment hat der Rock die Farbe eines Tintenfasses.
    Tropf, tropf, tropf… Bei jedem Schritt tropft das Paar auf den Pflasterstein, der den Gehweg vor meinem Haus bildet. Zwischen den Steinen haben sich kleine Flüsschen angesammelt, die sich mit dem Regen und den Tropfen aus den Klamotten des Paares mischen. Alles sieht gleich grau aus.
    Sogar die Haut der grauen Menschen. Graue Haare, graue Haut. Graue Haut mit eingefallenen Wangen und Augen. Sie lächeln trotzdem. Warum lächeln sie? Die Zeit hat tiefe Furchen in das Antlitz der Grauen gegraben, überall sind Schatten und Falten. Führe ich auch so ein tristes Leben? So trist und grau wie der Regen?
    Ich bin alt, ja, vielleicht so alt wie das Pärchen. Aber ich bin weiß, nicht grau, sauber und weiß. Ich habe ein Dach über dem Kopf, sitze in einem Haus, so weiß wie mein Haar. Nur meine Haut hat auch Falten. Jedoch weniger tief und dunkel. Und meine Haut ist nicht grau, sondern weiß. Also führe ich auch kein graues Leben, nicht wahr? Ich führe ein weißes Leben!
    Die Grauen, vermutlich sind sie arm, sonst wären sie jetzt ja nicht draußen, sonst wären sie nicht so tropfend nass, sind inzwischen vor meinem Fenster. Dort schaukeln sie langsam voran. Das Licht aus meinem Zimmer fällt auf den Pflasterstein. Es spiegelt sich dort weiß, es hellt das grau der Armen auf. Es verstärkt die Schatten, die Falten. Ich bin nicht so alt, ich bin nicht so grau!
    Auf einmal dreht die Frau den Kopf, sieht mich an, sieht mir tief in die Augen und lächelt gütig. Warum lächelt sie? Ihre Augen sind grau. Der Regen tropft von dem grauen Regenschirm neben ihre Nase. Ich ziehe eine weiße Augenbraue hoch und drehe den Kopf weg.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich wieder aus dem Fenster zu dem Pärchen im grauen Regen, sehe wie der Mann die Frau an sich zieht und sie ihre grauen Haare an ihn drückt. Grau und grau treffen aufeinander. Ihre Lippen sind nicht grau, es ist ein warmes Rosa. Ein flüchtiger Kuss.
    Ich drehe mich weg. Nicht, weil ich diesen intimen Moment nicht stören will, sondern weil ich merke, dass weiß kalt ist. Ich will hinaus in den Regen, hinaus aus dem weiß, ich will auch grau sein.

    Danke für die tollen Tipps!

  • #Übung 1

    Montag morgen, es ist zehn Uhr und ich betrete die Firma. Die Firma, dessen Namen man einer Institution völlig irrer Menschen gegeben hat. Eine Einrichtung die Hirnverbrannte beheimatet in der sie sich jeden Montag, zur geschlagenen Stunde zehn, einfinden.

    Der Chef ist ein Choleriker vor dem Herrn. Seine Assistentin, die noch größere Eier hat als er selbst, ist bereits vor Ort als ich die Stufen hinauf in den ersten Stock nehme. Nach meinem üblichen Gang in den Besprechungsraum lege ich meinen Rucksack auf einen Stuhl, um im Anschluss daran in jeden Raum zu schauen wer von den Bescheuerten und Bekloppten bereits anwesend ist.

    Und tatsächlich gleich im ersten Raum angekommen, ich wünschte mir diesen als letzten oder gar nicht betreten zu haben, sitzen Drama Lama und seine Gehilfin. Das leise Gemurmel, das ich bereits im Flur wahrnahm, nimmt ein abruptes Ende als mich beide plötzlich im Türrahmen erblicken. Sie sehen aus zwei aufgescheuchte Rehe, gleich zum Abschuss bereit. Und ich bin bereit.

    Ich gehe zunächst auf Drama Lama und anschließend auf seine Gehilfin zu, um sie mit meiner unvergleichlichen Freundlichkeit, in Form einer Umarmung, nach der ich mir am Liebsten wieder eine Dusche gönnt hätte, zu begrüßen. Mit reiner Genugtuung, beide Lästerschwestern in ihrer Intimität gestört zu haben, nehme am Schreibtisch mit dem letzten freien Rechner Platz.

    Nach kurzem Schweigen wendet sich die Gehilfin an mich und gesteht mir letzte Nacht von mir geträumt zu haben. Ich pruste so derbe laut los vor Lachen, dass mir beinahe die Luft zum atmen bleibt. Ob bei ihr nicht mehr alles richtig sei, frage ich sie? Habe sie kein Privatleben, dass ihr nach Feierabend die Kollegen und vor allem ich nicht aus ihrem Kopf gingen? 

    Welch Absurdität rufe ich als ich aufstehe, in die Küche gehe und mir einen Kaffee ziehe.

    Anschließend nehme ich wieder an meinem Schreibtisch Platz. Die Tratschtanten sind derweil im Raum verblieben. Nach einer Weile fangen beide an, sich weithin hörbar über den cholerischen Chef zu unterhalten. Auf Grund eines Lobes das ihnen angeblich zuteil wurde, schaukeln sich beide gegenseitig in höchste Ekstase und Erregung, dass mir schon vom bloßen Zuhören schlecht wird und ich mir überlege mich entweder spontan krankzumelden oder etwas zu erwidern. Ich entscheide mich für Letzteres.

    Ich frage, ob dieses dümmliche Gerede irgendwen interessiere und stelle fest, dass selbiges nur auf ihre geistige Beschränktheit zurückzuführen sei.
    Was sie sich auf ein angebliches Lob einbilden würden und es mit Bestimmtheit sicher sei, dass der Choleriker von Chef sich im Moment des Lobes schon gar nicht mehr habe daran erinnern können, dieses je in ihre Richtung ausgesprochen zu haben.

    Daraufhin stecke ich mir Kopfhörer in die Ohren und stelle die Musik an, um diese Borniertheit nicht weiter zu ertragen zu müssen.

  • #Ich empöre mich

    Oida!!!

    Warum, bitte seid ihr nicht fähig, euch ein paar simple Corona-Regeln zu merken. Fangen wir mit „A“ an: A b s t a n d !!!
    Da hilft es euch auch nix, wenn ihr auf offener Straße mit der Maske herummarschiert, eng an eng und mir zu dritt entgegenkommt.

    Ach – ihr DÜRFT nebeneinander gehen, weil ihr im gemeinsamen Haushalt wohnt? Und was glaubt ihr bitte, wo und wie sich die/ der Entgegenkommende in Luft auflösen soll? Euch egal, nicht wahr, denn IHR seid der Nabel der Welt… Und wer sich aufregt ist uncool. Ach so, ja, und überhaupt ist eh alles Panikmache. Und IHR werdet nicht krank. Und das alles hat sich eh nur das böse System ausgedacht, das euch gängeln will. Oida!

    Und was ich auch schon nicht mehr sehen kann: Die Kinnträger. Glaubt ihr wirklich, eure Bartstoppeln oder eure Fetthaut am Goderl ist so steril, dass ihr die Maske wieder hinaufziehen könnt? Und das mehrmals am Tag. Nein, eh, ich frag euch ohnehin nicht, wie lang ihr so eine Einmalmaske tragt. Und wenn länger, ob ihr sie wenigstens trocknet oder in der Sonne desinfiziert. Okay und ich erwarte auch nicht, dass ihr als euren Beitrag zur Umweltfreundlichkeit eine waschbare Stoffmaske tragt. Wie ihr ausseht ist euch egal, mir klar. Die Zeiten sind furchtbar und man muss es euch ansehen.

    Ey und bitte: Wie entsorgt ihr eure Masken Im Altpapier etwa? Oder werft ihr sie etwa einfach auf den Boden? Desgleichen die grindigen Gummihandschuhe? Und wisst ihr eh, dass das alles ein Umweltwahnsinn ist?

    Denkts doch nach. Von A bis Z. Von Abstand bis Zsammhalten.
    Oida!!!

  • Hallo ihr,
    Kann sein, dass ich die Übung schon ein bisschen zu weit geführt habe, aber ich denke der Kern ist schon so wie gedacht. Hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht und mit Sicherheit auch geholfen.
    Übung 4
    Er ist müde:
    Verschlafen reibt er sich über die Augen. Der Tag war viel zu lang. Ohne es zu merken bewegen sich seine Lieder immer weiter nach unten, bis sie schließlich komplett geschlossen sind. Erschrocken reißt er die Augen wieder auf. Nicht schlafen. Während er versucht im Chaos seines Kopfes einen klaren Gedanken zu fassen passiert es schon wieder. Verdammt. Seine Glieder fühlen sich so unglaublich schwer an. Alleine ein Bein vor das andere zu setzen kostet viel zu viel Energie. Einzig der Gedanke an sie treib ihn weiter voran

    Er war wütend:
    Seine Gedanken schweifen zurück zum letzten Tag und zu seinem Gespräch mit ihr. Er kann sich noch genau daran erinnern wie sie bei ihren Worten dieses Gefühl in seiner Brust ausgebreitet hatte. Ihre Worte hatten etwas in ihm ausgelöst. Am liebsten hätte er irgendetwas getreten. Seine Arme hatten sich angespannt und seine Augen wurden ohne sein zutun schmal. Wie konnte sie ihm das nur so entspannt sagen. Einfach so neben bei. Wie konnte ihr jemand so etwas antun und sie nahm es einfach so hin. Er konnte nicht mehr denken. Alles was er in diesem Moment wusste war, dass er das nicht so auf sich sitzen lassen konnte. Er musste etwas tun. Das Gefühl hatte sich in seinem Körper ausgebreitet wie ein Feuer und loderte in ihm. Auch jetzt noch. Er musste etwas tun, dass wusste er. Auch wenn sie ihn gebeten hatte es nicht zu tun.

    Sie war Glücklich:
    Gerne denkt sie zurück an die Zeit in der noch alles in Ordnung war. Jeden Morgen war sie aufgewacht und hatte dieses Kribbeln in ihrem Körper gespürt. An jedem Morgen zierte ein Lächeln ihr Gesicht. Nie war es ihr leichter gefallen sich aus dem Bett zu bewegen als in dieser Zeit. Dieses Gefühl war wie ein Droge. Es hatte sie mit Energie gefüllt. Jeder Tag war ein neues Abenteuer und wollte von ihr entdeckt werde. Jedes Erlebnis brachte ihr neue und unvergessliche Erinnerungen. Außerdem war er damals noch da. Er lag jeden Morgen neben ihr und war einer der der Gründe für ihr Lächeln und diese Energie. Er war ihr bester Freund und Partner in Crime. Und jetzt war er weg und alles war anders. Nur wegen einem Moment der Unachtsamkeit.

  • Richtig super – ich freu mich auf die Reise, die ich dank Deiner Ideen beginne.
    Und ich freu mich, die Geschichten aller anderen in den Kommentaren zu lesen. 🙂

    ____

    Die brisante Landschaft, rau, kalt und vom Wasser und seiner unbändigeren Kraft gezeichnet. Der Himmel ist von einem grauen Schleier bedeckt, was Wasser tobt und wütet. Es bricht in heftiger Wucht an den Felsen, die an der Klippe empor steigen. Der schwere Regen prasst ihr ins Gesicht – dort wo sie steht, an der Klippe, die nassen Haare liegen über ihrem Kopf zerstreut. Ihre herabfallenden Tränen vermischen sich mit den an ihr herunterlaufenden Regentropfen.
    An was glaubte sie?
    Wut, Trauer, Enttäuschung über … ja über was denn? Mal über sich selbst, ein anderes Mal über die ganze weite Welt. Nichts als Empörung und Wehleidigkeit empfand sie für sich selbst.
    Und doch konnte sie nicht widerstehen. Wellen an Emotionen, die sie tagtäglich überschwemmen, manchmal beinahe ertränken.
    Sie erkannte, dass sie das Kind war, das in den Brunnen gefallen ist. Kämpfend, keuchend versucht sie sich wieder und wieder die schleimigen, kalten und moosbewachsenen Steine hinauf zu ziehen. Jedes Mal versucht sie sich in den mit Schlamm gefüllten Spalten zwischen den unüberwindbaren Steinen festzukrallen. Zurück zu der Trost spendenden Sonne möchte sie. Lebensspendende, warme, weiche Strahlen, die sie umarmen, wenn sie verzweifelt nach einer Umarmung sucht.
    Eine Sehnsucht in der schier unüberwindbaren Dunkelheit am Grunde des Brunnens.
    Langsam fühlt sie, wie ihr Körper beginnt untergehen. Müde vom Kampf gibt sie nach und empfängt ihren Abschied mit Akzeptanz. Sie wird eingehüllt von Schatten. Der unliebsame Begleiter nimmt sie sanft auf und trägt sie friedlich hinfort. Weg von allem, was sie aufwühlte und allem was sie war.

    Stunden später wacht Ben unliebsam von dem schallenden Klingeln seiner Haustüre auf.
    Das leere Glas Wein hatte er wohl im Schlaf umgeworfen. Ein Blick auf die Uhr des Backofens offenbart ihm in rot leuchtender Schrift, dass er mehrere Stunden geschlafen haben musste. Den pochenden Kopf mit der rechten Hand haltend, steht er langsam auf, während er sich mit der linken am Tisch abstützt. Er geht zur Haustüre und sieht durch den Spion. Plötzlich ist er hellwach. Die Augen aufgerissen, mit pochendem Herz, erstarrt er bei dem Anblick, den er hinter der Türe gewinnt, nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Die junge Frau, von der er gerade erst geträumt hatte, steht in ihren triefenden Kleidern, die sie an der Klippe trug, vor ihm. (…)

  • Hallo Walter,

    ich danke dir für die vielen tollen Tipps. Es hat mir viel Freude gemacht, sie auszuprobieren:)

    Übung 10 Film in drei Worten

    Gefeiert. Geliebt. Gesunken. (Titanic)
    Gelesen. Gewandelt. Gerettet. (Unendliche Geschichte)

    Getragen. Gestillt. Geweint. (Ein Tag als Mutter eines Säuglings)

    Übung 7 – Ein Gedicht schreiben

    Der Sommer sinkt von Tag zu Tag
    Tiefer in sein buntes Grab.

    Nimmt mit die Farben und das Glück
    Und auch von meinem Herzen ein winzig kleines Stück.

    Blatt für Blatt deckt er sich zu
    Und flüstert leis: bald sinkst auch du!

    Übung 13 – Text ohne Verben

    Erstaunen. Freude. Schmerzen. Atem. Schreie. Wasser. Blut. Tränen. Ein Kind. Stille. Frieden. Liebe.

    Ein Wärmebett. Ein Baby. Winzig klein. Schwerer Atem. Kleine Hände. Große Hände. Tränen. Angst. Hoffnung. Liebe grenzenlos. Ärzte. Geräte. Schläuche. Atemnot. Alarm. Panik. Hilfe. Nacht. Gesichter. Sorgen. Ein Anruf. Mutter. Vater. Kind. Ärztin. Stethoskop. Kopfnicken. Herzbrechen. Tod. Stille. Frieden. Liebe.

    Übung 17 – Das Zitat

    Gib jedem Wort die Chance, das Richtige zu sein.
    Gib jedem Kind die Chance, es selbst zu sein.
    Gib jedem Krümel die Chance, eine Weile unter deinem Tisch zu liegen.
    Ich gebar, stillte und wiegte.

  • Ich L. I. E. B. E. Schreiben. Weil ich darf, nicht weil ich muss. Meine Tochter, 15, muss. Und sie liebt es nicht. Nicht mehr. Schule.
    Also habe ich gegoogelt… Irgendwas. Um etwas zu finden, damit ihr das Schreiben leichter fällt. Und darum bin ich hier auf deinem Beitrag gelandet.
    Herrlich!!! Echt super!
    Danke 🙂 ganz liebe Grüße!

  • #14
    Mein Schlimmster Schultag

    Es war ein Schlimme Schultag, der Schlimmsten Schultag von das dumme Jahr.
    Ich hatte auf ein nervige tag ein hässliche Bär gesehen, der hässlichste, fetteste, dickste bar, ich hab kein einmal so ein dumme Bär gesehen. Er war ein schlechte Bär, der schlechteste Bär das ich gesehen hatte. Ich ware in Mathe Klasse und ein nervige junge von mein klasse kommt, ich hasse ihn so viel, er ist so dumm und jedes mal das ich was schlecht sag geht er zur die Lehrer, dass ist warum ich ihn so viel hasse. Mein Lehrer war ein gute Lehrer, ich hatte da viel von gelernt aber diese junge nervt mir jedes mal. Er heisst Bob und er ist so hässlich, der hässlichste kind von die klasse, er hat was gegen mir, aber ich hab nichts gemacht, er lugt jedes mal. Einen mal war er zur die Principal gegehen, das problem war, ein von meinen freund hat Bob verteitigt, ein von meinen freunde hat gelugt, ich hasse ihn jetzt, ich kann jetzt nicht warten um dieses schule zu verlassen können.

  • #14 Superlativ
    Mein schlimmster Schultag

    Einer der schlimmsten Schultage war der Montag. Ich hatte an diesem Tag 2 Tests in der Schule. Einen in Mathe und einen in Deutsch. Ich hatte auch nicht das beste Wochenende. An diesem Tag musste ich nach dem schlimmsten Wochenende wieder am schlimmsten Tag der Woche um 6:30 Uhr aufstehen. Den schlechtesten Tag der Woche, und jetzt schon schlecht gelaunt. In der Schule war jeder am nervigsten. Aber nur zu mir was ich komisch fand. Es war wirklich der schlimmste Taganfang den man sich vorstellen kann.

    Von der schlechtesten Kreativ Schreiberin die jemals lebte
    Sar.jj

  • #14 Supelativ #NichtGuteDeutsch #GoogleTranslate
    Meiner schlimmster Schultag
    Heute war der allerschlimmste Schultag überhaupt. Heute war der schlimmste Tag. Ich bin spät aufgewacht und war immer noch extrem müde und mein Bruder war das nervigste Wesen auf Erden. In der ersten Stunde hatte ich Mathe und der Techniker ist so dumm, dass es dumm ist. dann war die zweite Periode P.E. Das war einfach schlecht und hat meinen Tag völlig ruiniert. Von da an gab ich einfach auf und gab keine Mühe mehr und der Höhepunkt meines Tages war, ins Bett zu gehen

  • #14 Superlativ Mein schlechtester Tag

    Mein schlechter Tag fing an mit einer Diskussion mit meinem Vater. Drei Minuten nach zwölf genau zum Jahres Anfang, es war die blödste Diskussion meines Lebens. Am nächsten Tag war mein Vater am schlechtesten gelaunt von allen. Es war ziemlich nervig das wir diese Diskussion hatten. Es war am anstrengendsten ihn wieder auf meine Seite zu kriegen. Wir machten ein Ausflug zu einem see der zu gefroren war. Ich rutschte schlimm aus und es tat sehr weh.

  • #schlimmster Schultag Kreatives Schreiben

    Gestern war mein schlimmster Tag. N.S., das dümmste Kind der Welt. Er hat mir einen Schneeball ins Auge geworfen, aber das war nicht mal mehr das schlimmste. Das schlimmste war, dass er das feigeste Kind der Welt ist. Er konnte sich nicht mal mehr entschuldigen. Das ist mal das Mindeste. So ein Idiot habe ich noch nie gesehen. Wie ist es möglich, dass das nervigste Kind auf meine Schule geht.

  • Mein schlimmster Schultag
    Mein schlimmster Schultag war an einen Montag, Montag mag ich garnicht. Als erstes kam ich später als alle andere aus meiner Klasse, und dafür habe ich Strafarbeit gekriegt und ich mage Strafarbeiten garnicht weil ich finde die schlimmer als Hausaufgaben und ich finde Hausaufgaben einer der schlechtesten Sachen aus der Schule. In der nächsten Klasse haben wir ein Test geschrieben und ich habe den Test wahrscheinlich gescheitert. In der Pause habe ich Fußball gespielt und ich habe ein freier Tor verpasst und ich finde dass echt nervig. Nach der Pause haben wir Naturwissenschaften gehabt und wir haben die ganze Stunde lang geschrieben und ich finde dass sehr langweilig. Danach hatten wir Sport und ich habe wieder ein Tor verpasst und am schlimmsten habe ich mir verletzt. Ich musste dann zum Krankenhaus das war am schlechtesten.

  • #superlativ 14

    Mein schlimmster Tag!

    Mein mit abstand schlimmster Tag war während der Winterferien in der dritten Klasse. Ich war gerade mit meiner Familie in Hinter-tux beim Skifahren. Mein Tag schien nur vom Glück beschenkt zu sein bis wie aus heiterem Himmel jemand in mich hineinfuhr. Ich war im Schock wie gelähmt und reagierte fiel zu spät, ich wurde zu Boden gerammt. Ich fiel schlecht und rammte mir dabei selbst die Knie in den Bauch. Ich bekam für einen kurzen Moment keine Luft mehr und merkte nicht wie ich mich mitten auf der Piste um mich selbst drehte dem anderen hinterher. Ich merkte nur schemenhaft wie der andere sich versuchte von mir zu lösen. Doch dabei rammte er seinen Ski in mein Knie. Ich schrie for Schmerz auf und trat dem anderen ins Gesicht. Doch bei dem Tritt schien der andere Skifahrer sich endlich von mir zu lösen. Ich überschlug mich mehrfach und raste mit einer affenartigen Geschwindigkeit den Berg hinunter. Ich versuchte zu bremsen knallte aber dabei auf meinen Kopf. Als ich aufwachte dröhnte mein Kopf und meine Hose war zerschlissen. Mir wurde schier schlecht als ich die Blutlache um mein Bein bemerkte. Ich drehte mich zur Seite und zu meinem blanken Entsetzen war der andere Skifahrer nirgendwo zu sehen. Angst packte mich den nirgendwo um mich herum war eine Spur von der ursprünglichen Piste zu sehen. Meine Atem bildete gigantische Rauchschwaden und mein Bein verlor bereits Unmengen von Blut. Ich wusste wenn ich hier nicht so schnell wie möglich wegkommen würde, würde ich den nächsten Morgen nicht mehr miterleben….

  • Erzähle nicht, zeige #3

    1) Er war müde

    Er schwankte träge über die Türschwelle un ging Postwendend nach oben, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Seine Augen waren waren mit Ringen umringt und halb geschlossen. Er registrierte seine Umgebung nur vage als er sich die Treppen hoch schleppte. Er war kaum am Bett angelangt da sah auch er ein das es sich nicht mehr lohnte dagegen anzukämpfen und schon bald übermannte ihn der Schlaf….

    2) Er war wütend

    Er riss förmlich die Tür aus den Angeln als er eintrat seine Schläfe bebte auf seiner Stirn die bereits feuerrot angelaufen war genau wie der Rest seines Gesichts. Seine Stimme brach als er mich beschimpfte! So als ob er bereits den ganzen Tag herum geschrien hätte. Er warf mir nur einen kurzen verachtenden Blick zu dann stürmte er aus dem Raum darauf achtend das er die Tür so laut wie möglich zuknallte. Ich erkannte ihn überhaupt nicht wieder….

    3) Sie war glücklich

    Als sie über die Türschwelle sprang glühte ihr Gesicht förmlich, ihr Lächeln reichte von einem Ohr zum anderen und ihre moosgrünen Augen blitzten auf als sie mich ansah. Ihre Backen waren rot angelaufen und ihre Haare wirbelten um ihren Kopf wie nach einem Elektroschock doch beides schien sie nicht zu stören. Sie lief an mir vorbei ohne überhaupt zu realisieren dass ich überhaupt im Raum war, doch gleichzeitig hatte ich das Gefühl das sie mich mit ihre Freude wieder einmal ansteckte. Trotzdem wunderte ich mich was gerade durch ihren Kopf schoss….

  • Heute hier gelandet. 5-Minuten-raushau-Übungs-Text. Gänzlich unzensiert (nein) – im Kopf lief leichtes Brems-Potential mit.
    Lange gezögert es hier zu posten. Die Stricknadeln hätte ich beinahe rausgenommen, könnte zu sexistisch oder sonstwie rüberkommen – aber ich werd’s vermutlich überleben.

    Danke für diese Seite, die Übungen – die Lockerheit, der Humor gefällt mir und ich habe Lust bekommen, es mit 21 Tagen, 10 Minuten zu versuchen 🙂

    Übung #1: Empöre dich

    Man ey, bist du eine […] Sau, ich könnte dich – dreimal hoch, runter, kreuz und quer durch dieses verdammte Universum –
    was fällt dir ein, du beschissenster Bastard auf Erden? Wie – wieso – wie kannst du … nur?
    Das tun. Dieses, genau dieses das. Das grau wie ein Fass sich zieht und zieht durch jede Bahn, wie ein Farn, dessen Blätter hängen, ja hängen. Was denn sonst?
    Hängen, hängt ihn! Schrie die Meute. Sabber lief ihr aus dem Mund.
    Zu Hunderten reisten sie an. Ihn hängen zu sehen.
    Bevölkerten Cafés und Restaurants.

    Jede einzelne Frau spießte ihre mitgebrachte Stricknadel zum Finale – in – ihn.

    Spieglein, Spieglein. Was glitzerst du so hold? Was guckst du so doof?
    Willste was in die Fresse?

    „Wieso?“

    Frag‘ nicht, halt einfach dein dummes Maul. Hör auf – hör doch auf, mich nachzuäffen.
    Spinnst du,. oder was?
    Gehe ich rechts, geh gefälligst auch rechts – andere Richtung – falls du es nicht kapierst.
    Mir egal, was du dort erlebst. Mir sowas von egal.

    Hau ab, trenne dich von mir – ach, weißt du was, ich zerhacke dich. In die kleinsten Splitterteile, die das Universum je gesehen hat.

    *Knall*

    Fleh‘ doch um Erbarmen. Was wimmerst du?
    Was?

    *Bühne verlass*

  • Danke für die tollen Aufgaben!

    Einfach mal drauf los😁: #7

    Wer bist Du?

    Vielleicht bist Du ‘ne blöde Kuh.
    Vielleicht bist du aber auch ganz nett,
    Wer weiß? Vielleicht gar recht adrett

    Bestimmt ein kleiner Bösewicht,
    Auf Schandtaten nur so erpicht.
    Wer Du bist, das weißt du nicht?
    Folgst Du denn nur blind der Pflicht?

    Bursche, merk Dir bitte eins,
    Leben hat nur jeder seins.
    Darum, wenn ich’s Dir doch sage
    Beantwort’ mir die große Frage!

    Hör ein letztes Mal mir zu,
    Ich möchte wissen: Wer bist Du?

  • Vielen dank für die tollen Übungen. Als absoluter Schreibneuling ohne Erfahrung habe auch ich mich überwindet und an die Übung #5 gewagt.

    Übung #5: er war müde

    „Guten Morgen, mein Schatz“, ertönt eine sanfte Stimme in meinem Zimmer, „Aufstehen“.

    Sichtlich genervt drehe ich mich zur Wand, welche sich wie eine eiskalte Schneemauer anfühlt. Ich kneiffe die Augen zusammen und lasse meinen Blick über den Schulhofsplatz schwenken. Wie jeden Morgen steht sie neben ihren Mädels, welche ihr nicht annähernd das Wasser reichen können. Das weltschönste Mädchen der ganzen Schule. Ob sie wohl weiss wie gut sie aussieht? Enge Jeans, ein weisses lichtdurchlässiges Shirt und das verzaubernde Lächeln lassen meinen Puls höher schlagen. Ihre Brüste starren wie süsse Bärenaugen unter dem leicht gewölbten Shirt hervor und nähern sich in meine Richtung. Mein Puls treibt in die Höhe und ich halte für einen kurzen Augenblick den Atem an.

    Erschrocken wache ich auf und höre aus der Ferne das traktorähnliche Geräusch der Kaffeemaschine. Wenn ich mich nicht beeile, werde ich nur noch das allerwerteste vom Bus zu Gesicht bekommen.
    Seufzend sitze ich mich auf, strecke meine bleischweren Arme und ziehe mich gähnend an. Wäre ich doch gestern bloss früher ins Land der Träume eingetaucht.

    Übung #5: er war wütend

    Er schreit und schmeisst die Tasche an die Wand. Schon wieder eine Rechnung die ich unmöglich bezahlen kann. Mit seinen pulsierenden Händen greift er sich an den Kopf und versucht einen klaren Kopf zu kriegen. Sein Herz rasst und innert sekunden wird ihm kotzübel. Er springt zum Bad und übergiebt sich. Wie ein häufchen Elend sitzt er am Boden und brüllt sich den Rachen wund.

    Übung #5: sie war glücklich

    Simone tanzt mit ihren nackten Füssen über den Strand. Sie legt ihren Regenschirm auf den Steg, zieht ihre durchnässte Kaputze über und jauchzt. Ihr Blick schweifft über das endlos Weite Meer und ihr Herz bleibt für einige Sekunden stehen. Das Gefühl von Freiheit macht sich unaufhaltbar in ihr breit, wie eine Kaugummiblase die immer grösser wird. Laut lacht sie los und springt über die Meterhohen Wellen. Pures Glück.

  • Übung #5: Erzähle nicht, zeige
    1) Er war müde.
    Er wusste nicht wie im geschah, seine Glieder wurden schwerer. Sekunde um Sekunde. Sein Körper sackte in sich zusammen, als ob er die Last der Welt auf seinen Schulter tragen würde.
    Klare Gedanken,Fehlanzeige,Wortfetzen schwirrten im Kopf. Unfähig die Worte auszusprechen, Lippen zu formen, Laute zu bilden. Was geschah mit Ihm?
    All seine Kraft begann zu schwinden…… ein klarer Gedanke schoss ihm in den Kopf, so klar wie ein geschliffener Diamant. Schlaf… er erkennt das schlicht das loslassen der Situation der einzige Ausweg ist. Und er schloss seine Lider.
    2) Er war wütend.
    Was waren das für Worte, die er da hörte ?? Warum gehen Sie mir so nahe? Sie beißen mich, schlagen mich… bringen mich aus meinem Bewusstsein, unfähig zu agieren schlicht reagieren, aber worauf? Was sind Worte… warum greifen Sie mich an? Mein Puls rast, ich ersticke fasst an der inneren Energie die mein Körper produziert, meine Muskeln spannen sich an, werden hart wie Granit. Meine Hand wird taub, unfähig sich zu lösen aus dem Griff des Gefühls was ich nicht begreifen kann! Mein Blick starr, fixiert, Lippen gepresst, Zähne knirschen… Druck unendlicher Druck … Mein inneres Barometer springt über die Anzeige des Messbaren, wie ein Kessel vor dem zerbarsten!

    3) Sie war glücklich.
    Ich tanze, fliege, gleite durch wie Welt… reite auf der einer Wolke die mich die Momente innig fühlen lassen. Loslassen, Reinheit, Klarheit, das innere Sein in seinem vollen Bewusstsein. Ich spüre die Energie tausender Sieger und schmecke die Luft, die Liebe und das Leben. Wie ein Tropfen Wasser auf seiner Reise zu seiner Vollkommenheit, als Ankunft im Ozean. Pure Verbundenheit, stille Akzeptanz des Seins.

    Fazit:
    Danke dir Walter für dieses Wissen und diese Übung, ich fühlte mich frei beim Schreiben, obwohl dies meine ersten Zeilen waren, die ich bewusste niedergeschrieben habe!!
    Wenn dies das Gefühl ist eines Schreibers, seinen Gedanken freien Raum zu lassen bin ich glücklich dies erfahren zu haben.

  • Übung #6: Schreibe eine Liebeserklärung

    Wie nennt man es? Wie schreibt man es? Ich weiß es nicht, kann keinen klaren Gedanken fassen, gefangen in der Welt, doch sehe ich einen Lichtblick der meinen Tag erhellt.
    Es ist wie eine unerschöpfliche Kraft, die nie versiegt, weil Sie pures Leben schafft.
    Es gibt ein Wort was dies beschreibt, doch ist mehr als diese Buchstaben die sind aneinander gereiht.
    Es ist und bleibt nur ein Gefühl, eine chemische Reaktion, im Körper, ganz bewusst. Erlebt dennoch jeder auf seine Weise ohne zu wissen ob es wirklich so ist. Ist es so, soll es das sein?
    Ich kann es nicht glauben, das kann nicht die Erklärung sein. Ist es doch so viel, wo auch nicht gesprochen wird ein Wort, mit einer einfachen Umarmung fliegen die Sorgen fort.
    Ein Blick so klar, so direkt und so nah.
    Es ist der kleine Funke der ein Feuer entfacht, mit der Kraft zu lodern ohne je zu erlöschen.
    Drum will ich es füttern, pflegen, hegen auf das es bis ans Ende brennt und nie erlischt, sofern es seine Erfüllung ist.
    Daher schreibe ich dir diese Zeilen als Manifest, was dich nie vergessen lässt.
    Das alles was auch kommen mag, wir durchstehen Tag für Tag, weil wir ein Leben sind und uns achten, nicht daraus schauen wonach andere trachten uns erfüllen mit dem Bewusstsein uns selbst zu bestimmen und doch sich auf den anderen zu besinnen.
    Darum liebe ich dich Tag für Tag, Stund um Stund, Sekund um Sekund, als wäre es die letzte die ich erlebt und nur das „Jetzt“ alles ist was zählt!

  • Walter, Danke fuer gute Ideen und Anregungen – geht es allerdings auch ohne Worte wie „kacken“ und „kotzen“? Ist mir zu derb. Wir lieben alle Martin Luther und sein effizientes Deutsch, aber vielleicht geht es etwas Nuancierter? Sonst aber ein guter Blog!

  • #1 Empöre dich1

    Neubau…
    Das schlägt dem Fass den Boden aus!!!!
    Da kämpft ein Ortsansässiges Hotel nun schon seit Jahren um die Baugenehmigung eines Kongressgebäude mit Tagungsräumen, um konkurrenzfähig zu bleiben und einen Parkplatz auf eigenem Grund um den durch den Neubau entstandenen Mehrbedarf abzudecken.
    Aber nein, immer wieder findet sich jemand der mit der Planung nicht einverstanden ist…
    Zuletzt wurde darüber diskutiert, ob der Parkplatz zur Historischen Altstadt optisch passt! Schließlich seien die auf diesem Grund vorhandenen Schrebergärten doch so erhaltenswert.
    Als ich durch Zufall heute in diesem Gebiet spazierte, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht!!!
    Eine riesige Tafel und ein Bauzaun auf einem Parkplatz, der sich gegenüber eben jener Schrebergärten befindet.
    Hier entstehen mehrere Mehrfamilienhäuser im 0815 Stiel direkt neben der Historischen Altstadt…
    Das Hotel hingegen wartet noch immer auf die Genehmigung, seit nun mehr 5 Jahren!!!!!
    Ich finde das eine Frechheit!

  • Danke für die Übungen, das hat Spaß gemacht!
    Gerne konstruktive Kritik. Mein erster Schreibversuch:

    #5 Erzähle nicht, zeige

    Er war müde.

    Langsam ließ er sich auf den einzigen Stuhl im Raum fallen. Den unbequemen Holzstuhl seines Vaters. Er spürte jeden Knochen seines Körpers. Sein Mund öffnete sich zu einem tiefen Gähnen, eine Träne ran über seine linke Wange. Langsam schloßen sich seine Augen, der Kopf fiel in den Nacken und fühlte sich so schwer an. Er spürte nur noch die Schwere seines Körpers. Den Stuhl auf dem er saß nahm er gar nicht mehr war, das grelle Licht des Deckenfluters berührte ihn kaum noch. Nur noch das Heben und Senken seines Brustkorbes ließen erkennen, dass er noch am Leben war.

    Er war wütend.

    Seine Hand umklammerte den Fahrradlenker, den er wie einen Schlagstock in seiner Hand hielt. Jede Faser seines Körpers war angespannt. Der Atem ging immer schneller. Er spürte, dass er bald die Beherrschung verlieren würde. Um sich abzulenken strich er sich mit der linken Hand durch sein Haar. Als sie schließlich den Satz sagte, auf den er nur gewartet hatte und vor dem er solche Angst hatte, explodierte etwas in ihm, sein Körper war schneller als sein Geist. Mit einem Aufschrei sprang er vom Stuhl, der nach hinten kippte. Mit all seiner aufgestauten Wut und Ohnmacht schlug er mit dem Lenker auf die Küche ein. Glas zersprang. Sie schrie voller Angst und entsetzen. Er wusste, dass gerade mehr als Glas und Holz kaputt gegangen war. Er stürmte aus der Küche und knallte die Tür hinter sich zu.

    Sie war glücklich.

    Mit einer Leichtigkeit, die lange nicht da gewesen war, trat sie in die Pedale ihres alten Hollandrads. Der laue Sommerwind spielte mit ihren Haaren. Sie schloß für einen Moment ihre Augen und streckte sich der Sonne entgegen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie das Fahrrad durch die Stadt lenkte, sich vom Strom der Stadt, des Verkehrs und ihres Lebens leiten ließ.

  • Hallo,
    ich habe als Jugendliche immer sehr gerne geschrieben, allerdings seit 25 Jahren definitv keinen kreativen Text mehr 😉 . Kürzlich bin ich auf „kreatives Schreiben“ gekommen, habe mich durch einige Internetseiten durchgeklickt und bin auch auf Ihre Seite gestoßen. Ich habe mich mal versucht mit einer Minigeschichte zum Thema „Ich bin unsichtbar“. Habe keinen Plan, wie ich in „kreatives Schreiben“ gut einsteigen kann, aber ich merke eines: Es macht mir Spaß 🙂

    Unsichtbar

    Windhauch. Das bin ich. Kein physischer Körper mehr, nur noch Windhauch und verdichtete Energie.
    Keiner sieht mich – und das ist gut so. Ich bin unsichtbar.
    Ich musste mit beiden Händen in diese seltsame Flüssigkeit tauchen, um den Zustand der Unsichtbarkeit zu erreichen.
    Der große kupferne Kessel meines Magiers stand in der Mitte der alten, hölzernen Hütte. Dämmriges Licht tauchte den Raum in wohlige Behaglichkeit.
    Ich blickte in den Kessel. Die Flüssigkeit darin wallte in langsamen, schwingenden Bewegungen und hinterließ nach jeder Drehung ein bläulich-buntes Muster auf seiner Oberfläche. Feinster Dunst erhob sich über dem Gebräu, auf dessen Grund ich blicken konnte.
    Ich sah den Magier mit fragendem Blick in seine tiefschwarzen Augen, in denen sich ganze Universen zu verbergen schienen.
    „Soll ich ?“ Er hielt meinem Blick stand und gab mir mit unscheinbarem Nicken zu verstehen, daß die Zeit gekommen war. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er stand neben seinem Kupferkessel, das graue Haar reichte bis zur Mitte seines Rückens, sein ebenso grau-weißer Bart fast bis zu seinem Bauchnabel. Eingehüllt in einem zusammengeflickten Mantel aus braunem Filz umgab ihn eine vertrauensvolle Aura, die mich die leichte Anspannung vergessen ließ.
    „Du bist soweit – tauche ein“. Er forderte mich mit einer Handbewegung auf, einzutauchen.
    Meine Hände näherten sich der Flüssigkeit. Obwohl leichter Rauch aufstiegt, fühlte sich die Nähe des Wassers kühl an. Meine Fingerspitzen berührten die Oberfläche. Ich war wie gebannt, vergaß den Magier neben mir, vergaß die Hütte, in der ich stand, vergaß den eisigen Schneesturm draußen. Ich tauchte langsam ein – meine Finger, meine Handflächen, mein Handgelenk ein – dann hielt ich inne.
    Das Zauberwasser bewegte sich unter meinen Händen gleichmäßig. In meinen Ohren herrschte Stille. Ruhe.
    Ich blickte auf meine Hände. Sie veränderten sich, wurden blasser und durchsichtiger.
    Die Unsichtbarkeit floß über meine Arme bis zu den Schultern, wanderte über meinen Körper bis zum kleinsten Zeh. Ich sah zu mir hinab und sah – nichts mehr !
    Ich war unsichtbar.
    Der Magier lächelte mich an: „Es ist vollbracht“
    Sein Blick wanderte langsam nach oben, zum Dach seiner Hütte, doch sah er es nicht an, sondern blickte hindurch, in die Weite des Universums und sprach zu mir und doch auch zu allen Lebewesen, die draußen warteten. „Jetzt zieh hinaus und rette die Welt“

  • Hallo Walter,

    die Übungen sind großartig! Danke…
    Ich bin gerade dabei meine Deutschkenntnisse zu erweitern und da bekanntlich: „die Übung macht den Meister“ habe ich im Internet nach geeigneten Aufgaben gesucht. So bin ich auf „Schreibsuchti.de“ gestoßen. Es ist mir klar, dass sich hier um eine Hilfestellung für zukünftige Schriftsteller handelt und somit sind die Aufgaben um ein paar Nummern zu groß für mich, aber… Da ich eine Draufgängerin bin, habe mich der Herausforderung gestellt und auch was gekritzelt. Unten das Ergebnis. 😊

    Übung #5:

    Er war müde:
    Aufgeben so kurz vom Ziel durfte er nicht. Das war ihm klar. Der zehnstündige Marsch durch den verwucherten Wald und die darauffolgende Kletterei auf 5 Metern hohen Mauer spürte er deutlich in den Knochen. Es gelang ihm das geheime Archiv zu erreichen. Seit gefühlte Ewigkeit durchstöberte er die Akten. Die ersten Sommerstrahlen drängten sich schon durch den Nachthimmel und obwohl sein Tag bereit 28 Stunden zählte, wartete die letzte Aufgabe darauf, erfüllt zu werden. Seine Augen brannten, sein Kopf füllte sich wie ein überdimensionaler Eisenguss, sein Körper hingegen wie bestände er aus Watte. Wie zur Hölle sollte er noch den verdammten Code knacken?

    Er war wütend:
    Respektlosigkeit, Verrat, Demütigung…Die Worte rasten durch seinen Kopf und hervorriefen ein lautes Summen in seinen Ohren. Der Blutdruckt stieg so hoch, dass sein Gesicht eine tiefe dunkelrote Farbe annahm und die Schweißperlen auf seinen Schläfen verrieten den beschleunigten Puls. Um sich das Gebiss nicht zu zermahlen, fuhr er wiederholt mit der Zunge über die Zähne. Seine Augen sahen wie leichtgebogene zugezogene Reißverschlüsse aus. Sein runder Kopf wirkte wie eine Wasserstoffbombe kurz vorm explodieren.

    Sie war glücklich:
    Der Druck und das Kitzeln in ihrer Brust waren unbeschreiblich. Sie konnte kaum noch atmen. Sie gewann! Sie wollte schreien aber ihre verengte Kehle lasse es nicht zu. Die energiegeladenen Glieder schießen wie von selbst in die Höhe. Sie sprang mit solcher Leichtigkeit auf als hätte in diesem Moment die Schwerkraft eine Pause eingelegt, was erlaubte ihr kurz in die Luft zu Schweben. Yuppie!!!

  • Übung #10: Du hast nur 3 Wörter

    1. „Ziemlich beste Freunde“:
    Arbeitsamt – Querschnittslähmung – Freundschaft
    2. „ The Ring“:
    Brunnen – Telefon – 7 Tage

    Die Übungen sind echt toll!!!

  • Hallo 🙂
    Erstmal danke für die ganzen Tipps, gerade für mich als Anfänger sind die sehr hilfreich. 🙂

    Hier ist meine #7:

    Gedicht

    Ein Gedicht hat Gewicht,
    auch wenn man es nicht spricht,
    geschrieben reicht es auch,
    das ist bei mir so Brauch,

    ein Redner war ich nie,
    drum schreibt die Poesie,
    ich selbst mach hier nicht viel,
    das G’dicht hat Tint‘ und Kiel,

    es schreibt sich von allein,
    ich finde nur den Reim.

    Und meine #5:

    1) Er war müde. – Er schleppte sich in sein Bett und schlief sofort ein.
    2) Er war wütend. – Er drisch den Karton in die Ecke und knallte die Tür zu.
    3) Sie war glücklich. – Sie schien förmlich zu schweben.

  • #11

    Ich wache vom Vogelgezwitscher auf, öffne die Augen und denk mir „was für ein geiler Tag!“ Die Sonne funkelt durch die Fensterscheibe auf Buddhi. Erstmal aufstehen, Kaffee trinken, eine Runde Klavier üben und dann kurz Sport. Der Wasserkocher brodelt vor sich hin, während ich den Geschirrspüler einräume. Ich schenk mir ordentlich ein, dreh mir eine und auf geht’s in die Sonne auf meinem Balkon. Kaum hingesetzt hör ich

    „du weißt aber schon, dass du dir langsam mal einen Job suchen solltest. Was soll bloß aus dir werden?“

    Huh, wer war das denn?

    So ein Typ mit wirrem Haar wuselt herum. Ah, der verrückte Professor ist wieder da.

    „Und du weißt doch, deine Mutter sagte du musst ihr bei dieser einen Sache helfen“.

    Ich schau ihn an und muss irgendwie lachen.. Der verrückte Professor ist bekannt dafür, Probleme zu suchen um Lösungen erfinden zu können. Ich sage bewusst suchen, denn man – die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und der Kaffee schmeckt wunderbar.

    „Ganz ehrlich Herr Prof., ich schätze dich sehr und auch feiere ich, dass bei AKUTEN Problemen immer die beste Lösungsstrategie von dir um die Ecke kommt. Aber das mit meiner Mutter ist doch längst geklärt. Wird nächste Woche erledigt! Komm, nimm dir nen Buch und sei mal eben ruhig. Ich möchte im JETZT sein.“

    Er schaut mich an mit seinem prüfenden Blick. Die Haare sind wirr und die Brille bis auf die Nasenspitze geschoben. Sein Blick versinkt in einem Buch.

    Stille. Nice. Vogelgetzwischer. Atmen.

    „Oh mein Gott, weißt du noch letzte Woche? Ich schääääme mich sooo seeehr.“ Schallt es aus meinem Inneren. Irgendwas hat sich unter die Bettdecke geschoben und versucht im Erdboden zu versinken.

    Aaaah, Anxi ist auch noch da. Bekannt für ihre Minderwertigkeitskomplexe und übermäßigen Schuldgefühle, aber auch für ihren feuerroten Lockenkopf. Man… Soviel Potential.. Ich nehm sie kurz in den Arm und lass ihr eine entspannende Wanne ein. „Komm, heute denken wir mal nicht darüber nach“.

    Endlich, beide beschäftigt. Ich fasse die Lehne meines Rattanhockers an. Sie ist warm. Ich bin jetzt. Die Sonne wärmt mir mein Gesicht. Ich nehme wahr, wo im Raum ich mich befinde und sage mir nochmal: ich bin jetzt!

    Diese Morgende sind manchmal anstrengend. Doch heute freu ich mich, die beiden Chaoten endlich mal benennen zu können. Bestimmt wollen sie nur mein bestes. Das wird eine spannende WG.

    😅

    Und wie bist du so in den Tag gekommen?

  • Ich habe die Seite gerade erst entdeckt und möchte dies dennoch teilen und schauen, was ihr davon haltet: Viele Grüße !

    Sie ist glücklich.
    Sandra saß mit geschlossenen Augen auf der Wiese. Es war ihr nicht anzumerken, aber insgeheim feierte sie ihr eigenes Gartenfest, mit prickelnder Brause und nicht enden wollendem Konfettiregen, der sie an der Nasenspitze kitzelte.
    Nichts und Niemand fehlte. Es war perfekt.

    Er war wütend.
    Das Gefühl übermannte ihn und ohne es kontrollieren zu können verzerrten sich seine Gesichtszüge. Beide Hände ballten sich zu Faust und trommelten auf sie ein. Keine Gnade.

    Er war müde.
    Es war ein langer Weg um vom Sofa ins Badezimmer zu gelangen. Zu spät, als das es sich umzuziehen lohnte. Im Gedanken war er schon fast dort. Der Drang loszulassen und die Augen zu schließen übermannten ihn schließlich.

  • Gerade eben habe ich die Seite entdeckt und möchte einen zaghaften Versuch machen.
    Herzlich von hier nach dort,
    Dorothea

    Show, don’t tell.

    Dann fielen, wie die ersten schweren Tropfen eines Sommergewitters, die von der Hitze und vom Rauch betäubten Hornissen aus dem Kamin. Viele ins immer noch empor züngelnde Feuer, ebenso viele dumpf aufprallend auf die warmen Schamottsteine rund ums Feuer. Die Hornissen hatten den Kamin regelrecht zugebaut. Das Nest musste vom Dach her herausgeschält werden und fiel, erstaunlich leicht, in die Flammen. Sekundenlang ein leises Zischen und Explodieren. Dann nur noch das träge Brummen der dem Inferno entronnenen Tiere.

  • #5
    Er war müde

    Ein offenherziges Gähnen lässt er zu. Es durchfährt den lahmen Körper und hinterlässt eine Gänsehaut, welche für einen kurzen Moment das belebende Gefühl der morgigen Dusche zu imitieren versuchen schien. Hoffnung verfliegt, Augen werden schwer, ein Zustand wie in Trance. Die einst stützende Hand unter seinem Kiefer entflüchtet. Der schwere Kopf trifft die kalte Tastatur.

    Anmerkung: Ich bin kein geübter Schreiber!

  • Vielen lieben Dank Walter für diese Möglichkeit hier.

    #1

    Ist es normal, dass wirklich jeder Wicht seinen Duft ausstrahlt?

    Ist es nötig dass jemand ständig mitteilen muss wann er das letzte mal geduscht hat? Warum?
    Und warum wird diese Mitteilung auf so eine unmögliche Privatbasis mitgeteilt ?

    Nur zur Information: ich will euch nicht riechen! Es ist ekelhaft wenn ihr euren stinke Geruch mit Aftershave, Parfüm oder sonstige Atemraubende übertünchenden Mittel verdecken wollt!

    Wascht euch, geht duschen! Normale Körperpflege, Leute glaubt mir, das hilft euch und der Menschheit!
    Ihr werdet merken, wenn ihr regelmäßige Körperpflege betreibt, und ich rede hier nicht von einmal in der Woche, sondern von täglicher Hygiene! Also, ihre werdet merken wie sich euer Umfeld, in Bezug auf euch ändert. Ihr werdet nicht mehr angeblafft, weil ein normales Gespräch ging vorher nicht mit euch, aus normalen Atemgeruchstechnischen Gründen, ganz klar!

    Ich kann nicht atmen!! Geht weg ihr Stinker, geht aus meinem Leben!!!!
    Ihr seid schuld, dass ich tatsächlich mittlerweile alten, mittelalten und neuen Fremdschweiß auseinander halten kann. Wie ekelhaft ist das denn? Ich wollte diese Erkenntnis nie erwerben!!!
    Bekommt ihr zu Weihnachten ein extra Geschenk, weil ihr der Menschheit beibringt wie beschißen man stinken kann?

    Es ist ja nicht nur euer Körpergestinke, was an sich schon das schlimmste für eine andere, fremde Nase ist, nein, eure Klamotten stinken auch! Was macht ihr denn? Könnt ihr alle eure stinke Klamotten nicht richtig waschen? Benutzt ihr kein Waschmittel? Hat eure Mutter euch das nicht beigebracht? Lasst ihr die Klamotten in der Waschmaschine tagelang nass liegen? Ja, das wäre eine Erklärung! Dann schmeisst doch einfach mal den ganzen stinkenden Scheiß in den Müll. Wenn einmal der Specher in den Klamotten sitzt bekommt ihr den nie mehr raus!

    Hört auf diese stinkenden Öl Klamotten zu kaufen!einmal reingeschwitzt, wie ihr es ja anscheinend total gerne macht, wird der Gestank immer schlimmer. Da nützt auch kein super super Waschmittel etwas!

    Leute, glaubt mir, hört auf zu stinken und euer Leben wird sich verbessern!

  • Nachfolgend meine Ideen zu Übung Nummer fünf :). Ich würde mich sehr über Feedback freuen!

    1) Er war müde

    Die Buchstaben tanzten vor seinen Augen. Sie wollten schon lange keinen Sinn mehr ergeben. Je mehr er versuchte, sie zu fassen, desto mehr entglitten sie ihm. Er seufzte. Griff gedankenverloren nach der Tasse. Sie war leer. Besser so, er hatte ohnehin schon zu viel Kaffee getrunken. Er lehnte sich zurück, rieb sich wieder und wieder über die Augen. Wie lange war es schon her, dass er das letzte Mal geschlafen hatte? Er wusste es nicht. Und es half auch nichts. Das Einzige, was er wusste, war dass er diese Präsentation fertigstellen musste. Dann erst würde er dem nahezu übermächtigen Drang nachgeben können, endlich die Augen zu schließen.

    2) Er war wütend

    Die Adern an seinem Hals schwollen an. Sekunde für Sekunde wurden sie dicker. Das Blut rauschte in seinen Ohren, pulsierte, laut und unablässig. Er konnte an nichts anderes denken, als an den Verrat. Hass durchströmte ihn immer und immer wieder, er kam in unablässigen Wellen, sie brach über ihn hinein. Er konnte nichts dagegen tun.
    Außer sich griff er nach dem Nächstbesten – einer Vase – und schleuderte es gegen die Wand. Tausend Scherben flogen durch den Raum. Es half nichts. Er wusste nicht, wohin mit sich, rang nach Fassung. Er verstand es nicht. Er hatte Alles gegeben, doch es war wieder nicht genug. Nie war es genug. Nie war er genug. Es kotzte ihn so an. Er musste raus hier, bevor er sich vergas, bevor er seinen Gefühlen nicht mehr Einhalt würde gebieten können und alles und jeden hier zu Kleinholz schlagen würde.

    3) Sie war glücklich

    Sie konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. Sie konnte nicht und sie wollte auch nicht. Dieses unglaubliche Gefühl flutete ihren Körper, angefangen bei den Ohren, die förmlich zu glühen schienen über ihr Gesicht, das sich in tausend Fältchen legte. Ihre Augen strahlten, sie hatten dieses besondere Funkeln. Durch sie sah einfach alles phantastisch aus. Die Sonne lachte am makellos blauen Himmel, das Herbstlaub, teils noch an den Bäumen, teils schon am Boden erschien dadurch in seiner ganzen Pracht. Die Menschen um sie herum lächelten freundlich zurück, sogar der Bus kam einmal pünktlich. Einfach alles schien perfekt. Nichts und niemand konnte ihr das jetzt mehr nehmen. Sie hatte es geschafft. Das, worauf sie jahrelang hingearbeitet hatte. Das, wofür sie so lange gekämpft hatte. Am liebsten hätte sie die ganze Welt umarmt.

  • Übung #1: Empöre dich

    Man fragt sich ja schon mal, wie viele Menschen es geben muss, die sich so elendig verhalten. Was geht denn in all diesen Köpfen vor? Denkt es da drin überhaupt, in dem Moment, in dem ihre Scheisse aus dem Fenster fliegt?

    Es gibt Strassenabschnitte, wenn ich da mit dem Rad entlangfahre oder zu Fuss gehe, da kann ich kaum fassen, wie viel Abfall da liegt. Nicht nur das eine oder andere Kaugummipapier. Nein, da liegt das ganze scheiss Supermarktsortiment, gespickt von allerlei Fastfood Resten. PET Flaschen natürlich. Und Dosen. Dönerverpackungen. Eine einzelne Socke. Ein Schuh. Eine Unterhose. Wie, frag ich mich. Wie passiert das?

    Das müssen ja unzählige Menschen sein, die sich so ihrem Abfall entledigen. So gemessen an der Menge. Wie kann es sein, dass so viele Menschen denken, dass das einfach in Ordnung ist? Diese Selbstherrlichkeit, dieses Selbstverständnis. Dieses Denken, dass die Welt mir gehört und einen Fick drauf geben, was in der Welt um mich herum passiert. Ja, es gibt schlimmeres auf der Welt. Es gibt schädlicheres Verhalten, es gibt explizite Gewalt und Verbrechen. Aber fängt das alles nicht eben gerade dort, im Kleinen an? Wo Menschen nicht einen Meter weiter denken, als was für sie jetzt gerade praktisch oder angenehm ist? Diese Gleichgültigkeit geht mir so auf den Sack. Als wäre es unzumutbar, zu viel verlangt, seine Scheisse auch einfach selbst wegzuräumen.
    Vielleicht finden diese Menschen solches Verhalten ja auch lustig. Oder fühlen sich geil dabei. Wenn man schon gefangen ist im Alltag unseres kontrollierten Gesellschaftssystems, dann bin ich wenigstens in diesen Momenten der rebellische Macker, der sich über Regeln hinwegsetzt. Wenn ich als starker grosser Mann mich noch immer nicht traue, den Mund vor meinen Eltern aufzumachen, dann schmeiss ich wenigstens den Müll aus dem Fenster. Eine kleine gesellschaftliche Rebellion oder ein Emanzipieren aus unterdrückenden Familiensystemen? Wohl eher nicht. Wohl eher einfach egozentrische Arschlöcher die meinen, die Welt gehört ihnen und dass sie sich einfach alles erlauben können. Das kotzt mich an.

  • Find ich geil! aber auch nicht so einfach- weiß ich zwar untergründig schon lange- dass meine Texte lahm sind. Okay- einige miese Rezensionen bei amazon waren fiese Stiche ins Herz- aber Freunde sind zu >zartfühlendwachgerüttelt< anstatt besänftigt, bei meinem Gejammer über die <Besserwisserkernigen, frechen Titel wie : Dreckiger Orient fanden Freunde zu <beleidigendzu rücksichtsvollVorschau< beschneiden. Egal!
    ich schreib ab sofort was ich für richtig halte.

  • Übung #25: „Pinkel jemandem ans Bein“

    Ich könnte Amok laufen!

    Statt etwas Sinnvolles, Wohlgeformtes, mein Leben Bereicherndes zu lesen, habe ich es mal wieder geschafft, mir von so einem strunzblöden Mitmenschen Hirn und Gedächtnis mit Dreck vollstopfen und kostbare Zeit wegnehmen zu lassen.

    Zack, ist wieder ’ne halbe Stunde meines Lebens flöten gegangen. Danke, Frau Ich-hab-auch-was-Tolles-zu-sagen, Sie wird es selbstverständlich überraschen, aber Ihre geistige Kacke ist es gar nicht wert gewesen, aufgeschrieben und verbreitet zu werden. Sechs minus, raus!

    Es ist mir absolut schleierhaft, wie es jemandem in den Sinn kommen kann, eine unfassbar langweilige, zu einem Haufen Scheiße aufgeblasene Banalität derart mit Fehlern zu überschütten, dass jeder vernunftbegabte Mensch sich fragen muss, welche Sprache denn hier zum Einsatz gekommen sein könnte oder ob es sich nicht eher um das sinnlose Gegrunze einer Sau handelt, das eh niemanden interessiert.

    Garantiert haben Sie Ihren intellektuellen Dünnschiss auch nur versehentlich nicht in die Toilette defäkiert und für alle Welt sichtbar ins Internet gestellt. Anderer, wichtiger Personen Zeit zu verschwenden und mit zur Schau gestelltem Dilettantismus das Leben zu vermiesen, ist echt das Allerletzte.

    Wozu diese kleinen Striche in Texten gedacht sind, die hier und da zwischen den Wörtern stehen, interessiert Sie natürlich nicht die Bohne. Hier ein Hinweis, sollte sich doch mal ein Lichtstrahl in Ihren Stall verirren: Das sind Kommas. Ein anständiger Text ist voll von denen. Und nein, die werden da nicht wahllos eingestreut, wie es einem gerade so passt. Dafür gibt es Regeln, Dutzende Regeln. Och, das wussten Sie nicht?

    DANN HÄTTEN SIE VIELLEICHT BESSER DIE FINGER DAVON LASSEN SOLLEN!

    Dass Ihnen eine Idee durch den matschigen Blasenschädel eiert, bedeutet noch lange nicht, dass jemand außer Ihnen davon erfahren sollte!

    ***
    Danke, hat Spaß gemacht 😉

  • Ist meine erste kreative Schreibübung – bitte um Nachsicht 😉 Gerne auch Feedback!

    #11
    Ich kann eine Nacht nicht schlafen.

    Nicht schon wieder… So viele Nächte, so wenig Schlaf. Wenn ich nicht mehr Schlaf bekomme, werde ich nie zu Kräften kommen und eigentlich brauche ich dringend Kraft. Kraft, um den Tag zu meistern. Kraft, um aufzustehen. Kraft, um mir wenigstens morgen die Zähne putzen zu können.
    Er liegt neben mir und atmet friedlich. Wie kann das sein? Wie kann man sich hinlegen, kaum ein paar Atemzüge tun und bereits in den Schlaf versinken?
    All die vielen Ratschläge fallen mir ein und tauchen in meinem Kopf auf, wie Bilder, die ich heranzoome. Du musst einfach müde sein, wenn du dich hinlegst – dann kommt der Schlaf von ganz allein. Du darfst eben nicht so viel fernsehen, das blaue Licht schadet und stört die Schlafhormonproduktion! Reg dich nicht auf, jeder schläft mal nicht so schnell ein. Du schläfst gar nicht so wenig – das bildest du dir nur ein, denn die meisten Menschen schlafen, obwohl sie es nicht mal mitbekommen.
    Bullshit.
    Ich schlafe einfach nicht. Dafür gibt es keinen Grund. Und es ist nicht nur eine Nacht, es sind so viele.

    Nie ist es ruhig in meinem Kopf, nie wird die Stimme leiser und blendet langsam aus, wie in einem gelungenen Filmabspann. Immerzu quasselt mein Kopf weiter auf mich ein. Was würde ich für einen Moment Ruhe geben! Jeder Gedanke führt zum nächsten. Und es sind nicht nur Probleme, die ich wälze – es ist der Alltag, Belangloses, Glanzloses. Die faden aufgetürmten Akten in einem verstaubten Büro, die fein säuberlich durchgearbeitet werden. Doch wofür? Es findet sich darin nichts Neues, nichts Spannendes, nichts Erhellendes oder Wesentliches. Es ist einfach eine Ansammlung von Wörtern, von Gedanken.

    Das Gefühl des Genervtseins wird mehr und mehr. Die Schlagermusik des Nachbarn dröhnt in dumpfen Bass-Schlägen in meinem Schlafzimmer. Wie soll man da auch Schlaf finden? Doch ist es wirklich laut? Oder höre ich nur übermäßig gut. Alles weckt mich auf, alles hält mich vom Schlafen ab. Jedes kleinste Geräusch nehme ich wahr – die Jalousie, die sich im Luftzug bewegt, sein pfeifendes Nasenloch neben mir, das entfernte Glucksen in der Wasserleitung.
    Ist es wie bei einer Sehbehinderung, dass man einfach plötzlich überdeutlich hört? Oder werde ich langsam wahnsinnig wegen des Schlafmangels. Das gibt es doch! Das Menschen den Verstand verlieren und halluzinieren, weil sie zu wenig Schlaf bekommen. Folter durch Schlafentzug – das fällt mir gerade ein.

    Jeden Abend verfolge ich den gleichen Ablauf der Dinge – fast wie eine Tradition oder ein Ritual. Doch kein schönes Ritual, das einem Freude verspüren lässt und Zufriedenheit. Sondern wie ein Zwang, was man noch alles erledigen muss, bevor man sich hinlegt: Wasser holen und neben das Bett stellen. Handy am Ladegerät anstecken. Wecker stellen für den nächsten Tag. Nochmal pinkeln gehen, denn sonst treibt dich die volle Blase bestimmt um drei Uhr nachts nochmal aus dem Bett. Und gleichzeitig die Gewissheit: Auch wenn ich alles brav erledige, ich werde wohl nicht mit Schlaf belohnt.

    Dann die Verzweiflung. Stumme Tränen, die das Gesicht langsam feucht werden lassen. Ich spüre sie überdeutlich heiß auf meinen Wangen. Weil ich auf der Seite liege, tropfen sie auf meinen Kopfpolster. Und sogar das höre ich! Jedes Tropfen einer Träne auf den Kissenbezug – tropf!
    Schlaf ist essenziell. Schlaf ist wesentlich. Schlaf ist ein Grundbedürfnis. Doch weshalb wird er mir verwehrt?

    Ich stehe auf und schleiche aus dem Zimmer, um doch nochmal auf die Toilette zu gehen. Eigentlich ist meine Blase nicht voll. Doch ich kann nicht einschlafen, wenn ich nicht das Gefühl habe, alles erledigt zu haben.
    Ein Blick auf die Leuchtziffern meines Weckers zeigen mir: es ist bereits nach drei Uhr. Auch das vorsorgliche Pinkeln am Abend hat mich wohl vor dem Aufstehen in der Nacht nicht bewahren können – so wie jede Nacht.
    Ich rehne nach: Noch drei Stunden und zwanzig Minuten, bis der Wecker klingelt. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man in drei Stunden einen vollständigen Schlafzyklus absolviert – mit Einschlafphase, Traumphase, Tiefschlafphase und allem was dazu gehört. Es geht sich also noch aus. Zumindest ein Zyklus noch.

    Es stellt sich langsam ein Gefühl der Müdigkeit ein. Der Körper fühlt sich schwer an, die Augen fallen zu. Ich wage es nicht, mich erleichtert zu fühlen.
    Doch da kommt es: das unvermeidliche einmalige kurze Aufschnarchen neben mir. Und ich bin wieder wach. Und gehe wieder alle Ratschläge im Geiste durch: Weniger fernsehen. Nicht aufregen. Nur müde ins Bett legen. Ich liege wach.

  • # 7 gereimte Gedanken :

    Türen

    Aus lauter Zweifel und Erschöpfung.
    Trete ich off‘ne Türen ein.
    Doch hat nicht eine dieser Türen
    die schöne Welt für mich bereit.
    Auch wenn die Türe fällt und kracht.
    Heißt’s nicht ich hab‘ es gut gemacht.
    Es ist nicht leicht doch oftmals besser.
    So manche Türen zu vergessen.

  • Ich habe mich an #5 probiert. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen:)
    Die Aufgaben finde ich toll und auch einige Kommentare haben mich richtig beeindruckt!!!

    1) Er war müde.
    2) Er war wütend.
    3) Sie war glücklich.

    1) Er ließ sich auf einen der Stühle fallen, und seinen Kopf in seine Händen nieder. Seine sonst gerade Körperhaltung war heute schlaff und kraftlos. „Alles gut?“ fragte ich ihn besorgt, doch er grummelte nur. Ich beobachtete, wie er sich die Augen rieb und sich mit den Händen durch die Haare fuhr, bevor er meinen Blick erwiderte. „Alles gut.“ sagte er, doch die unvorstellbare Tiefe seiner Augenringe enttarnte seine Antwort als Lüge.

    2) Seine eben noch fröhliche Miene, verzog sich bei meinen Worten zu einer harten Grimasse. „DU HAST WAS GETAN!?“ brüllte er und zog dabei seine Augenbrauen so stark zusammen, dass ich darüber gelacht hätte, in jeder anderen Situation. „Ich wollte es dir ja sagen…“, sagte ich klein laut und er stieß ein atemloses Lachen aus, sein Gesicht nahm eine unnatürlich rote Farbe an, während seine Hände sich zu Fäusten ballten. „Ich kann mir das gerade echt nicht geben“, zischte er, stapfte davon und das Letzte was ich hörte, war das laute Knallen der Tür, bevor ich wieder alleine war.

    3) Sie lachte und bewegte sich zu der Musik, die im Hintergrund lief. Heute war sie anders als an all den anderen Tagen, die wir hier alle gemeinsam verbrachten. Sie lachte ausgelassener, echter und breiter, als ich es an ihr je zuvor gesehen hatte. Ihre Bewegungen sahen leicht aus, nicht als würde jedes Recken oder jeder Schritt eine Zumutung sein wie an manchen anderen Tagen. Eher wie ein Tanz, gefreestylt und unbeschwert und sie steckte uns nach und nach alle mit dieser wunderbaren Stimmung an.

  • Erster Versuch zu #1:

    Ich glaub’s einfach nicht – da hat man schon mal allen Mut zusammengekratzt, von dem nach einem demütigenden Nervenzusammenbruch eh nicht mehr viel zu finden ist, und fragt nach professioneller Hilfe – und dann muss man warten! Keiner weiß, wie lang, keiner kann dir sagen, ob das Warten sich lohnt. Wochenlang. Monatelang! Und so sitzt du weiter hilflos hier rum, wenn die Panik kommt und dich packt, ganz tief runter ins endlose Dunkel versenkt.
    Will es nicht in Schubladen packen und verschließen.
    Schon viel zu lang.
    Will es rauslassen, toben lassen, los lassen.
    Aber nicht allein.
    Ich brauch Hilfe. Und es ist gemein, dass es Geduld braucht.
    Die Schatten haben sie auch nicht, die Geduld.
    Aber ich werd üben, kämpfen, stärker sein.
    Was bleibt mir schon sonst?
    Ich lauf los, bevor es mich einholt.
    Sammle Mut und Wut und leg los, mit mir selbst.

  • Toller Artikel. Vielen Dank!! Ich habe jetzt beschlossen, wieder mehr Texte zu verfassen und damit meinen kreativen Muskel zu trainieren. Hier kommt meine erste Übung:

    Übung #11 Kurzgeschichte: Du bist an einem fremden Ort und weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist.

    Ein lautes Geräusch lässt mich aufschrecken. Ich öffne meine Augen und sehe eine Straße vor mir. Viele Autos. Viele unbekannte Menschen, die ihrem Alltag nachgehen. Es ist laut. Und der Verkehr stockt durch die engen Straßen. Die Luft ist stickig und ich versuche tief Luft zu holen. Dabei merke ich, wie schmutzig sich die Luft anfühlt. Wo bin ich? Und wie bin ich hierhergekommen?
    Ich schaue mich um. Ich fühle mich vollkommen fremd an diesem Ort. Die Menschen sehen nicht aus wie ich. Meine Haut ist bleich. Doch ihre wirkt wie von der Sonne geküsst.
    Ich höre Stimmen und schaue hinter mich. Es ist eine Gruppe von Männern, die sich unterhalten. Ihre Sprache kann ich nicht verstehen.
    Nun fährt ein Fahrzeug vorbei, dass an ein Fahrrad erinnert, jedoch mit 3 Rädern und einer Art Sitzkabine, in der ein Mann im Anzug sitzt. Er schaut nervös abwechselnd auf seine Uhr und den Verkehr vor ihm. Der zweite Mann, der vor ihm in die Pedale tritt, scheint der Fahrer zu sein, welcher laut Worte in die Straßen ruft. Jedoch reagiert niemand auf ihn.
    Ich greife mir an die Stirn. Dort spüre ich einen Schmerz. Was war nur mit mir los?
    Vorsichtig taste ich den Boden vor mir ab und versuche Halt zu finden. Ein leichter Schwindel lässt mich kurz innehalten. Langsam stütze ich mein Gewicht ab und versuche mich aufzurichten. Woran kann ich mich zuletzt erinnern? Ich war zuhause, auf meiner Couch. Eingekuschelt in meiner Lieblingsdecke. Doch was war dann? Bin ich etwa entführt worden?
    Benommen schaue ich mich weiter um. Wo sollte ich jetzt nur hingehen. Ich taste meine Hosentaschen ab. Sie waren leer. Ich hatte also nicht einmal Geld oder ein Handy dabei.
    Plötzlich stößt eine Frau gegen mich, ich wirble herum. Sie sagt etwas auf ihrer Sprache, was wie eine Entschuldigung klang, und eilte weiter. Konnte ich denn niemanden verstehen?
    Ich sehe neben mir einen kleinen Laden. Eine freundlich aussehende ältere Dame kehrt gerade den Eingangsbereich. Ihr Haar ist zusammengebunden und sie trägt ein langes, rotes Gewand mit hübschen Verzierungen an den Säumen. Ich steuere auf sie zu und versuche sie etwas zu fragen. Deutsch wird sich sicherlich nicht verstehen. Also packe ich mein Schulenglisch aus.
    „Hello. Do you speak English?” Frage ich voller Hoffnung.
    Sie hebt ihren Kopf an und schaut mir direkt in die Augen. Sie formt ihren Mund und antwortet: „No.“ Und ihr Ausdruck verändert zu einem breiten Grinsen.
    Mochte sie sich über mich lustig machen? Ich versuchte es erneut: „Where am I?“
    Ihr Grinsen lässt nach und sie schaut mich mitfühlend an. Mit einer Handbewegung weist sie mich zu einem Stuhl, der neben ihrem Verkaufstresen im Laden steht. Kurz zögere ich, doch dann folge ich ihrer Aufforderung. Sie gießt aus einer wunderschön verzierten Kanne etwas in zwei kleine Tassen. Eine Tasse reicht sie mir. Ich nehme sie entgegen und merke, wie das warme Getränk die Tasse aufwärmt. Ich halte mir die Tasse unter die Nase. Es riecht süßlich nach Zimt und Beeren. Vorsichtig nehme ich einen Schluck.
    Die Dame beobachtet mich. Dann nimmt sie einen Block und einen Stift zur Hand. Sie lässt den Stift über das Papier huschen. Neugierig strecke ich den Hals, um sehen zu können, was sie dort aufzeichnet. Sie legt den Stift nieder und hebt den Notizblock so an, dass ich ihn sehen kann.
    Dort steht in deutscher Sprache geschrieben: Du träumst.

    Ich hole tief Luft und schlage meine Augen auf. Ich spüre das weiche Kissen unter meinem Kopf und meine Lieblingskuscheldecke über mir. Ich bin zuhause. Benommen schaue ich mich um. Es war nur ein Traum.

  • Bitte seid nachsichtig, es ist meine allererste Geschichte überhaupt. 😉

    Übung #11 – Kurzgeschichte:

    Es war bereits 7 Uhr abends, ich hatte nichts Aufregendes mehr vor und freute mich sehnsüchtig darauf, mich mit einem Glas Rotwein auf die Couch zu legen und mich von meiner Lieblingsserie berieseln zu lassen.
    Ich war schon in meine Kuschelklamotten gehüllt und machte mich auf den Weg in die Küche, als ich den typischen Signalton meines Handys, der mir eine neue Whats-App Nachricht ankündigte, wahrnahm. Es war eine Nachricht meiner Freundin Claudia: „Hallo, was machst Du heute Abend? Hast du Lust, noch auf ein Glas Wein vorbeizukommen? Wir könnten endlich unseren bevorstehenden Kurzurlaub planen.“
    „Hm“, dachte ich, „die Couch wird mir nicht davonlaufen und den Wein in netter Gesellschaft zu trinken, macht viel mehr Spaß, als alleine hier herumzuliegen“. Der Gedanke an unseren gemeinsamen bevorstehenden Urlaub in die Toskana ließ Glücksgefühle in mir aufkommen. Außerdem konnte ich sie zu Fuß erreichen, da sie nicht mal einen Kilometer weit entfernt wohnte. Es stand also fest: Ab zu Claudia!
    Ich zog mir meine hellblaue Jeans und einen gemütlichen Hoodie an, warf mir meine Übergangsjacke über, schlüpfte in meine Sneakers und verließ so das Haus. Es war bereits dunkel, ziemlich neblig und doch kälter, als ich es erwartet hatte. Fröstelnd bereute ich es schon nach ein paar Metern, mir nicht doch meine dicke Winterjacke angezogen zu haben. Umkehren wollte ich aber jetzt auch nicht mehr und sehr weit war der Weg ja gottseidank nicht.
    Also zog ich mir den Kragen der Jacke bis fast zu den Ohren und ging die Auffahrt meiner Straße hoch, bis ich den Feldweg erreichte, der mich in Richtung der nahegelegenen Siedlung bringen sollte, in der sich das kleine Reihenhaus, das Claudia alleine bewohnte, befand.

    Anfangs war der Weg nur von Äckern und Feldern umsäumt, nach ein paarhundert Metern jedoch reihten sich dichte, hohe Laubbäume direkt neben den Weg, die die Nacht noch etwas dunkler und den Weg bedrohlicher wirken ließen. Ich versuchte mich mit aufheiternden Gedanken abzulenken, um die Angst nicht Oberhand gewinnen zu lassen. Ich malte mir die Reise mit Claudia aus, wie wir zwischen Obstbäumen saßen und Wein tranken. Doch so richtig wollte das Ablenkungsmanöver nicht funktionieren. Ich konnte es noch nie leiden, alleine im Dunkeln unterwegs zu sein.
    Mutig richtete ich meinen Blick geradeaus. Es sollten nur mehr ein paarhundert Meter sein, bis ich endlich die befestigte Straße, die mich in die Wohnsiedlung von Claudia führte, erreichen sollte.
    Im Nebel konnte man nicht weit sehen, doch wie es mir schien, war ich nicht die einzige Person, die um diese Uhrzeit noch unterwegs war. Wahrscheinlich nur irgendein Spaziergänger, der seinen Hund noch zur Abendrunde ausführte, war mein erster Gedanke. Aber sehe ich einen Hund? Nein! Die Person ist ganz alleine unterwegs. Ich konzentrierte mich auf die Umrisse der Person und allmählich vermeinte ich, die Umrisse meiner Freundin Claudia erkennen zu können. Es waren ihre kleine, zierliche Statur und ihre markante Frisur – ein scharf geschnittener Bob, der knapp unter den Ohren endete – die keinen Zweifel aufkommen ließen. Wollte sie mir etwa entgegengehen? Gerade, als ich freudig ihren Namen rufen wollte, huschte die Gestalt plötzlich quer über den Weg und verschwand zwischen den Bäumen. Ich blieb stehen. Habe ich mir das jetzt eingebildet? Ich ging etwas schneller, mein Herz klopfte spürbar bis zum Hals. Als ich an der Stelle ankam, wo die Person Richtung Bäume abgebogen war, strengte ich meinen Blick an und versuchte im Nebel etwas zu erkennen. In den hinteren Reihen sah ich die Person plötzlich wieder zwischen den Bäumen hindurchgehen, jedoch ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Ich war mir jetzt sicher, dass es sich nicht um meine Freundin handeln würde, denn die würde ja schon zuhause auf mich warten und nicht im Wald umherirren.
    Mir lief ein kurzer, kalter Schauer über den Rücken und beschloss, mich schnellstens auf den Weg zu Claudia zu machen.

    Als ich ziemlich außer Atem ihr Haus erreichte – das letzte Stück hatte im Laufschritt absolviert – läutete ich an der Tür. Im Haus brannte Licht und ich freute mich, endlich ins Warme zu kommen. Doch es regte sich nichts. Ich läutete nochmals und wartete. Wieder nichts. Ich fischte mein Handy aus meiner Tasche, um nachzusehen, ob sie mir vielleicht eine kurze Nachricht geschickt hat, um mir mitzuteilen, dass sie vielleicht noch kurz unter die Dusche gesprungen ist. Keine Nachricht von Claudia. Langsam kam ein unruhiges Gefühl in mir auf. Ich entschloss mich, ums Haus herumzulaufen, um durch die Terrassentür hineinzusehen. Ich ging den schmalen gepflasterten Weg ums Haus herum, stieg die paar Stufen zur Terrasse rauf und sah durch die Glastür direkt in ihr Wohnzimmer. Es brannte Licht, doch ich konnte keine Spur von Claudia erkennen. Ich ließ meinen Blick weiter nach rechts Richtung Küche schweifen. Diese lag im Dunkeln. Ich traute bei genauerem Hinsehen meinen Augen kaum. Hinter der Kochinsel schauten Claudias Füße hervor, jedoch völlig regungslos. Mir blieb fast das Herz stehen. Wie ferngesteuert holte ich mein Handy wiederum aus meiner Jackentasche. Notruf! Das war der einzige Gedanke, der mir in diesem Moment einfiel.

    Es fühlte sich alles an wie ein Alptraum. Die gefühlte Ewigkeit bis endlich die Einsatzkräfte eintrafen und sich Zutritt zu Claudias Haus verschaffen konnten. Der Moment, in dem ich Claudia völlig regungslos auf dem Küchenboden liegen sah, ihr bleiches Gesicht und die starren Augen. Das Gefühl, völlig machtlos zu sein. Die Worte des Notarztes, als er mir sagte, dass meine Freundin wohl schon seit Stunden tot sei.

    Und zu guter Letzt dieses unheimliche Gefühl, dass ich sie, kurz bevor ich hierher kam, doch noch gesehen haben könnte. Ein allerletztes Mal.

    Ende

  • Übung #5 mit #14

    1) Er war müde.
    Sein gähnen dröhnte durchs ganze Land und der Tischnachbar verkroch sich unter dem Tisch aus Angst, aufgefressen zu werden.

    2) Er war wütend.
    Wutenbrannt schlug er den Tisch mit der blossen Hand enzwei. Das Gedeck zersprang mit Ohrenbetäubendem geklirre in millionen scherben.

    3) Sie war glücklich.
    Freudig strahlend hüpfte sie durch die Kirche, während sie bis über beide Arschbacken lachte und dabei alle Schnecken zerstampfte. (Der ist wohl etwas ausgeartet, aber meine Finger liessen sich nicht bremsen.)

    Vielen dank für die Tollen Tipps, ich habe mir gleich ein Lesezeichen hinterlegt.
    Wenn ich mal wieder nicht weiterweiss, kann ich nun eine passende Übung raussuchen und mich auflockern wie mein Schlafkissen.

  • #20
    Rodomontade (span.) Rodeo= ein wildes Pferd reiten und montadere = Berg erklimmen.
    Auf einem wilden Pferd ohne Sattel, sich nur an der Mähne festhaltend einen Berg hinauf reiten. Wer es bis zum Gipfel schafft ohne abgeworfen zu werden ist der Sieger. Viele Rodomontade-Teilnehmer zahlen für diese Challenge mit ihrem Leben, da sie beim Abwurf des bockigen Wildgauls steile Berghänge hinunter geworfen werden. Deshalb werden dem Sieger ganz besondere Ehren zuteil. Im Durchschnitt schafft es nur alle fünfundzwanzig Jahre ein mutiger Rodomonteur lebend den Gipfel zu erreichen. Schon oft fand der Abwurf gerade am Gipfel angekommen statt und der Herausforderer fiel 3400 Meter in die Tiefe.
    Wer es jedoch schafft bekommt den Rodomontadeur-Orden, der ihn dazu berechtigt die schönste Tochter des amtierenden Machthaber des Landes zu ehelichen und ein Preisgeld von 999.999,99 €uro. Daher ist dieser Wettkampf so beliebt in der spanischen Bevölkerung. Er kostet jährlich durchschnittlich zwölf mutigen Männern das Leben. Nur jeder dritte überlebt diese Herausforderung.

    Skapulier (lat.) Skapular=Skandal und puliare= heraufbeschwören. Skandal heraufbeschwörender Theoretiker, der sich Verschwörungstheorien ausdenkt und diese medial verbreitet, um das Volk in die Irre zu führen und von der banalen Realität abzulenken. Ein Jahrtausende altes Manipulationsmittel für Propaganda um dem Volk einzureden, dass Krieg eine gute Sache sei.

    Egrenieren (griech.) Egreo = in Ruhe lassen. Das Gegenteil von onanieren. Ein Mann, der armlos geboren wurde und somit nicht in der Lage ist zu onanieren.

  • Warum stellen wir uns immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens?

    In vielen Phasen unseres Lebens kommt kontinuierlich die große Frage auf „Was ist eigentlich der Sinn meines Lebens? Wer bin ich? Was will ich?“ Diese Fragestellungen helfen uns immer wieder sich zu orientieren. In welche Richtung entwickle ich mich weiter? Finde ich das gut so? Wie fühlt es sich an?
    Oft gibt es keine klare konkrete Antwort darauf. Denn dann wäre es alles einfacher, unkomplizierter. Aber das ist Leben… Ich will traurig oder verletzt sein, ich will Freude und Begeisterung spüren und es auch ausleben dürfen. Es gehört zum Leben dazu.
    Die manipulative Gedankenwelt, in welcher wir uns tagtäglich bewegen, fordert uns jede Sekunde heraus. Nur in der Stille, in der Einsamkeit – im Sinne von Alleinsein – finden wir einen Weg zu uns selbst. Dieser Weg ist verwirrend, unheimlich und manchmal auch sehr schmerzhaft und kräftezehrend.
    Jeder einzelne Schritt auf diesem Weg ist es der Mühe wert.
    Finde Dich selbst! Das kannst Du nur, wenn Du auch Sachen ausprobierst oder Wagnisse eingehst. Nur die Erfahrungen lassen Dich reifer werden. Die Reife bringt die Erkenntnis und das Schöne ist, es ist ein Spiel, ein Buch, was immer Du willst, welches niemals endet. Es gibt Dir Chancen, es nimmt Dir den Mut, es lässt Dich fühlen und Du bist lebendig. Lass Dich zeitweise treiben, nimm selbst das Ruder in die Hand, lass Dich inspirieren und höre anderen Lebewesen zu. Es ist alles erfüllt, auch der kleinste Raum ist gefüllt und Du kannst Dich fallen lassen ohne Angst zu haben zu verschwinden. Du bist so real wie Deine Welt es um Dich ist. Deine Gedanken können die Welt das werden lassen, was Du denkst.
    Glaubst Du nicht? Denk mal, Du hast richtig dolle Kopfschmerzen oder Dir ist kotzübel. Es dauert nicht lange und Du fühlst Dich wirklich krank. Jetzt kehren wir das Ganze mal in etwas Positives um. Denk mal, Du bist ein richtig toller Mensch, der jedes Lebewesen liebt, welches ihm begegnet. Es umgibt Dich Liebe, auch wenn Dein Leben nicht dem Maßstab der westlichen Gesellschaft gerecht wird. Viele schlaue Köpfe haben es gut auf den Punkt gebracht: DEINE Gedanken sind frei.

  • Übung #1

    In der heutigen von Medien gesteuerten Gesellschaft bewege ich mich wie ein Mensch aus einer anderen Zeit. Ich beobachte die Menschen, ich sehe die Menschen, ich höre ihnen zu und es kommt nur Bullshit raus. Alles dreht sich um NICHTS absolut Nichts. Brauche ich Input – frag ich Google, will ich mir Wissen aneignen – höre ich Podcasts, will ich eine Fertigkeit erlernen – ziehe ich mir YouTube-Videos rein, brauche ich einfach noch mehr Konsumschrott dann schaue mal bei Amazon rein und Freunde, ja brauche ich Freunde – check ich meine Follower und Likes.

    Wow, wie echt ist das alles? Alles posten, alles zeigen, alles teilen und zwar nicht mit Menschen, denen Du was bedeutest und die zu Deinen realen Leben gehören… Nein, es sind fiktive Stimmen aus der digitalen Welt von denen Du bewundert werden willst. Denen zeigst und gibst Du soviel, dass auch genau die Reaktion kommt, welche Du erwartest/Dir wünschst. Bist DU eigentlich noch real?

    Diese unechte Scheiße voller Gutmenschen und alle sind happy, politisch und genderkorrekt, muss Euch doch auch irgendwann mal voll auf die Eier gehen. Diese systematische Verdummung macht mich einfach nur wütend und gleichzeitig traurig. Die Verbindung zu uns selbst und unserer Urnatur wird sukzessive gekappt und die Meisten merken es nicht mal. Nein, die finden das auch noch gut. Die Ablenkung wird jeden Tag aufs Neue präsentiert und ganz wichtig – ja nicht nachdenken oder eigene Gedanken entwickeln!!! Das musst Du doch gar nicht, dass machen wir für Dich. Wir kümmern uns um Dich. Du musst nur in dieses kleine nette Hamsterrad springen und dann läuft es schon. Du gibst uns nur Deine Aufmerksamkeit, Dein Geld, Deine Zeit – DEINE Lebenszeit. Wir schröpfen Dich bis zur letzten Sekunde und danach ist der Nächste aus Deiner Reproduktionslinie dran.

    Ist das nicht eine fantastische Vorstellung? Keine Anstrengung mehr, nicht mehr so viel arbeiten und einfach das Leben an Dir vorbeiziehen lassen.

    Ich freue mich auf Dich – herzlich willkommen in der Zivilisation!

  • #1
    Dass es so engstirnige Menschen immer noch gibt. Sie haben sich nicht nur den Ansatz eines Stockes in den Arsch geschoben haben, sondern so viel von dem Stock hineingedrückt, dass das andere Ende gegen ihren Gaumen stößt. Gott, wie unangenehm das wohl sein muss!

    Und was bringt es den Menschen denn, um jeden Preis die Regeln dieser Gesellschaft zu verfolgen die wirklich, wenn man einmal genau darüber nachdenkt, absolut keinen Sinn machen. Sind diese Leute vollkommen hirnlos? Anders kann ich es mir einfach nicht erklären, dass ihnen diese Sinnfreiheit in ihrem Handeln nicht auffällt.

    Da lebt man sein ganzes Leben an ein und demselben Ort und muss sich nie mit Sachen beschäftigen, die hinter dem eigenen Horizont liegen. Aber diese Leute scheinen ja nicht einmal zu wissen, dass es noch etwas außerhalb ihrer Komfort-Zone gibt. Sie stehen vor mir und möchten mir weismachen, dass ICH mich bescheuert anstelle und regen sich darüber auf, dass ICH nicht weiß wie die Welt (und damit meinen sie natürlich nicht die Welt im eigentlichen Sinne – nur ihre eigene kleine Schneekugel-Welt) funktioniert. Ich weiß das sehr gut. Viel mehr als dieses alberne Männchen in seiner Arbeitsuniform, der sehr wahrscheinlich jeden Tag seiner sterbenslangweiligen letzten 40 Jahre immer gleich verbracht hat.

    Ach fühlt sich das toll an… Ich kann über diese Menschen nur lachen, und vielleicht tun sie mir auch ein bisschen leid, weil sie nie in der Lage sein werden, zu sehen, wie schön es sein kann, wenn man die Welt und sich selbst nicht so ernst nimmt.

  • Übung 11: Die Tote
    Die Tote
    Die Gedanken überschlugen sich, als ich meiner Mörderin die Hand schüttelte.

    „Schön dich mal wieder zu sehen.“

    Sollte ich jetzt auch lügen oder ehrlich sagen, dass diese Konstellation mit Abstand die skurrilste der letzten Jahre ist. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist, aber das ist ein klarer Beweis dafür. Unsere Augen treffen sich, seit einem kurzen Blick beim Handschütteln, wieder. Verdammt, sie sind wirklich genauso grün wie meine. Ich hatte gehofft, du sähst mir nicht so ähnlich, wie alle sagten. Damit ich nicht weiterhin denke, ich habe mich selbst umgebracht. Aber das tust du. Du hast das gleiche Gesicht, die gleichen Haare und den gleichen Nachnamen. Äußerlich bin ich eine Kopie von dir. Ob ich das auch innerlich bin? Meine Augen wandern entlang deine wilden blonden Locken, die bei dir etwas gezähmter aussehen als bei mir. Du wartest auf meine Antwort. Ich warte auf mich selbst.

    „Es ist auch schön, dich wiederzusehen.“

    Auch wenn das eine meiner größten Lügen ist, ist besser, als die Wahrheit zu sagen. Man muss ja nicht direkt, nachdem man auferstanden ist, wieder umgebracht werden. Ein bisschen Zeit möchte ich noch mit dir haben. Ein bisschen Zeit brauche ich noch mit dir. Um auszuschließen, dass ich in dir mich selbst finde. Oder mindest den Teil, den ich komplett verloren habe. Wann das war, weiß ich nicht. Aber es war vor dem Sommer, als ich für dich gestorben bin.

    „Du bist alt geworden Miri. Eine wunderschöne Junge Dame.“.

    Zuerst umbringen und jetzt wunderschön nennen. Dein Spiel beginnt aufs Neue.

    „Du studierst, nicht wahr?“.

    Nein. Aber ich weiß, was sie hören möchte. Ja. Wenn ich ihr sage, ich studiere nicht, dann verwendet sie es gegen mich. Dann hat sie noch einen Grund, mich zu malträtieren. Mich in ganz kleine Stücke zu zerlegen so das ich selbst nicht mehr weiß, wie ich diese wieder zusammen bringen kann. Mich zu zerbröseln. Ich habe keine andere Wahl, als zu lügen. Nochmal halte ich es nicht aus zu streben. Tot zu sein ist nicht schwer, doch ins Herz gestochen zu werden, ist es.

    „Ja genau. Ich studiere seit letztem Winter Psychologie“.

    Wenn ich studieren würde, dann wahrscheinlich Psychologie. In der Hoffnung, ein Gegenmittel für mein „Zerbröselproblem“ zu finden, würde ich sicherlich stundenlang in der Bibliothek lernen. Na ja. Ich suche mein Gegenmittel jetzt eben, indem ich stundenlang schreibe.

    „Und wie viele Verwandte hast du schon versucht zu manipulieren?“.

    Ihre Lippen öffneten sich hinzu einem großen Lachen, welches in einem kleinen Kichern am Ende ihres Satzes endete. Zu gerne würde ich antworten: „Sicher nicht so viele wie du“.
    Aber es ist zu riskant. Ich würde sehr wahrscheinlich wieder unter den Toten wandeln. Zudem würde ich auch weiter zerbröseln. Was definitiv leidvoller ist als der Tot. Ich weiß, was sie verlangt zu hören. Eine Zahl, welche größer als null ist. Es ist eine verdammt blöde Idee, nicht das zu sagen was sie will Miri. Nicht die Person zu sein, die sie möchte, dass du bist. Was mache ich jetzt? Eine Lüge gibt ihr die Macht und die Wahrheit ist eine Kriegserklärung. Vielleicht sage ich meine Meinung aber mache deutlich, dass ihr Meinung auch sehr durchdacht ist. Was soll schon schiefgehen.

    „Psychologie ist viel mehr als Manipulation. Außerdem studiere ich, um Menschen zu helfen. Es studieren aber sicher auch einige, um herauszufinden, wie man Menschen manipuliert.“

    Ihr Lächeln schließt sich zu einem einseitigen Schmunzeln und ihre Augen werden spitz. Sie fokussieren meine und das Blitzen darin lässt mich fast schon zusammenzucken. Kinn und Schulter orientieren sich nach oben. Eine leise Stimme weicht aus ihrem Mund:

    „Du weichst dem Thema aus, Miri. Wenn du eine gute Psychologin werden willst, dann musst du noch viel lernen.“

    Tränen schießen mir in die Augen. Natürlich will sie wieder, dass ich irgendwer anders werde. Ich kann das nicht länger. Mich verstellen für andere Menschen. Mich selbst betrügen. Solches Verhalten zerbröselt mich nur noch weiter. Ich zerbrösele mich selbst. Genau das will sie. Mich zerbröseln sehen. Aber nicht heute. Scheiß auf das Risiko.

    „Ich habe kein Interesse an Manipulation“.

    Sie hat mich. Was hat sie verärgert? War mein letzter Satz zu aggressiv? Habe ich irgendetwas über mich preisgegeben? Was weiß sie, was ich nicht möchte das sie weiß? Ihr Blick ist kalt und bringt meine Gedanken durcheinander. Nicht lässt sich aus diesem Chaos in < Kopf herausfiltern.
    „Mach dir keinen Kopf. Miri, ich kenne dich. Ich bin doch deine Tante. Ich weiß du bist kein böser Mensch oder sowas. Aber sei doch mal ehrlich zu dir selbst. Es studieren doch alle Psychologie, um ihre Mitmenschen zu manipulieren. Habe ich auch gemacht. Gebe es doch einfach zu.“
    So langsam bereue ich es doch, Heilung im Schreiben und nicht in der Psychologie zu suchen. Irgendetwas versteht sie, was ich nicht verstehen kann. Sie kann nur mit ihrem Blick, alleine durch die leisesten Wort, meine Welt überfluten und gleichzeitig austrocknen lassen. Einerseits denke ich viel zu viel und andererseits fühle ich viel zu wenig. Verdammt. Ich darf das nicht an mich ran lassen. Konzentrieren. Kinn hoch. Selbstbewusst wirken. Nichts anmerken lassen.

    „Wie schön das du das so gemacht hast. Aber du kennst mich nicht. Du weißt nicht, wie ich es mache. Das weiß zum Glück nur ich“

    Zu selbstbewusst. Jetzt muss ich mitspielen bei ihrem Spiel. Gewinnen. Oder nachher weinend nach Hause rennen und innerlich in ein existentiell bedrohendes Chaos verfallen. Warte ab Miri, warte nur. Lass sie was sagen, dann kannst du reagieren.

    „Dann sag mir Miri, wer bist du?“

    Meine Augen weiten sich und für einen kleinen Moment schaue ich sie an, als würde vor mir eine neue Welt entstehen. Sie fragt mich, wer ich bin. Das erste Mal, das sie zumindest so tut, als Würde sie sich dafür interessieren, wer ich bin. Die richtige Antwort ist jetzt entscheidend über Sieg und Verlust. Ich möchte sagen, dass ich selbstbewusst bin. Glücklich. Seit drei Jahren mit meinem Freund in einer „supergesunden“ Beziehung. So ist es nur leider nicht. Ich wurde von meinem Freund vor einem Jahr betrogen und bin immer noch nicht darüber hinweg. Und ja ich bin nicht selbstbewusst. Eher das Gegenteil. Aber in den letzten Wochen, da war ich glücklich. Verdammt glücklich als Tote. Jetzt da ich dich sehe, weiß ich nicht, ob ich glücklich oder traurig seinen soll. Denn was ich weiß ist, das der verlorene Teil von mir, den ich schon so lange suche, definitiv nicht bei dir ist.

    „Warum bin ich tot für dich? Warum hat meine eigene Tante zu mir den Kontakt abgebrochen?“

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